Rilke-Mann-Büchner-Eichendorff-Kafka-->mündl. Abi

  • Hallo,


    ich bin vorgestern nach einer Google Suche auf dieses Forum gestoßen und habe mittlerweile eine Menge gelesen und bin echt begeistert. Ich bereite mich momentan auf meine mündliche Deutsch-Abiturprüfung im vierten Fach vor und wollte euch da mal um Rat bitten.


    Wir haben im Laufe der zwei Jahre 5 Bücher gelesen und zwar Rilkes „Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“, Manns „Der Tod in Venedig“, Büchners „Woyzeck“, von Eichendorffs „Aus dem Leben eines Taugenichts“ und Kafkas „Die Verwandlung“. Nun werden ja in der mündlichen Prüfung ca. 10 Min lang Fragen gestellt, bei denen man relativ oberflächlich Fragen gestellt bekommt, in denen man Verbindungen zwischen den diversen Unterrichtsinhalten herstellen soll. Aus diesem Grunde versuche ich mir grade eine Liste der Hauptmotive/Schlagwörter aufzustellen, damit ich in der Prüfung nicht so lange nachdenken muss. Die sieht bisher wie folgt aus:


    Aufzeichnungen...: Angst, Krankheit, Tod, Großstadt, Isolation des Einzelnen, Kindheitsbewältigung


    Tod in Venedig: Tod, Reisen, homosexuelle Liebe, Kunst -->apollinisch, dionysisch


    Woyzeck: soziale Ungerechtigkeit, der einfache Soldat, Ausbeutung, Eifersucht, „gebunden sein“


    Taugenichts: Reisen, in den Tag hineinleben, Gottvertrauen, Spießbürgertum, Freiheit


    Verwandlung: Familienbeziehungen, Unwichtigkeit des Einzelnen, Arbeitsverhältnisse


    Gerade bei Rilke und Kafka fällt mir das eher schwer und ich wollte einfach fragen, ob ihr mit meiner Liste bisher einverstanden seid und/oder noch etwas hinzuzufügen habt. Bin dankbar für jede Hilfe, die ich kriegen kann, mein Deutschlehrer stellt nämlich immer sehr seltsame Fragen...


    LG Jana

  • Deine Gliederung und Zuordnungen finde ich sehr intelligent und zeigen deine Kenntnisse und die Kombinationsmöglichkeiten, um "gerüstet" zu sein - für Überleitungen und weiterführende Fragen..


    Bei Kafka und Mann fiel mir folgende Verbindung ein:
    Die Strukturen der Familien im Wandel, ja, in der Zerstörung: Eltern und Geschwister... - in ihren Beziehungen und sozialen Funktionen - und bei Kafka in dem "Opfer" (dass der Käfer als überdimensionale Wanze wie überflüssig ausgeschieden wird).
    Demgegenüber bei T. M. die Familie, in der die Frau miterlebt, wie der todgeweihte Künstler nach dem Knaben Ausschau hält.

    Goethe: „...wodurch wir uns abermals überzeugen, daß es eine allgemeine Weltpoesie gebe und sich nach Umständen hervortue; weder Gehalt noch Form braucht überliefert zu werden, überall, wo die Sonne hinscheint, ist ihre Entwicklung gewiß.“

  • Zitat

    Gerade bei Rilke und Kafka fällt mir das eher schwer und ich wollte einfach fragen, ob ihr mit meiner Liste bisher einverstanden seid und/oder noch etwas hinzuzufügen habt.


    Zu Kafka vielleicht noch:
    - Machtverhältnisse innerhalb der Familie
    - innere Wünsche werden nach außen gekehrt

    "Es gibt ein Ziel, aber keinen Weg, was wir Weg nennen ist zögern" (F. Kafka)