Zitat
Ja, die Paranoia...
Ich bin jetzt im zweiten Kapitel des zweiten Teils und will gleich vorneweg sagen, dass auch durch meine Hand noch niemand sein Ende gefunden hat :zwinker:
Gut zu wissen 
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Das Innenleben Raskolikows kann ich auch sehr gut nachvollziehen, obwohl ich nicht verstehen kann, dass er das Risiko, ein solches Verbrechen zu begehen auf sich genommen hat, als er noch Zweifel hatte und noch nicht einmal an sein Vorhaben geglaubt hat. Aber im Laufe der Gescgichte wird ja auch erwähnt (tut mir leid, ich kann die Stelle nicht finden :redface:), dass er die Tat nie begangen hätte, wenn alle Zweifel beseitigt gewesen wären.
Ich glaube du meinst Seite 99 in der Rashin Übersetzung (in der Geier ca. Seite 97)
Zitat:
"[...]Aber das waren ja Bagatellen, mit denen er sich noch gar nicht beschaftigt hatte, er
hatte keine Zeit dafür gehabt. Er hatte über die Hauptsache nachgedacht und die trivalen
Details beiseite geschoben, so lange, bis er sich von allem überzeugt haben würde.
Letzteres aber schien ihm absolut unmöglich zu sein. Jedenfalls wirkte es auf ihn so.
Er konnte sich, zum Beispiel, überhaupt nicht vorstellen, daß er irgendeinmal mit den
Überlegungen zu Ende zu kommen, aufstehen und einfach hingehen würde[...]"
Die moralischen Zweifel hatte er bereits durch seine Nietzsche ähnlichen Theorie und dem
Gespräch in der Schenke (zwischen dem Offizier und dem Studenten; S. 91) abgelegt.
Es ging "lediglich" um die mechanischen Zweifel, den Zweifel an der Ausführung der Tat und
dieser würde für Raskolnikoff immer beständich sein, da er ohne das Handeln ewig
Zweifel geäußert hätte und so nie zur Tat hätte schreiten können. Er konnte den Zweifel
einfach nicht beseitigen.
Zitat
Haltet ihr Raskolnikow für abgebrüht oder verzweifelt?
Verzweifelt ist er nicht, dazu ist er einfach noch zu klar bei Verstand und genau das ist es.
Sein Verstand erlaubt ihm einfach nicht zu verzweifeln, er hat eh schon genug mit seinem
Misstrauen und seiner Paranoia zu tun.
Aber was das "abgebrüht sein" angeht stimme ich dir zu. Sein Verstand hat ihn völlig
emotionslos werden lassen (siehe Seite 142; Geier). Seine Gefühle sind zu diesem Zeit-
punkt so gut wie nicht mehr existent.
MfG
E-head