Beiträge von Anne-Marie

    Lieber Gnorry,


    ich habe auch die Rowohl-Biographie gelesen und dann noch die
    von Rosamund Bartlett, erschienen im Zsolnay-Verlag.


    Ja, das Alltägliche und das Banale, das Cechov versteht, in
    unveränderter Form einfach zu bringen - und wirken zu lassen.
    Darunter versteht man wohl Objektivismus.


    Ich kann mir gut vorstellen, daß nach einem langen Arbeitstag
    und dieser Hitze es kein großes Vergnügen war, ins Theater zu
    gehen. Ich wäre wahrscheinlich eingeschlafen...


    Um Dir auf die Mohrrübe mit Gertrude Stein zu antworten:


    "Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose..." :smile:


    Gru0


    Anne-Marie





    Ja, eine gewisse Sinnentleertheit des Lebens ist in fast allen
    Werken zu spüren. Und Cechov bringt diese Erkenntnis oft
    auf eine so kurze Formel bzw. ist in der Lage, eine solche
    Stimmung mit ein paar kleinen "Federstrichen" zu "zeichnen".
    Ich habe mir gestern "Der Kirschgarten" gekauft, eine Komödie
    in vier Akten, habe auch schon angefangen zu lesen und freue
    mich auf nachher zu Hause auf die Fortsetzung. Und irgendwann
    möchte ich mir dieses Stück auch einmal in einer guten Inszeni-
    rung anschauen.


    Ein schönes Wochenende wünscht
    Anne-Marie


    Ich beschere den Altpapierfirmen leider nicht so viel Material.
    Kann mich gar nicht erinnern, wann ich mal ein Buch wegge-
    worfen habe. Das ist merkwürdig, andere Dinge kann ich
    leicht entsorgen, doch bei Büchern gelingt es mir nicht.
    Ich ziehe erst ein Buch aus dem Regal, drehe und wende
    es, überlege, ob ich es denn irgendwann einmal DOCH wieder
    lesen werde, und sei es, ich stelle mir vor, ich hätte nur dieses
    eine Buch, dann blättere ich es durch, finde womöglich einen
    längst verschollenen Zettel oder eine Geburtstagskarte, die
    mich ganz wehmütig werden lässt und dann - ja dann stelle
    ich es zurück ins Regal und bin ganz zuversichtlich, daß es
    irgendwann einmal wieder seinen Dienst erfüllen und gelesen
    werden wird - und sei es von einem Besucher, der dieses
    Buch erstaunt entdecken und mich fragen wird, ob er er sich
    ausleihen kann. Und weit gefehlt, ich werde ihm dann dieses
    Buch nicht schenken, denn bei Büchern bin ich knauserig,
    zumindest bei den eigenen. :zwinker:


    Anne-Marie


    Zitat von "Dostoevskij"

    Moin, Moin!


    Das <a href="http://www.abendblatt.de/daten/2005/05/10/431283.html">unrühmliche Ende</a> eines ungelesenen Buches: die <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Makulatur">Makulatur</a>, das Eingestampft-Werden, die Altpapierpresse. Das muß weh tun, besondern dem Autor, der das überleben soll. "In der Regel trifft es verschmutzte, vergilbte oder anderweitig beschädigte Remittenden". Der normale Weg: für den regulären Buchhandel unverkäufliche Restverlagen versucht man im <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Modernes_Antiquariat">Modernen Antiquariat</a> (MA) zu verkaufen; erst dann, wenn sich keine Leser gefunden haben, werden Bücher makuliert. "Die Faustregel, die den großen Besen aktiviert, leuchtet ein: Übersteigen die Lagerkosten den Erlös, wird aufgeräumt." Ob dies ein Trost ist: "Den Autor kann da bloß eine Tatsache aufrichten. Geschredderte Bücher sind letztlich auch bloß Altpapier. Und was wird daraus? Neues Papier. Zum Beispiel für Bücher. Ist doch irgendwie tröstlich." <a href="http://www.abendblatt.de/daten/2005/05/10/431283.html">[X]</a>

    Hallo liebe Klassikerfreunde,


    seit ca. einem Jahr beschäftige ich mich mit Anton Cechov.
    Ich habe zwei Biographien über ihn gelesen und erst DANN
    (entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten) angefangen,
    Werke von ihm zu lesen.


    Ich kann nur sagen, daß ich mich jetzt doch wundere, daß
    ich nicht viel früher auf ihn gestoßen bin. Sein kleines
    Büchlein "Eine langweilige Geschichte" ist alles andere
    als eine langweilige Geschichte. Auch der Erzählband
    "Die Dame mit dem Hündchen" (diese Titelgeschichte wurde
    ja sehr oft von R.-Ranicki in den Himmel gelobt) ist ganz
    wundervoll. Cechov, wie ich feststellen muß, eine Ausnahme-
    erscheinung in der Weltliteratur - ein Mensch mit leiser
    Wehmut, der jedoch nie seinen feinen Humor verloren hat,
    obwohl er sein halbes Leben, das ohnehin kurz war, mit
    einer sehr schweren Krankheit zubringen mußte.


    Daher würde ich mich sehr freuen, wenn ich hier auf
    andere Menschen treffen würde, die sich ebenfalls mit
    Cechov befassen.


    Gruß


    Anne-Marie :urlaub: (Das ist eine Wunschvorstellung, es herrschen hier bei mir im Büro z.Z. ca. 30 Grad. :sauer: )