Ich finde, Roquairol hat mit seinem Zitat des Briefes von Hermann Hesse (das ist Original-Hesse!) schon deutlich für Klarheit gesorgt. Auch wenn Hesse durch Namensnennung und andere Hinweise in seinem Buch Spuren gelegt hat, die man fehl interpretieren kann, ist sein Buch weit entfernt davon, den Buddhismus darstellen zu wollen.
Wen der chinesische Aspekt an der Geschichte interessiert, der kann meine Überlegungen dazu auf meiner homepage lesen: der chinesische Siddhartha http://www.drjuergenweber.homepage.t-online.de
Gruß
JürgenW.
Beiträge von JuergenW
-
-
Liebe Titania,
Dein negatives Urteil über Hesses Buch sei Dir ja unbenommen, Kitsch, Nostalgie und Sentimentalität sind subjektive Urteile, die jeder für sich fällen kann.
Etwas irritiert hat mich allerdings dein Satz "zudem entspricht die 'Dichtung' nicht wirklich der buddhistischen Ideologie , was Hesses ganzes Vorhaben für mich ein wenig sinnentleert scheinen lässt".
Natürlich entspricht der Siddhartha nicht der buddhistischen Ideologie (ein schreckliches Wort, das hier nicht passt, aber ich weiß, was Du meinst). Das ist doch der Sinn des Ganzen, Siddhartha ist doch kein buddhistisches Buch! Was glaubst Du wohl, warum Hesse seinen Siddhartha als seine "Befreiung vom indischen Denken" bezeichnet hat? Wer glaubt, nur weil die Geschichte in Indien spielt und die Personen indische Namen haben, handelt es sich um ein indisches Buch, der irrt gewaltig. Der Siddhartha ist weitaus mehr von China als von Indien beeinflusst, im Grunde aber ist er ein typisch europäisches Buch, das die gleichen Hesse-Themen anspricht wie der Steppenwolf, Narziss und Goldmund oder das Glasperlenspiel.JuergenW