Lieber Hubert
Dass Huckleberry Finn kein Kinderbuch ist, war mir gar nicht bekannt. Ich dachte es sei eine Fortsetzung von Tom Sawyer und ich selbst habe es auch mit 10 oder 11 Jahren gelesen.
Meine Dozentin hatte sich auf das Buch „Winterbucht“ des schwedischen Jugendbuchautors Mats Wahl bezogen, der u.a auch „Der Unsichtbare“ geschrieben hat.
ABER Dieter Bohlen *räusper* , naja. Zu einem Klassiker gehören natürlich noch andere Kriterien. Zum Beispiel glaube ich nicht, dass das Buch jetzt noch in größerer Auflage verlegt wird. In wenigen Jahren wird es keiner mehr lesen (vermutlich jetzt schon nicht mehr :zwinker: ). Also mehr als zwei Jahre sollte ein Buch schon durchhalten. Und außerdem kennt jeder Dieter Bohlen, aber gelesen? Also ich kenne keinen der das Buch gelesen hat. Sicher, irgendwer muss es gelesen haben, wenn es auf den Bestsellerlisten war. Aber wer, wollen wir mal dahingestellt lassen.
Mein Zitat stammt aus einem Lexikon. Dort steht auch, dass Familie, Sprache, Brauchtum, Religion, Kunst und Wissenschaft Elemente der Kulturgeschichte sind. Und ich bin durchaus der Meinung, dass es Bücher gibt, die diese „Elemente“ beeinfussen.
Ellen Keys Buch (kein Roman) „Das Jahrhundert des Kindes“ dürfte Dir völlig unbekannt sein, hat aber in Schweden das Familienbild sehr stark geprägt.
Um bei dem Beispiel Astrid Lindgren zu bleiben: 1976 trug sie mit ihrem Märchen „Pomperipossa in Monismanien“, in dem sie die hohen schwedische Steuersätze kritisierte (ungewollt) nicht unerheblich dazu bei, dass die Sozialdemokraten nach über 40(!) Jahren ihre erste Wahlniederlage einstecken mussten. (Nicht unbedingt kulturgeschichtlich, villeicht aber, doch, wenn man die Geschichte der Sozialdemokratie in Schweden betrachtet, die ja schon ein Teil der schwedischen Kultur zu sein scheint :zwinker: )
Tut mir Leid, dass ich immer mit schwedischen Beispielen komme, aber da kenne ich mich halt aus.
Liebe Grüße
Madicken