Danke für die Mühe, die Textstelle herauszuschreiben.
Zum Vergleich mal die Übersetzung, die ich besitze:
Das Bild des Dorian Gray, Erstes Kapitel
Das Atelier war erfüllt vom üppigen Duft der Rosen, und wenn der leichte Sommerwind durch die Bäume des Gartens fuhr, drang durch die offene Tür der schwere Geruch des Flieders oder der zartere hauch des rosig blühenden Dornstrauches.
Von der Ecke auch konnte Lord Henry Wotton, der auf dem mit einer persischen Satteltaschendecke bezogenen Diwan lag und wie gewöhnlich unzählige Zigaretten rauchte, gerade noch die honigsüßen und honigfarbenen Blüten eines Goldregens erkennen, dessen zitternde Zweige kaum fähig zu sein schienen, eine so flammengleiche Schönheit zu tragen; und hin und wieder huschten die phantastischen Schatten vorbeifliegender Vögel über die langen Vorhänge aus Tussahseide, die vor das riesige Fenster gezogen waren, wodurch im Augenblick so etwas wie eine japanische Wirkung entstand und er sich an jene bleichen, jadegesichtigen Maler in Tokio erinnert fühlte, welche durch das Mittel einer Kunst, die notgedrungen unbeweglich ist, das Gefühl der Schnelligkeit und Bewegung zu erwecken versuchen. Das dumpfe Summen der Bienen, die sich einen Weg durch das hohe, ungemähte Gras bahnten oder mit monotoner Beharrlichkeit um die bestäubten goldenen Trichter des wuchernden Geißblatts kreisten, ließ die Stille noch bedrückender erscheinen. Das undeutliche Brausen Londons glich dem Bordunton einer fernen Orgel. Übersetzt von Siegfried Schmitz, Artemis & Winkler, 1972 und dtv