Ist das noch aktuell? Wenn ja, kannst du ein paar Tips haben.
Gruß
Beiträge von Hermeneutiker
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Wer hat noch nie gelitten? Indes - Es gibt für alles Beispiele: man findet junge Genies (Mozart) und alte Narren, psychotische Maler (Van Gogh) und erfolgreiche, bestens situierte "Klassiker" (Thomas Mann). Manche schreiben sich gesund (Goethe: "Werther"), manche als Todkranke, die verdrängen. (Theodor Storm: "Schimmelreiter") ... Wer will da eine Regel aufstellen?
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Hallo miteinander, zwei Anmerkungen meinerseits zu dem Thema: 1. Das Ausschlaggebende für künstlerisch bedeutsame Kreativität ist der Zugang zum kollektiven Unbewussten (und das notwendige Gestaltungstalent). Das kann, muss aber nicht durch persönliches Leiden erfolgen. 2. Mir scheint das eigentlich Brisante am "Doktor Faustus" und seiner expliziten Thematik, dass der Künstler andere leiden lässt (oder lassen muss) - sprich opfert - um seiner Berufung willen. Der Teufel stellt dabei ein mittelalterliches Symbol für die furchtbare Große Mutter und deren Ambivalenz dar, sie schenkt das Leben und nimmt es im Tod wieder in sich auf. Thomas Mann ist in seinem tagebuchartigen Roma über die Abfassung der "Dr. F." erstaunlicherweise noch über das dort geschilderte hinaus gegangen, indem er aussagt, dass Leverkühn den Mord vor der Karriere zu begehen hatte. Was aber gar nicht drinsteht. Mit den Thema "Thomas Mann und die Schuld" befasst sich seit einigen Jahren der bekannte Literaturkritiker Michael Maar. ("Das Blaubartzimmer" und der Artikel über Thomas Mann in "Leoparden im Tempel")
Grüße vom HERMENEUTIKER