Liebes Coachkartoffelmädchen,
(was ein reizender Name, laß es mich nur dieses eine Mal auf deutsch sagen),
auch ich möchte Dich ganz herzlich in diesem Forum begrüßen und hoffe, daß Du hier viel Anregung und Spaß finden wirst.
Liebe Grüße,
von garnicht soweit weg,
Lena
Beiträge von lenas vorstellung
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Schaut klasse aus, super layout...freu mich sehr aufs Lesen!
Kompliment und liebe Grüße, Lena -
Zitat
Doping? Selbst hier schon?
...oder der sprichwörtliche Nürnberger Trichter?ZitatSeit Ende Juni, Beginn meines 3 wöchigen Urlaubs bis jetzt habe ich 6 1/2 Bücher geschafft; 1/2 war ein Sachbuch; daraus nur einige Kapitel!
Ich finde selbst das Tempo von Josmar schon beachtlich.Liebe Grüße, Lena
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Hallo Josmar!
ZitatLena; bislang bin ich noch nicht enttäuscht; die Sprache ist opulent, muß mich allerdings konzentrieren, um alles mitzubekommen. Es lohnt sich!
Bin ganz Deiner Meinung: es lohnt sich unbedingt diesen Roman zu lesen. Er ist voller Witz und sprachlicher Raffinesse. Fragte mich während des Lesens lange Zeit, warum der Thelen so wenig bekannt ist. Erst nach etwas mehr als der Hälfte des Romans erschloß sich das mir, zumindest zu einem Teil.
Dir noch viel Vergnügen,
wünscht Lena -
Hallo Jasmar,
lese grad die Strudlhofstiege,doch komme leider nur schleppend voran, da ich zur Zeit sehr viel Streß in der Arbeit habe. Bin dann oft zu müd. Anfang war etwas holprig, aber inzwischen ( habe 130 Seiten) bin ich "drin" und sehr begeistert (Urlaub wäre jetzt prima).
Den Thelen habe ich schon vor längere Zeit gelesen und wäre auf Dein Urteil sehr gespannt.
Liebe Grüße, lena -
„Was ist eigentlich ein Nestbeschmutzer?“, frage ich mich grad? Einer, der der Staatsraison widerspricht, also letztlich national denkt & schreibt (Heine, Schmidt in Maßen, Gutkow!), oder einer, der unser aller Eitelkeit und Hochmut den Spiegel vorhält (Schopenhauer, Lichtenberg)?
Liebe Grüße, Lena
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Danke für das Kompliment Thomas.
Ja, ich finde es immens wichtig, in welcher Lebensphase & welchem Gemütszustand man ein Buch liest. Ich bin mir sicher, daß sich auch mir der "Nachsommer" eines Tages erschließen wird. Momentan sind für mich die Erzählungen in den Erstdrücken nicht zu schlagen: grad das Holprige, Unfertige und Frische dieser Erzählungen reizt mich sehr.
Was Bernhard betrifft, so sind mir - nicht sehr originell - die 5 Bände Kindheits- und Jugenderinnerungen, sowie "Wittgensteins Neffe" am liebsten.
Liebe Grüße, Lena -
Lieber bonaventura,
ZitatWas soll daran vermessen sein? Arno Schmidts Manierismen sind prägnant und leicht zu kopieren
das war meinerseits auch eher ironisch gemeint. Trotzdem: man muß es eben können.
Vielen Dank für den Hinweis auf die Sitara - Parodie. Konnte mich noch dunkel erinnern und habe grad im Spiegel - Archiv geforscht. In meinen Regalen nichts mehr gefunden.ZitatMeiner Erfahrung nach sind die besten Einstiege "Seelandschaft mit Pocahontas" für Frauen und "Schwarze Spiegel" für Männer
Das finde ich ist eine sehr interessante Sichtweise. Habe "Schwarze Spiegel" nicht mehr so präsent, müßte ich erstmal wieder lesen. Aber was "Seelandschaft..." betrifft, so stimme ich Dir zu. Es ist auf jeden Fall einer seiner "schönsten" Erzählungen.
Auch von mir Grüße und einen schönen Sonntag noch, Lena -
Hallo zusammen,
habe jetzt ganz interessiert die Beiträge hier gelesen, und da mein Bücherregal voll gestopft mit Arno Schmidt, bzw.mit Büchern von und über AS , ist, wird’s Zeit, daß auch ich meine Leseerfahrung mitteile und damit auch die Frage ob Klassiker oder nicht (für mich) beantworte.
Wobei ich zugeben muß, daß AS für mich als Leserin eine so wichtige Rolle gespielt hat, daß es mir egal ist, ob man ihn in diesen heiligen Kanon beruft oder eben nicht.
Als ich 1975 in die Lüneburger Heide zog, tobten dort grad jene schweren Heidebrände, die auch AS in ziemliche Panik versetzten. Ich hatte keine Ahnung, wer da in meiner Nähe wohnte, und meine Leidenschaft für diesen literarischen Solitär begann erst ich sechs Jahre später, als ich aus der Gegend „floh“ (die Heidschnucken unter Euch mögen mir dieses Wort verzeihen).
Ich denke bei vielen war AS eine literarische Lebensauffassung, man war anders als der etablierte Kulturbetrieb,man konnte mit gutem Gewissen Goethen und ThomasMann verachten und hatte seine eigene literarische Welt, ganz für sich und mit anderen Gleichgesinnten (man fing z. B. an, ASs Schreibweise nachzuahmen, welche Vermessenheit ). Dieser Abgrenzungswunsch spielte bestimmt für viele eine wichtige Rolle, für mich gilt das mit Sicherheit.
Heute sehe ich alles nüchterner: große Nachwirkung hat sein Werk wohl nicht gehabt, es lebt eher aus dem Hintergrund (was auch so paßt), viele seiner literaturkritischen Äußerungen (über Karl May oder Stifter!?) sind mit Vorsicht zu genießen, denn meist sagen sie mehr über den Akt des Schreibens als über den Autor selbst. Oder sind Polemik, vielleicht auch Wut gegen den Betrieb. Was aber bleibt ist das Wichtigste: seine Texte und die Lust zu lesen. Ich möchte, frei nach Harry Rohwolt, jedem Arno Schmidt Entdecker raten, irgendeins bis „Kühe in Halbtrauer“ auszuwählen (ab da wird’s wirklich schwerer zu verstehen). Auch viele seiner Übersetzungen sind eigentlich AS Texte und ein guter Einstieg (Bulwer-Lytton: „Was wird er damit machen“). Meine Favoriten bleiben bis heute „Seelandschaft mit Pocahontas“ und „Das steinerne Herz“ (keine sehr originellen Vorschläge,aber ist eben so).Und wenns hakt, einfach mal laut lesen, oft erschließt sichs dann von allein.
Apropos: eine meiner schönsten Vorleseerlebnisse war „Zettels Traum“, live mit dem Trio Kersten/Rauschenbach/Reemtsma.
Tschuldigung für soviel Text, aber das mußte raus, Lena :winken:PS., ein kleiner Nachtrag. Oft kann man aus einer Kritik, ist sie konstruktiv und intelligent formuliert , mehr über einen Autor erfahren als aus dem Kreis seiner Fangemeinde: „Arno Schmidts Werk oder Eine selfmadeworld in Halbtrauer“ von Marcel Reich-Ranicki, 1967. Gibt’s zu lesen in MRR „Literatur der kleinen Schritte“. Was für ein klasse Kritiker der Reich - Ranicki doch war (...auch wenn ich hier und anderswo nicht seiner Meinung bin).
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Danke Dostoevskij,
ZitatUnd nach Regensburg fahre ich alljährlich im September zu Freunden
vielleicht im September dann mal auf ein Schnitzel in der Kreuzschänke :breitgrins:ZitatBlues gehört so wesentlich zu meinem Leben.......Meine Lieblinge sind Sonny Terry & Brownie McGhee.
Dazu fällt mir zuviel ein, und wir sind ja schließlich in einem Literaturforum. Aber natürlich freut mich dies enorm!!
Liebe Grüße, Lena -
Zitat
Ich bedürfte z.B. der Hinführung zu Arno Schmidt, der mir immer als unlesbar vorschwebt.
"Seelandschaft mit Pocahontas" oder "Das steinerne Herz" sind wirklich "zivil" geschrieben und für eine SchII-erfahrene Leserin (lacht) kein Problem. Grad das erste würde ich Dir liebe gantenbeinin ans Herz legen wollen.
Dank an Dich und Knabe für die nette Begrüßung, Lena
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Hallo!
Nun ist die Diskussion hier ja schon bisserl her, aber ich habe, just bevor ich dieses Forum für mich entdeckte, ein kleines Lesevorhaben beendet, sozusagen eine Lesetrilogie: Stifters "Nachsommer", dann Thomas Bernhards "Alte Meister" und Stadlers "Mein Stifter". Da Vieles hier schon gesagt wurde, kann ich mich auf ein paar Bemerkungen zu meiner Leserfahrung beschränken.
Zuerst der "Nachsommer" und ich muß leider wiedereinmal sagen: ich habs nicht geschafft. Nach 200 Seiten verließ ich den Asperhof, mit dem Gefühl, daß dies nicht meine Welt ist, aber auch, daß dies eventuell nicht die richtige Zeit für mich ist, diesen Roman zu lesen. Es war auch weniger der sparsamkarge Plot, der mich abstieß, sondern eher diese Sehnsucht nach einer heilen Welt.
Nachdenklich entschloß ich mich nicht mit "Alte Meister", sondern mit "Mein Stifter" von Arnold Stadler fortzufahren. In diesem Werk verteidigt Stadler Stifter gegen die kompromißlose Fundamentalkritik seitens Regers, der Hauptfigur in Bernhards "Alte Meister". Er zeigt wie wichtig der "Nachsommer" für seine Entwicklung war. Dann geht er mit Bernhard ins Gericht: er hätte es in seinem Spätwerk nicht mehr geschafft, eine eigene Welt zu entwerfen (wie das Stifter im "Nachsommer" sehr wohl getan hätte), sein Roman, vor allem sein "Alte Meister" sei eine einzige Schimpferei als Reflex auf die bestehende Welt.Außerdem sieht es Stadler als Vermessenheit an, daß seine Hauptfigur Reger Stifters "Nachsommer" überprüfen wolle.
Nun wurde ich noch nachdenklicher, ist doch Thomas Bernhard einer meiner Helden, Stadlers Kritik nicht ganz von der Hand zu weisen und hatte ich doch auch Thomas Bernhard recht lange Zeit nicht mehr gelesen. Nach der Lektüre stelte ich erleichtert fest: nein, für mich ist "Alte Meister" sehr wohl ein Kunstwerk, ja, diese Negativität der Hauptfigur, dieses ewige Herziehen über Stifter, Bruckner, Heidegger kann einem zuweilen auf die Nerven gehen, wenns einem eben grad nicht amüsiert.
Mein Fazit: auf meine sprichwörtlich einsame Insel nehme ich nicht den "Nachsommer", nicht Bernhard und auch nicht Stadler mit, sondern "Sämtliche Erzählungen nach den Erstdrucken" von Adalbert Stifter.
Liebe Grüße, Lena -
Ich bin 46 Jahre, lebe in Regensburg, arbeite im sozialen Bereich und habe drei große Leidenschaften: die Bluesmusik (spiele selbst), das Theater und die Literatur. (Tatsächlich habe ich es auch schon geschafft, alle drei unter einen Hut zu bekommen)
Meine Lieblingsklassiker sind Jean Paul, Karl Phillipp Moritz und Wilhelm Raabe........aber man läßt da soviel weg....und alles ist im Fluß und ändert sich stetig. ( es waren übrigens moderne Klassiker, die mich das Lesen gelehrt haben, allen voran Thomas Bernhard und Arno Schmidt)
Ich wünsche mir hier viel Information und regen Austausch (dabei wenig Besserwisserei und Dogmatismus).
Bin sehr froh, bei Euch gelandet zu sein. Wurde Zeit!
Liebe Grüße, Lena -
Hallo zusammen,
ich höre eigentlich wenig Hörbücher, aber eben ab und an doch. Hier einfach mal meine Lieblingshörbücher:- "Rainer Maria Rilke - Die schönsten Gedichte" gelesen von Ulrich Tukur, 1 CD, 73:38 Min. (Man wünschte sich dieses oder jenes Gedicht noch dazu)
- "Arno Schmidt - Nachrichten von Büchern und Menschen", 12 CDs, über 12 Std. (Das sind die Radio - Essays von Arno Schmidt, Mitte der fünfziger bis Anfang der sechziger Jahre aufgenommen. Mag A. Schmidt sehr, diese Essays sind ein Schatz: klug, provozierend und mit Sicherheit nicht ausgewogen)
- "Karl Phillipp Moritz - Anton Reiser", gelesen von Martin Wuttke, 6 CDs, über 6,5 Std. (Moritz, einer meiner Lieblingsklassiker, wenn nicht der Liebling...Als diese Lesung herauskam, mußte ich sie einfach haben. Bin mir noch nicht ganz sicher, ob mir die Art des Vortragens vorbehaltlos gefällt, manchmal scheint mir der Tonfall einfach zuviel Mitleid einzufordern, auf der anderen Seite ists ja auch keine lustige Geschichte, die erzählt wird, und Sogwirkung hat dieses Erzählen allemal. Muß zugeben, daß ich mir hier meines Urteils nicht sicher bin.)
Liebe Grüße, Lena
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Ludger Lütkehaus findest Du bei "amazon" Fuu (hast ja schon entdeckt) oder bei "Zweitausendeins". Und die Biografie von Safranski "Schopenhauer und Die wilden Jahre der Philosophie" kann ich auch nur allerwärmstens empfehlen. Das ist
eine klasse Mischung aus Biografie, Einführung in seine Philosophie und Wirkungsgeschichte. Neben dem Buch von Volker Spierling "Arthur Schopenhauer - Philosophie als Kunst und Erkenntnis" (eine textnahe Gesamtdarstllung seines Werkes) mein wichtigstes Buch zum Thema.
Und dann natürlich Sch. Texte selbst, aber das ist ja eh klar.Einfach loslegen...
Übrigens: bei der Suche nach Büchern ists oft hilfreich in findmybook nachzusehen.
Liebe Grüße, Lena -
Freilich, hast vollkommen recht Gantenbeinin. Aber ob wirklich alle 10 Bände vonnöten sind, weiß ich nun nicht. Ist wohl auch eine Zeitfrage. Deshalb auch meine Empfehlung, eines seiner Parerga und Paralipomena - Aufsätze zum Warmwerden oder zu reinen Freuden zu lesen. (Und "Nichts" von Ludger Lütkehaus, das Buch, in dem es um ein zentrales Problem nicht nur in der schop. Philosphie geht, war natürlich als Ergänzung gedacht)
"Ich betrete ein Buch und lasse mich darauf nieder, mit Haut und Haaren, müsen sie denken, auf ein oder zwei Seiten einer philosophischen Arbeit, als wäre ich dabei, eine Landschaft zu betreten, eine Natur,ein Staatsgebilde, ein Erddetail, wenn sie wollen, um ganz und nicht nur mit halber Kraft und mit halben Herzen, in dieses Erddetail einzudringen, es zu erforschen und um dann, ist es erforscht mit aller mir zur Verfügung stehenden Gründlichkeit, auf das Ganze zu schließen. Wer alles liest, hat nichts begriffen, sage er"
Dieses Zitat ist einer Komödie Thomas Bernhards entnommen, Reger sagt das in "Alte Meister". Las es zufällig heut und es paßt so schön, finde ich; auch wenn Du da vielleicht nicht ganz einer Meinung mit bist. :zwinker:
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Fände ich auch gut Kreisler. Die threads über Schopenhauer und Stifter waren das erste, was ich hier gelesen habe, und haben mich dazu gebracht, dabei sein zu wollen. Bin total erfreut, wieviel interessante Dinge es hier zu lesen gibt.
Lena, nicht mehr ganz so neu hier :breitgrins:PS.: ein Blick in die Suche sagt mir, daß all die Bücher um & über dieses Thema schon irgendwann erwähnt und besprochen wurden. Deshalb kann ich mir Hinweise auf Safranski, Spierling oder Yalom sparen. Aber ich möchte doch nicht unerwähnt lassen, was es für ein gewinnbringender Spaß es ist, sich auf seinen ganz speziellen Stil einzulassen (gleichgültig wie richtig oder falsch das Schopenhauersche System sei). Dieser Stil, der immer kraftvoll ist und der immer etwas sagen und ,im Gegensatz zu vielen vergleichbaren Autoren, nicht verschleiern will. An einem freien Tag "Ueber Schriftstellerei und Stil" oder "Ueber das Geistersehen" zu lesen ist einfach ein Genuß. (Wer ernsthaft schop. Probleme wälzen will kann ja zu Lütkehauses " Nichts" greifen. Aber das wurde ja auch schon genannt)