Hallo! :smile:
Zu den Diminutiven: im Russischen - und also auch im russischen Dostojewskijoriginal - werden Diminutive viel, viel häufiger benutzt als im Deutschen (v.a. in der gesprochenen Sprache). Ein Buch ist immer ein Büchlein, ein Regenschirm ein Regenschirmchen und eine Schwester ein Schwesterchen. Da haben sich die Übersetzer also nicht selbstständig gemacht, wenn sie von Väterchen sprechen...Swetlana Geier lässt übrigens auch einige Diminutive drin, z.B. Schwesterchen, Sofachen, Mützchen etc.
Ich frag mich auch, wie die Rezensenten die Übersetzungen alle haben beurteilen können ohne das russische Original zu kennen...Swetlana Geier übersetzt manchmal nämlich auch schon sehr gewagt, und wenn sie Petersburger Unterschichtenrussisch mit Berliner Deutsch wiedergibt, ist das meiner Ansicht nach fragwürdig. Und da gibts so einige Beispiele...
Ziemlich verbreitet ist übrigens noch die Hoffmannübersetzung, die gibts nämlich bei dtv.
Alles in allem würde ich trotzdem Geier empfehlen. (Noch empfehlenswerter ist es natürlich, Russisch zu lernen! Dann hat man endlich auch was von Puschkin, von dem ist mir noch überhaupt keine gute Übersetzung in die Hände gekommen)
@ Giesbert was wirft denn Nitzberg Urban im Volltext so vor? Das würd mich sehr interessieren! Und der Artikel ist leider nicht im Webbereich erhältlich. Ich mag seine Angst-Übersetzung von Chechov eigentlich sehr gerne (das Büchlein ist auch sehr schön gestaltet)