Das Protokoll von Fernando Ibarra
Die neue Art eines (echten) deutschen Thrillers?
Die Akteure sind ungewöhnlich, ebenso wie die Rückschau in eine Zeit, als die Mauer noch stand und der Staatsicherheitsdienst im Osten allmächtig war und was daraus geworden ist. Wie wurde ein Stasi- Mann zu dem, was er geworden ist oder wie wurden diese Leute rekrutiert, wurden wirklich alle enttarnt?
Da gibt es den für mich zuerst etwas schrullig erscheinenden Tom und schon sein Beruf ist ungewöhnlich für so eine Story: Ein Lehrer, der sich nie vorstellen kann, etwas anderes zu machen, auch wenn er dadurch besser dastehen würde. Er gerät an seinen Chef und erfährt dabei einige Dinge, die ihm fast das Leben kosten: Ein Haufen Biedermänner und Politiker sehen sich als „Erben“ der Stasi und ihre angehäuften Reichtümer an, die bisher niemand gefunden hat. Seien Neugier kostet ihm fast das Leben, aber er kommt davon, im Gegensatz zu seiner Frau, die erstes Opfer seiner Verfolger wird. Er flüchtet mit seiner Tochter durch ganz Europa, aber sie werden immer wieder aufgespürt, bis er nicht mehr davonlaufen kann und zurückschlägt. Sehr erfrischendes neues Konzept, psychologisch tiefgründig und spannend. Besondere Aufmerksamkeit verdient das Glossar, in dem viele Begriffe der alten Zeit (vor 1989) erklärt werden, mit denen Jüngere heute nicht mehr viel anfangen können.
Kann ich weiterempfehlen...
Gruß
Maria