Vom Doderer-thread hierher
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Hallo Xenophanes,
im Link zu Deinem Strudelhofstiegen-Hymnus fand ich auch Mosebach.
Dein Unverständnis, daß "Das Beben" zum Büchnerpreis geführt haben soll, kann ich nachvollziehen. Dieses Buch war auch für mich eine - gut geschriebene - Enttäuschung.
Wie schade aber, daß es Dein erstes von Mosebach war - gib ihm noch eine Chance.
"Das Bett" ist großartig - nicht Wien :zwinker: sondern Frankfurt als die Folie auf der sich komplexe Personengeflechte entwickeln.
"Der Nebelfürst" (thematisch tangentiale Berührung mit Ransmayrs "Schrecken des Eises und der Finsternis") ein auf Fakten basierendes, skurriles und amüsantes Buch.
In "Westend" und "Der Mond und das Mädchen", ist ebenfalls die Atmosphäre Frankfurts die notwendige Bühne und teilweise sind auch diese beiden Bände alleine schon städtebaulich, soziologisch und historisch interessant, wenn auch m.E. nicht so überragend wie "Das Bett".
"Schöne Literatur" ein interessanter Essayband, in dem auch was zu Doderer dabei ist (den Doderer-Preis hat er nämlich auch bekommen).
"Eine italienische Reise" ist ein ganzes Perspektivebündel für Italienenthusiasten, geschrieben von einem liebevollen, tiefgründigen Kenner der Materie
Das ist mein derzeitiger Mosebach Stand und er ist nicht komplett.
Also, vielleicht könnte Dir der Büchner-Preis bei näherem Hinlesen doch noch begründeter erscheinen.
Gruß
g.