Beiträge von eRDe7

    Hallo.


    Ich habe gerade den großen Gatsby beendet. Schönes Buch.
    Was ich nicht verstehe ist, lieber Herr Enderlin, warum wieder Probleme mit "Symbolik" auftauchen (ich weiß ja von Deinen "Problemen" mit Symbolik, aber dennoch).
    Der Roman wird von Symbolen zusammengehalten. Wie eigentlich in jedem großen Kunstwerk (ja, es gibt sicher Gegenbeweise) ist in diesem Roman nichts beliebig. Weder Farben noch Bezeichnungen irgendwelcher Dinge (die Brillenwerbung, das Aschetal) noch sonst irgendetwas.
    Für genauere Infos: http://www.ovtg.de/english/gatsby/Symbols.html
    Oder ausführlicher: http://www.fcps.k12.va.us/west…ct/99gg/99gg6/symbol1.htm


    Ralph

    Hallo.


    Ich weiss zwar gerade nicht so genau, worum es eigentlich geht, aber ich möchte doch unterstreichen, dass Urs Widmer tatsächlich einer der besten Gegenwartsautoren ist, zumindest im deutschsprachigen Raum.
    Ansonsten würde ich als DEN genialsten lebenden Autoren wohl eher Jan Kjaerstad nennen (irgendwie noch vor Pynchon und Vonnegut), aber das ist natürlich Geschmackssache.
    IM KONGO ist auch mein liebster Widmer.


    Grüße,


    Ralph

    Hallo Hubert.


    Man könnte das als "philosophische Erzählungen" betrachten oder einfach als phantastische Erzählungen. Ich habe es eher als Abenteuergeschichten für den Leser empfunden, in denen man nicht dem Protagonisten beim Abenteuer "zusieht", sondern selber das Abenteuer erlebt (das"Kämpfen durch den Dschungel der Fussnoten, Verbindungen herstellen etc.).
    Die beiden besten Bände von Borges sind eindeutig: Fiktionen und Das Aleph.
    Sehr zu empfehlen ist auch die wunderschöne Essay-Sammlung in der ANDEREN BIBLIOTHEK, dabei aber vor allem die limitierte (vergriffene) Fassung. So ein schönes Buch!!!!!


    Ralph

    Hallo.


    Was Kurzgeschichten/Erzählungen angeht, da ist mein liebster Autor eindeutig Julio Cortázar, knapp gefolgt von Jorge Luis Borges.


    Kaum ein Autor hat mich so süchtig gemacht wie diese beiden.


    Beste Grüße,


    Ralph

    Auf Anhieb fallen mir ein:


    Bohuslav Martinu:
    - The Butterfly that stamped nach einer Erzählung von R. Kipling.
    - Gilgamesh


    Michael Nyman: Songbook (Vertonungen von Gedichten von Celan, Shakespeare, Rimbaud)


    Tod Machover - VALIS (nach einem Roman von P. K. Dick, leider nie gehört....)


    Ralph

    eRDe7 an Delta.


    Der Eindruck von Plattheit ist natürlich immer eine subjektive Angelegenheit. Sie resultiert entweder daraus, dass jemand mit dem Thema nichts anfangen kann und nicht versteht, was der Autor da loswerden will... oder daraus, dass der Leser sich mit dem Thema schon etwas länger beschäftigt hat und er in den Worten des Autors nur vereinfachte Klischees zu erkennen glaubt.
    Ich vermute, es ist bei mir Fall 2 eingetreten - oder ich sehe vielleicht die intelligente Seite an dem Buch nicht, kann ja auch sein.
    Mir kam es platt vor. Und dass Millionen Leser das toll finden ist sicher kein besonderes Qualitätsmerkmal, ausser jenem, dass Coehlho scheinbar den Massengeschmack getroffen hat. So wie Dieter Bohlen oder Konsalik.
    Mir ist Coelho wegen seiner Themen allerdings lieber als die genannten.


    Es ist nicht schlimm, C. (oder andere) gut zu finden, aber ich denke, es sollte genauso erlaubt sein, ihn nicht zu mögen. Mir hat das Buch nichts gegeben.


    eRDe7 Ende.


    Machs gut.

    Hallo.


    Da fällt mir noch (zumindest vom Titel her) DER CLUB DUMAS ein von Arturo Pérez-Reverte, das mich damals sehr enttäuscht hatte (nach der Verfilmung hieß es auch DIE NEUN PFORTEN).
    Nicht, dass ich es wegen Dumas im Titel gekauft hätte, eher weil mir jemand sagte, der Autor sei gut und mich das Thema am meisten von seinen Büchern ansprach, aber leider hat er mich damit dann nicht sonderlich überzeugt...


    Ralph

    Hallo Jo.


    Das Philo-Forum geht wirklich nicht für Normalsterbliche, scheint mir.


    Ich höre gerade ein wunderbares Lied und versuche mir Gedanken über "Phantastischen Film" zu machen, weil ich darüber evtl. einen Vortrag halten soll (in weiter Zukunft, zum Glück).
    Fällt jemandem was zu Phantastik und "Abgrund" ein? Oder Philosophen, die was über "Abgrund" geschrieben haben. Bodenlosigkeit, da fälltmit Vilem Flusser ein. Hm...


    Jo, um mal andere Musik zu "zeigen" (ohne Beats):
    http://www.thrilljockey.com/sotrack1.mp3
    Ich in ganz begeistert. Das ist ein Projekt von Oval mit einer japanischen Sängerin (die exakt wie Stina Nordenstam klingt).


    Ralph

    GÄHN!


    Guten Morgen!!!! :winken:


    Also live habe ich ihn leider noch nicht gesehen... (Verdammt, ich wusste doch, dass was nicht stimmt. Vor 10 Minuten habe ich eine CD eingelegt und jetzt ist mir erst aufgefallen, dass ich nichts höre... Vielleicht sollte ich noch etwas schlafen... ;-) )
    Dabei gab es vor einigen Jahren mal eine Ninja-Tune-Tour die auch hier in Leipzig (da bin ich) Halt machte; und ich Trottel habs völlig verpasst.
    (Für Ninja-Tune: http://www.ninjatune.com Leider bekomme ich keine Provision. ;) )
    Schön, dass es Dir gefällt. Ich mag an Tobin vor allem den tiefen Sound (also nicht Bass, der mir auch gefällt, sondern die "perspektivische" (?) Tiefe der Soundlanschaft (ach Du meine Güte).)
    (Bin ich denn blöd? Jetzt läuft noch immer kein Musik! Hmpf. So, jetzt.)


    Nach London. Oh, ich bin neidisch.


    Grüße,


    Ralph


    p.s.: Kennt jemand zufällig ein interessantes Philosophie-Forum?

    Hallo Jo.


    Ich "versuche" gerade reinzuhören. Dummerweise habe ich nur ein dämliches 56k Modem, was bedeutet, dass alle paar Sekunden ein längerer Aussetzer da ist. Klingt aber recht interessant, so ähnlich wie ich es erwartet habe.
    Wegen den Aussetzern kann ich es nun nicht genießen und muss wohl auf die CD zurückgreifen, die ich gerade eigentlich hören wollte:
    Amon Tobin - Out From Out Where. Wenn Du intereesiert bist:
    http://www.amontobin.com/
    Anspieltipp: Track 3 "Chronic Tronic".


    (Ein schönes Album, obwohl ich nach den letzten Alben mehr erwartet hätte..., etwas Komplexeres...)


    Das mit den Beats stimmt, ähnliches habe ich auch schon gehört.


    Liebe Grüße,


    Ralph

    Hallo Jo.


    Ich habe da noch eine Frage zu DEEP HOUSE, das klingt so, als könnte es mir gefallen, ich habe nur keine Ahnung, ob meine Vorstellungen davon mit der Bedeutung übereinstimmen.
    Was ist Deep House?


    Ralph

    Hallo Jo.


    Joseph als Wüstenbuch, na, ich werd mal schauen, wenn ich Zeit finde. ;)


    Die von Dir erwähnten Musiker sagen mir leider nichts. Ich habe einen ziemlich breiten Musikgeschmack, der von Klassik bis Punk, von Jazz bis zu Techno, von Industrial bis zu Funk, von Digital Hardcore bis zu Ambient reicht. Am liebsten mag ich es, wenn alles durcheinander passiert. ;)
    Was elektronische Musik angeht, da mag ich am liebsten "Clicks + Cuts"-Sachen... Oder mal weg von jeglicher Kategorisierung ein paar Namen: Coil, Pole, Oval, Amon Tobin (da Du Dich ja "cu jo" verabschiedet hasr, auch sein Seitenprojekt Cujo ;) ), Burnt Friedman, Flanger... und und und.
    Ninja-Tune-Sachen mah ich recht gern. Aber die Sachen von Ryoji Ikeda, was wieder was völlig anderes ist. Oder Meat Beat Manifesto. Ich kann mich immer nicht zwischen Minimalismus und Bombast entscheiden.
    Wenn ich mir so meine CD-Liste anschaue (man hat ja sonst keine Hobbies ;) ), dann kann ich da nicht unbedingt eine bestimmte Linie feststellen. Es scheint nur so, dass das meiste Zeug in meinen CD-Regalen für konventionelle Pop-Hörer unerträglich ist.
    Um die Frage zu beantworten, was ich am liebsten höre; also die Leute, bei denen ich nach jedem Ton süchtig suche: Foetus (+ alle 1000 Nebenprojekte), Coil, Column One, Laibach und, ohne mich zu schämen: Prince (aber auch erst wieder, nachdem die scheußlichen 90er um sind).


    Leider stelle ich allerdings zur Zeit fest, dass mir ein wenig die Ideen fehlen, wo ich noch was Interessantes an Musik entdecken kann. Etwas, das mich wirklich umhaut...
    Für Vorschläge bin ich immer offen. ;) Muss auch nichts mit Wüste zu tun haben (während der Lektüre von LEERES VIERTEL habe ich viel Muslimgauze gehört...)



    Liebe Grüße,


    Ralph (stets an einem Hörschaden arbeitend...)

    Hallo Jo.


    Schön, dass Dein Interesse geweckt wurde, mir hat nach ersten Anfangsschwierigkeiten (Roes schreibt ja auf 2 Zeitebenen, in der Gegenwart mit hypermoderner Rechschreibung und Ende des 18. Jh. in deren Rechtschreibung und Stil) das Buch unglaublichen Spaß gemacht. Was man schon daran merkt, dass ich 800 S. las, obwohl ich eigentlich so lange Bücher eher abschreckend finde.
    Was das Spiel angeht. Es geht hier weniger um Rollenspiel (erinnert mich nun an Sartre, also die Rolle des Buchhändlers in meinem Falle), sondern um richtige Spiele: Ballspiele etc. Roes hat das Buch, wenn ich mich recht erinnere, sogar als Dissertation (oder Habilitation?) eingereicht. Es hat auch einen Anhang von 20 S. über die "gesammelten" Spiele.
    Um Rollenspiele geht es allerdings vielleicht in anderer Hinsicht: Was mir erst ziemlich spät im Roman auffiel (ich fragte mich nur ab und zu, warum Roes dauernd die Männer so ästhetisch beschrieb): Roes ist schwul. Und in den arabischen Ländern, in denen er unterwegs ist, ist Homosexualität mit Todesstrafe verboten. Dennoch hat er eine Männerbekanntschaft nach der anderen.


    Mich hat an dem Buch gerade der Mix aus Philosophie, Abenteuer, (für mich als Hetero) ungewohnten Sex, altem und modernem Orient und einfach alles daran interessiert. Ich begann mich in der Zeit schon fast ausschließlich von Döner und Halloumi zu ernähren. ;-)


    Jetzt muss ich noch was zu Thomas Mann sagen. Hm, ich habe irgendwie Probleme mit ihm. Eigentlich bin ich der Meinung, er müsste mir gefallen. Ich mag auch die meisten Verfilmungen, die ich kenne. Aber ich erinnere mich, dass ich DER KLEINE HERR FRIEDEMANN als Film sah, hellauf begeistert war und danach die Erzählung las. Ich war hinterher so sauer auf Thomas Mann, dass ich ihn mehrere Jahre nicht anrührte.
    Ich versuchte dann halbherzig noch ein paar andere Sachen, aber irgendwie... Heinrich Mann hatte mich mit Professor Unrat gleich überzeugt, aber an Thomas komme ich nicht ran. Vielleicht sollte ich noch mal Tod in Venedig probieren - oder, was mir thematisch zu liegen scheint, Dr. Faustus.
    Was kannst Du denn empfehlen?


    Viele Grüße,


    Ralph


    ps: Jo, was für elektronische Musik hörst Du denn?

    Hallo Jo!


    Nun, ich glaube mein absoluter Wüsten-Favorit ist:


    Michael Roes: Leeres Viertel (Rub' Al-Khali).


    Es spielt nicht nur in der Wüste, aber ein unglaubliches Buch, finde ich.
    Zudem ein wenig verwunderlich, dass ich es so mag, da normalerweise deutsche Gegenwartsautoren mich fast gar nicht interessieren.


    Liebe Grüße,


    Ralph

    Hallo ihr beiden, sorry, dass ich mich kurz dazwischen dränge. :smile:


    Ich hoffe, es ist nicht zu unhöflich, wenn ich eine andere Meinung äußere. Aber da sich der Alechemist wie verrückt verkauft und ich das jeden Tag mitandehen "muss", möchte ich es einfach mal sagen: Ich finde das Buch irgendwie leider ziemlich platt.
    Normalerweise stehe ich zum einen auf Bücher, die in Wüsten spielen (vermutlich war ich in einem früheren Leben Kamel oder so, sobald auch nur typische Wüstenfarben aufkommen, werde ich magisch angezogen...) und zum anderen auf Bücher, die in esoterische, alchemistische, mystische Denkweisen einführen.
    Die "Esoterik" in dem Buch erreichte für mich die Tiefe einer Pfütze (sorry) - und die "Abenteuerstory" war für mich auch nicht gerdae von besonderem Reiz.
    Ich schreibe das nun besonders, wegen des Vergleichs mit DER KLEINE PRINZ. Dieses Buch wiederum liebe ich.


    Ich habe vor einiger Zeit ein Interview mit Coelho gelesen, eigentlich ganz interessant klang, vielleicht war es einfach kein Buch für mich - oder ich verstehe es nicht.


    Da ich beim Bücherkaufen immer nett lächeln muss, wenn ich den Kunden das Buch gebe, wollte ich hier doch wenigstens einmal den Mund verziehen. ;)


    Beste Grüße,


    Ralph

    Hallo Amelie!


    Schönes Thema, aber sehr schwer.
    Also zuerst einmal würde ich sagen, dass ich theoretisch SEHR für Neue Musik bin. Eskommt natürlich immer darauf an, was von von Musik verlangt. Hört man Musik zum tanzen oder umsich zu berieseln oder einfach als Hintergrundgeräusch oder hört man wirklich richtig hin?
    Ich zähle mich meistens zu den Hinhörern. So gesehen finde ich auch Neue Musik sehr spannend, da sie ein Versuch ist, die Gegenwart in Ton zu fassen. Ich mag zwar Bach - und er kann mich auch in bestimmte Stimmungen versetzen etc., aber es ist halt kein zeitgemäßer Ausdruck. Die Sichtweise auf die Welt hat sich gewandelt, die Umstände sind andere, warumsollte die Musik dann genauso klingen?
    Andererseits gebe ich zu, dass ich mir bei der Neuen Musik aus dem Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts häufig schwer tue. Ich würde sie zudem langsam nicht mehr Neue Musik nennen. ;)
    Die meisten Musikgeschichten hören ja meistens angeblich in der "Gegenwart" auf, das ist 1960. ;)
    Stravinski finde ich recht gut hörbar, das Wenige, das ich von ihm gehört habe. Stockhausen finde ich sehr, sehr spannend, ich liebe Leute mit verschrobenen Weltsichten. ABer die meiste Musik von ihm kann ich nur manchmal hören.


    Ich mag vor allem wirklich moderne Musik, die zudem aus dem Gebäude der klassischen Konzertumgebung ausbricht. Zum Beispiel, wenn sie ins Elektronische übergeht. Wie Ryoji Ikeda, dessen letzte CD allerdings auch Streichquartette enthält, ausnahmsweise mal keine Elektronik. Oder um einen Deutschen zu nennen: Oval, was aber zumindest von der Arbeitsweise her und vielleicht auch von der Einstellung in den intelligenten (!) Techno-Bereich hineinreicht.
    Oder Coil und (was gerade läuft: Thighpaulsandra), die eine Mischung aus Elektronik mit allen Einflüssen die es gibt machen. Schwer zu beschreiben. Jetzt gerade (höre diese Thighpaulsandra-CD zum ersten Mal) eine Mischung aus Zwölftonmusik, Elektronika, "Geräuschdrones" und Pop-Rock. Sehr seltsam.
    Um mein derzeitiges Libelings"null"wort zu benutzen: "Postmodern".


    Aber es gibt ja auch bei den eher "U-Orientierten" recht hörbare Beispiele: Philip GLass, Michael Nyman oder etwas älter ein Stravinski-Schüler, wenn ich mich recht entsinne: Bohuslav Martinu.


    Aber an sich mag ich eher ein Stilmix. Am besten alles auf einmal und durcheinander und möglichst polyphon. ;)


    Ralph


    ps: Ich sollte vielleicht nicht so viele Namen nennen, nachher hört da jemand rein. Alles seltsames Zeug, also lieber vorsicht walten lassen. ;)

    Hallo alpha.


    Ähm, da hast Du meinen etwas konfusen Beitrag falsch gelesen - oder ich mich unverständlich ausgedrückt. Ich meinte die Biographie von Reiner Stach. Ich glaube nicht, dass Steiner etwas über Kafka geschrieben hat. Die einzige Verbindung zwischen den beiden, die mir bekannt ist, sind Zusammentreffen, die in den Tagebüchern oder Briefen Kafkas erwähnt waren und sicher auch in der erwähnten Biographie.


    Ralph