Hallo zusammen,
langsam hole ich etwas auf.
Im achten Brief finde ich interessant, dass Schiller das bequeme
Sichfügen unter den Zeitgeist eher den berufstätigen Menschen verzeiht, weil diese schließlich durch des Tages Mühen erschöpft sind, als dem Adel und der besitzenden Bourgeoisie (falls dieser Ausdruck erlaubt ist), die trotz ihres Müßiggangs den Weg des Bequemen gehen und im "Dämmerschein dunkler Begriffe" verharren. Wobei mich interessieren würde, was er damit genau meint?!
In diesem Brief wird klar, dass die vernunftmäßigen Grundlagen zur Höherentwicklung des Menschen gelegt sind, allein der Trieb fehlt.
Und wenn ich es recht verstehe, wird dieser im neunten Brief in die Hände der Kunst gelegt, die allein in der Lage ist, das Vernunftwerk in die sinnliche Ebene zu übersetzen.
Dabei soll die Entwicklung des Menschen im Bereich des Vergnügens stattfinden, weil er sich hier eher durch die Blume sagen lässt, was höheres Menschenleben sei, als wenn man ihm direkt mit moralischen Traktaten und Anweisungen kommt. Ich denke, dieser Meinung sind auch heute noch viele Künstler, die in sich einen erzieherischen Auftrag verspüren.
Aber nicht alle Künstler des Schillerschen Zeitalters haben - trotz der gespürten Berufung - den richtigen Weg eingeschlagen, sie sind zu ungestüm, orientieren sich an ungeeigneten Stoffen und wollen zu schnell zuviel erreichen, ohne ihre Ideen in sich zu klären.
Meint Schiller hier die Romantiker?
HG
finsbury