Beiträge von Samara

    erstmal sorry daß ich mich etwas rar mache - ich bin grad erst am anfeng des zweiten buches angekommen, da ich - wegen der prüfung - nebenher noch so einige andere werke lese (don quijote, ulysses, decamerone - sollte man alles in ruhe lesen, aber mei, samara und ihre studienplanung...).


    ich muß sagen, so langsam gewöhne ich mich einigermaßen an die "merkwürdigkeiten" des herrn shandy. ab und zu entschlüpft mir sogar ein lachen - wenn er "madame" auffordert, das letzte kapitel nochmal zu lesen um dann ein wenig mit den anderen lesern zu plaudern, bis "madame" wieder beim rest angekommen ist.

    ich bin schon ein wenig weiter gekommen, hab ja auch nicht ganz am anfang angefangen - den hatte ichs chon vor ein, zwei wochen gelesen. berichtet wurde hier vom gutmütigen dorfpfarrer, der dauernd seine pferde verleiht.


    ich muß sagen, herrlich find ich sowas weniger... aber vielleicht gewöhn ich mich noch an den stil, viel "lärm um nichts" zu machen...

    dochdoch,, shakespeare ist auf jeden fall schon neuenglisch. altenglische literatur beginnt schriftlich gesehen (im gegensatz zur mündlichen überlieferung) mit beowulf, man kann sagen 700-1100, mittelenglisch begann mit der normannischen eroberung 1100 und man kann schon fast sagen bis 1500. Milton war ein ganzes Stück nach Shakespeare, fällt also definitiv in die neuenglische Literatur - auch wenn die Sprache uns altertümlich erscheint. Verglichen mit Chaucer ist es verdammt neuenglisch... :zwinker:

    hubert, natürlich sollte man schon das ganze werk lesen, und nicht nur auszüge. wenn du dir aber diese leseliste ansiehst, verstehst du, warm man da so an seine grenzen stoße kann. nicht jeder liest mal eben durch "a la recherche du temps perdue" - das dauert, und es kann sich je nach geschmack des lesers ziehen... ewig... und da ist es doch sinnvoll, dem studenten einen hinweis an die hand zu geben , was sich eignet, das spezifische eines werkes zu ergründen bzw. welcher teil weltliterarisch von bedeutung ist. so ist das inferno sicherlich der am intensivsten rezipierte teil von dantes divina comedia, wobei natürlich auch der rest lesenswert ist.
    und im fall von proust bin ich doch dankbar, nicht die ganze recherche lesen zu müssen... das wäre ein grund fpr mich, das studium zu schmeißen... durch ein solches buch kann ich mich schon mal durchbeißen, den ulysses krieg ich schon hin, so schwierig er zu lesen sein mag. aber siebenmal swanns welt, da streike ich - so sehr ich literatur liebe... dann lieber zwölfmal schuld und sühne...


    was die indischen epen angeht - tja, blöd. da geb ich dir recht.


    zum fach komparatistik: man muß durchaus noch mehr lesen als in den speziellen philologien. ich hab ja zwangsweise den direkten vergleich mit englischer literatur im nebenfach - was übrigens pflicht ist, eine anderssprachige philologie im nebenfach zu belegen....
    dennoch gehts ja nicht bloß ums lesen der großen werke der weltliteratur... dazu müssten wir nicht studieren. viel mehr gehts um literaturtheorie, schonmal derrida probiert.... nicht gerade easy... der definiert dann pauschal mal alles als text... (hab grad ein text-theorie-seminar... nicht gerade leichte kost... da stößt mein hirn an seine grenzen...) das fällt unter "allgemeine literaturwissenschaft".
    in der vergleichenden hälfte lesen wir in einem seminar schon mal zehn bücher zu einem thema, z.b alles zum thema "der teufel in der literatur", also von lesage über gogol bis bulgakow und goethe...
    also keine sorge - wir lesen genug. und am ende haben wir schon ein wenig einblick in das, was sich literatur nennt. und schließlich wollen wir nach dem studium auch noch was zu lesen haben...


    :zwinker:

    touché, hubert!


    auch die münchner leseliste ist natürlich stark europäisch geprägt. dennoch - den prinzen genji findest du an platz 11 der großen liste der weltliteratur...
    platz 1-15 sind dabei, so finde ich, als auflistung der großen werke anderer kulturräume zu verstehen - so glaube ich, im pancatantra auf platz 6 und im kalidasa auf platz 7 durchaus zwei indische werke zu erkennen -hattest du die gemeint mit den indischen epen? :zwinker:

    hallöle - wenns umweltliteratur geht muß ich münchner komaratistenmädel gleich mitmischen. die oben angegebene ZEIT-Liste will weltliteratur auflisten? aus einer stark europäisch-westlich geprägten sicht, muß man wohl dazu sagen! ein japaner wird diese liste sicher nicht unterschreiben, auch ein lateinamerikaner wird sich nicht unbedingt mit einer überweigend deutschen liste zufrieden geben.


    ich füg hier mal die kleine und die große liste der weltliteratur des müncher komparatistik-instituts ein, die auch "über den tellerrand" guckt - und zwar in so weit, wie es den literatur-freak angehen kann.



    Kleine Liste der Weltliteratur
    (Lektürekanon für das Grundstudium)


    1. Homer: Odyssee
    2. Sophokles: König Ödipus
    3. Dante: Die Göttliche Komödie (bes. Inferno)
    4. Boccaccio: Decameron (bes. 1. u. 7. Tag)
    5. Shakespeare: Hamlet
    6. Cervantes: Don Quijote (bes. Teil II)
    7. Calderón: Das Leben ein Traum
    8. Sterne: Tristram Shandy
    9. Goethe: Faust I und II
    10. Poe: Der Mord in der Rue Morgue
    11. Flaubert: Madame Bovary
    12. Dostoevskij: Schuld und Sühne bzw. Verbrechen und Strafe
    13. Proust: Auf der Suche nach der verlorenen Zeit (bes. In Swanns Welt)
    14. Kafka: Die Verwandlung
    15. Joyce: Ulysses (bes. Anfangs- u. Schlußkapitel)


    Große Liste der Weltliteratur


    Zeichenerklärung: kursiv = Originaltitel; fett = Einstiegsempfehlungen zu einer Epoche; * = auszugsweise


    1. Die Bibel* (Luthertext mit Apokryphen bzw. die Buber/Rosenzweig-Übersetzung)
    2. Der Koran* (bes. in der Übersetzung von F.Rückert)
    3. Reden des Buddha* / Reden Gotama Buddhas. Aus der mittleren Sammlung
    4. Das Gilgamesch-Epos (in älteren Übersetzungen und der Neuübersetzung von R.Schrott)
    5. Bhagavadgîtâ
    6. Pañcatantra: Die fünf Bücher indischer Lebensweisheit
    7. Kâlidâsa: Úakuntalâ oder der entscheidende Ring
    8. Dschuang Dsi: Das wahre Buch vom südlichen Blütenland
    9. Die Räuber vom Liang Schan Moor
    10. Der Traum der roten Kammer
    11. Genji-Monogatari. Die Geschichte vom Prinzen Genji. Altjapanischer Liebesroman aus dem 11. Jahrhundert, verfaßt von der Hofdame Murasaki (Übs. v. Oscar Benl)
    12. Vierundzwanzig No-Spiele*
    13. Nizami: Chosrou und Schirin (in der Übersetzung von Ch.Bürgel)
    14. Geschichten aus Tausendundeiner Nacht*
    15. Lyrik des Ostens, hg. W.Gundert, A.Schimmel, W.Schubring (oder eine ähnliche Anthologie)


    16. Homer: Ilias; Odysseia (Die Odyssee)
    17. Pindar: Epinikia* (Siegeslieder)
    18. Aischylos: Oresteia
    19. Sophokles: Antigone; Oidipus tyrannos (König Ödipus)
    20. Euripides: Medeia; Iphigeneia he en Taurois (Iphigenie bei den Taurern)
    21. Aristophanes: Nephelai (Die Wolken); Lysistrate (Lysistrata)
    22. Platon: Symposion (Gastmahl)
    23. Lukian: Theon dialogoi* (Göttergespräche)
    24. Heliodor: Aithiopika* (Theagenes und Charikleia)


    25. Plautus: Amphitruo (Amphitryon)
    26. Lukrez: De rerum natura* (Von der Natur der Dinge)
    27. Properz: Elegiae*
    28. Vergil: Bucolica (Hirtengedichte); Aeneis
    29. Horaz: Satirae*
    30. Ovid: Metamorphoseon libri* (Metamorphosen)
    31. Martial: Epigrammata*
    32. Petronius: Satyricon*
    33. Augustinus: Confessiones* (Bekenntnisse)


    34. Jacobus de Voragine: Legenda aurea*
    35. Beowulf
    36. La chanson de Roland (Rolandslied)
    37. Lieder der Trobadors*
    38. Chrétien de Troyes: Érec et Énide
    39. Wolfram von Eschenbach: Parzival
    40. Gottfried von Straßburg: Tristan und Isold
    41. Egils Saga
    42. Dante: La Divina Commedia (Die Göttliche Komödie)
    43. Petrarca: Canzoniere*
    44. Boccaccio: Il Decameron (Decameron)
    45. Ariost: Orlando furioso* (Der rasende Roland)
    46. Tasso: La Gierusalemme liberata (Das befreite Jerusalem)


    47. Lazarillo de Tormes
    48. Góngora: Soledades (Einsamkeiten)
    49. Cervantes: Novelas ejemplares (Exemplarische Novellen); Don Quijote
    50. Tirso de Molina: El burlador de Sevilla y convidado de piedra (Der Spötter von Sevilla und der steinerne Gast)
    51. Calderón: El principe constante (Der steinerne Prinz); La vida es sueno (Das Leben ein Traum)


    52. Villon: La grant testament (Das große Testament)
    53. Rabelais: Gargantua et Pantagruel* (Gargantua und Pantagruel)
    54. Montaigne: Essais*(Essays)
    55. La Rochefoucauld: Maximes (Maximen)
    56. Molière: Le misanthrope (Der Menschenfeind); Le malade imaginaire (Der eingebildete Kranke)
    57. Racine: Phèdre (Phädra)
    58. Voltaire: Candide
    59. Diderot: Jacques le Fataliste (Jakob und sein Herr); Le neveu de Rameau (Rameaus Neffe)
    60. Rousseau: Les Confessions (Die Bekenntnisse)
    61. Choderlos de Laclos: Les liaisons dangereuses (Gefährliche Liebschaften)


    62. Shakespeare: A Midsummer-Night's Dream (Ein Sommernachtstraum); Hamlet; Troilus and Cressida; King Lear; Macbeth; The Tempest (Der Sturm); Sonnets*
    63. Metaphysical Poets*
    64. Milton: Paradise lost* (Das verlorene Paradies)
    65. Defoe: Robinson Crusoe; Moll Flanders
    66. Swift: A Modest Proposal (Ein bescheidener Vorschlag); Gulliver's Travels (Gullivers Reisen)
    67. Richardson: Clarissa*
    68. Fielding: Tom Jones
    69. Sterne: Tristram Shandy; A Sentimental Journey Through France and Italy (Empfindsame Reise)


    70. Grimmelshausen: Der abenteuerliche Simplizissimus Teutsch
    71. Lessing: Minna von Barnhelm; Nathan der Weise
    72. Goethe: Die Leiden des jungen Werthers; Wilhelm Meister; Faust; West-östlicher Divan
    73. Schiller: Wallenstein; Kabale und Liebe
    74. Jean Paul: Flegeljahre
    75. Hölderlin: Gedichte*
    76. Kleist: Amphitryon; Der zerbrochene Krug; Penthesilea; Erzählungen*
    77. Lyrik der deutschen Romantik*
    78. Brüder Grimm: Kinder- und Hausmärchen*
    79. E.T.A. Hoffmann: Erzählungen*
    80. Heine: Deutschland, ein Wintermärchen


    81. Büchner: Dantons Tod; Leonce und Lena; Woyzeck; Lenz
    82. Fontane: Effi Briest; Der Stechlin
    83. Hauptmann: Die Weber


    84. Lyrik der englischen Romantik*
    85. J. Austen: Pride and Prejudice (Stolz und Vorurteil)
    86. Byron: Manfred
    87. E. Brontè: Wuthering Heights (Sturmhöhe)
    88. Poe: Erzählungen*
    89. Melville: Moby Dick
    90. Dickens: Great Expectations (Große Erwartungen)
    91. Carroll: Alice's Adventures in Wonderland (Alice im Wunderland)
    92. Twain: The Adventures of Huckleberry Finn (Huckleberry Finns Abenteuer)
    93. Whitman: Leaves of Grass (Grashalme)
    94. H. James: The Turn of the Screw (Schraubendrehungen)
    95. Leopardi: Canti* (Gesänge)
    96. Manzoni: I promessi sposi (Die Verlobten)


    97. Puškin: Evgenij Onegin (Eugen Onegin)
    98. Gogol': Šinel' (Der Mantel); Nos (Die Nase)
    99. Dostoevskij: Prestuplenie i nakazanie (Schuld und Sühne/Verbrechen und Strafe)
    100. Tolstoj: Vojna i mir (Krieg und Frieden); Erzählungen*
    101. Èechov: Višnëvyj sad (Der Kirschgarten)


    102. Stendhal: Le rouge et le noir (Rot und Schwarz)
    103. Balzac: Illusions perdues (Verlorene Illusionen)
    104. Flaubert: Madame Bovary; L'éducation sentimentale (Lehrjahre des Gefühls)
    105. Zola: Le ventre de Paris (Der Bauch von Paris)
    106. Baudelaire: Les fleurs du mal (Blumen des Bösen)
    107. Rimbaud: Illuminations
    108. Mallarmé: Gedichte*


    109. Andersen: Eventyr* (Märchen)
    110. Ibsen: Peer Gynt; Vildanden (Die Wildente)
    111. Strindberg: Ett Drömspel (Traumspiel)
    112. Hamsun: Sult (Hunger)


    113. Th. Mann: Buddenbrooks; Doktor Faustus
    114. Rilke: Malte Laurids Brigge; Gedichte*
    115. Menschheitsdämmerung,* hg. K.Pinthus
    116. Kafka: Der Prozeß; Erzählungen*
    117. Musil: Der Mann ohne Eigenschaften*
    118. Brecht: Mutter Courage und ihre Kinder; Gedichte*


    119. Valéry: Gedichte*
    120. Proust: A la recherche du temps perdu* (Auf der Suche nach der verlorenen Zeit)
    121. Aragon: Le paysan de Paris (Der Bauer von Paris)
    122. Sartre: La nausée (Der Ekel)


    123. Beckett: En attendant Godot (Warten auf Godot); Molloy
    124. Sarraute: Tropismes (Tropismen)
    125. Joyce: Ulysses; Finnegans Wake*
    126. T. S. Eliot: The Waste Land (Das wüste Land)
    127. Woolf: The Waves (Die Wellen)
    128. Hemingway: Stories*
    129. Faulkner: The Sound and the Fury (Schall und Wahn)


    130. Nabokov: Pale Fire (Fahles Feuer); Ada or Ardor (Ada)


    131. Russische symbolistische und futuristische Poesie*
    132. Babel': Konarmija (Budjonnys Reiterarmee)
    133. Bulgakov: Master i Margarita (Der Meister und Margarita)


    134. Pirandello: Sei personaggi in cerca d'autore (Sechs Personen suchen einen Autor)
    135. Svevo: La coscienza di Zeno (Zeno Cosini)
    136. Calvino: Se una notte d'inverno un viaggiatore (Wenn ein Reisender in einer Winternacht)


    137. Neruda: Residencia en la tierra (Aufenthalt auf Erden)
    138. Borges: Erzählungen*
    139. García Márquez: Cien años de soledad (Hundert Jahre Einsamkeit)
    140. Cortázar: Rayuela


    141. Museum der modernen Poesie,* hg. H.M.Enzensberger

    ich merk schon, ich seid alle recht begeistert von literaturverfilmungen.. ich auch. mein derzeitiger lieblingsfilm - man könnte es auch besessenheit nennen, ist, wie man an meinem avatar und meinem nick erkennen kann, "the ring" - begeistert mich einfach, ich mag horrorfilme, und der geht mir total unter die haut. übrigens ganz entfernt auch eine literaturverfilmung - ob das buch allerdings ein klassiker ist, muß die zeit entscheiden...
    ansonsten liebe ich baz lurmans "romeo und julia", polanskis "macbeth" und "die neun pforten", "hero" und "tiger & dragon".... und natürlich "die wunderbare welt der amelie" und "le dinner des cons", zu deutsch "dinner für spinner", aber nicht halb so lustig wie im original.

    also ich muß schon sagen, ihr geht ziemlich seltsam an die sache heran... irgendjemand hat gesagt, sprache müsste sich verändern, sonst hätten wir noch althochdeutsch. dito! ich hab nicht viel gelernt in meinem sprachwissenschaftskurs, aber doch eines, nämlich, daß sprache ein lebendinges ding ist, das man nicht einsperren kann, denn es befreit sich ja doch.
    ich hätte auf jeden fall auch "auf die landebahn bestanden", und obs nun laut duden falsch ist oder nicht, ist mir in dem moment völlig egal, denn in meinem umkreis drückt sich jeder so aus.
    und eine formulierung wie "während zwei jahren" oder auch "während zweier jahre"... ui, da bin ich ja völlig schockiert, grammatik hin oder her, das ist ein so seltsame formulierung daß ich, einfach weil schöner klingt "zwei jahre lang" draus gemacht hätte!
    was ich sagen will: es ist die eine frage, ob etwas gramatikalisch laut duden richtig ist oder nicht, die andere, ob überhaupt irgendjemand so etwas sagt bzw. ob die mehrheit der muttersprachler etwas als richtig empfindet oder nicht. da kann man lang jammern, daß der genetiv stirbt und heulen, daß es heißt "größer als" und nicht "größer wie" - in ein paar generationen muß der duden umgeschrieben werden, und dann heißt es eben "größer wie du". mit sprachverfall hat das nichts zu tun, das ist sprachentwicklung!
    natürlich heißt das nicht, daß man dann einfach frei schnauze alles so schrieben kann wie man es spricht, aber diese regeln ändern sich eben. sprachbeherrschung ist es, zwischen diesen umgangssprachlichen wendungen, dialekt etc. und hochsprache unterschieden zu können - im groben. die spachebene muß eben insgesamt eingehalten werden. wenn dann einmal ein "größer wie" reinrutscht... naja, momentan wärs wohl noch ein dickes "aua", in drei generationen ist es damit auch vorbei...

    bretonisch ist eine keltische sprache, wird in der bretagne (langsam wieder) gesprochen, nachdem sie lang durch die französische regierung unterdrückt wurde. sie ist insofern mit gälisch verwandt, genauso wie mit walisisch, wobei ich die sprachgeschichte grad nicht im kopf hab... so was mit wem näher und wo welche abspaltung etc....
    zur zeit der einwanderung der angelsachsen in england sind einige briten übers meer in die heutige bretage gelangt und haben sich dort angesiedelt. meine mutter ist bretonin und insofern liegen einige meiner wurzeln dort.
    leider sprech ich die sprache selber nicht, nur ein paar brocken, aber ich hoffe daß ich mal die zeit finde, sie zu lernen. dafür bin ich zwisprachig deutsch-französisch aufgewachsen, auch schon was. meine mutter beherrscht auch kein bretonisch, wie gesagt, das wurde lange vernachlässigt und ist erst in den letzten jahrzehnten wieder mehr beachtet worden.


    zu schuld und sühne: raskolnikow geht einen schritt, der moralisch schwierig ist: er unterscheidet seine mitmenschen danach, ob sie gute menschen sind. im falle der pfandleiherin befand er, daß die keiner vermissen wird - tut auch niemand, nur lisaweta wird von einigen betrauert, und um die tut es raskolnikow auch leid, denn die wollte er nicht töten. für die andere empfindet er keine reue. das mit lisaweta war aber doch eher mord im affekt, weil nicht geplant. dagegen hat er sehr wohl ein gewissen was "gute menschen" angeht, wie man am beispiel der familie von marmeladow sieht, da verhält er sich selbstlos und hilft. das meine ich mit gut - es ist zwar moralisch gesehen eine schwierige sache, aber im endeffekt hat er durchaus eine nachvollziehbare einstellung zum leben anderer menschen.
    charakterstark ist er für mich eben insofern, daß er etwas durchzieht, wenn er sich dafür entschieden hat. das kann natürlich zu starrköpfigkeit werden - dennoch ist das eine eigenschaft, die schwache menschen nicht haben. zu seiner entscheidung stehen und mit den konsequenzen leben - das empfinde ich als beeindruckende eigenschaft, weil eben vielen menschen vor allem in seiner situation nicht gelungen wäre.


    Erika: komparatistik ist das gleiche wie allgemeine und vergleichende literaturwissenschaft, ist also ein fach mit zwei verschiedenen ansätzen. beschäftigt sich zum einen mit literatur im allgemeinen, also erzähltheorie, verschiedenen philosophischen ansätzen wie strukturalismus und poststrukturalismus, gattungsgeschichte, ansätzen von gender studies und postcolonial studies, zum anderen behandelt sie verschiedene motive vergleichend in verschiedenen literaturen (teufelsgestalten in der literatur o.ä.), fragt nach gemeinsamkeiten und unterschieden in den literaturen der welt etc. also insgesamt ein superinteressantes fach - leider nur mein nebenfach...