Beiträge von rainbow

    Hallo Maria!


    Falls du es noch nicht gefunden hast:


    Allein


    Es führen über die Erde
    Straßen und Wege viel,
    Aber alle haben
    Dasselbe Ziel.


    Du kannst reiten und fahren
    Zu zwein und zu drein,
    Den letzten Schritt musst du
    Gehen allein.


    Drum ist kein Wissen
    Noch Können so gut,
    Als dass man alles Schwere
    Alleine tut.



    Dieses Gedicht gefällt mir deshalb so gut, weil es für mich die "Wahrheit" des Lebens ausdrückt, besonders der letzte Teil, dieses "dass man alles Schwere alleine tut". Dieser Satz hat mir schon oft sehr geholfen und kommt mir immer wieder in den Sinn, wenn ich vor einer schweren Aufgabe stehe und nicht mehr weiter weiß.


    Zu V. Woolf hätte ich noch eine Frage: Gewöhnt man sich an ihren Schreibstil, wenn man mehr von ihr liest? Kommt man dann besser zu Recht? Ich möchte Mrs. Dalloway unbedingt lesen, habe aber das Gefühl, dass ich wieder aufgeben werde. Aber V. Woolf fasziniert mich, ihre Persönlichkeit als Ganzes (vielleicht sollte ich doch mit einer Biographie beginnen?)


    Liebe Grüsse,


    Daniela

    Hallo!


    Danke für die netten Begrüßungen! Meine Lieblingsgedichte von Hesse sind: "Allein", "Im Nebel", "Stufen" und "Vergänglichkeit". Ich lese oft und sehr gerne Gedichte von ihm, vor allem dann, wenn es mir schlecht geht und ich Trost suche.


    Hesse kann aber auch humoristische Gedichte schreiben, hier ein Beispiel:


    [Psychologie]


    Der Hummer liebte die Languste,
    Was aber unerwidert blieb,
    Die Liebe sank ins Unbewusste
    Und wurde dort zum Todestrieb.


    Ein Psychologe untersuchte
    Den Fall und fand ihn gar nicht klar,
    Der Hummer lief davon und fluchte,
    Er fand zu hoch das Honorar.


    Der Psychologe nun verübelte,
    Ihm dies Verhalten, wenn auch stumm,
    Doch sein gescheites Köpfchen grübelte
    Noch länger an dem Fall herum.


    Auch ohne Arzt genas der Hummer
    Und fand ein andres Liebesglück,
    Der Arzt führt aber seinen Kummer
    Auf einen Geldkomplex zurück.


    Meine Klassikerlesepläne für 2004 sind Ulysses (da warte ich auf die im Mai erscheinende Suhrkamp Ausgabe mit Kommentaren) und V.Woolf "Mrs. Dalloway" (im November habe ich damit angefangen, da mich der Film "The Hours" beeindruckt hat, habe dann aber aufgegeben. Muss mir erst Sekundärliteratur usw. besorgen, da ich mit Woolfs Erzählstil nicht mitkomme und sehr viel nicht verstehe). Ansonsten lasse ich mich überraschen, welcher Klassiker mich anspricht.


    Liebe Grüsse,


    Daniela

    Ich möchte mich nun gerne mal vorstellen, lese nun seit ein paar Tagen mit und bin begeistert.
    Ich bin 22 Jahre alt und komme aus Klagenfurt (Österreich). Ich studiere momentan noch Psychologie, bin mit meinem Studium aber noch in diesem Jahr fertig. Wenn ich mich nicht gerade mit "psychologischer" Literatur beschäftige, sprich den Werken, die ich fürs Studium lesen muss oder mit meiner zweiten Leidenschaft, der Thematik "Bewusstseinsforschung", lese ich auch gerne noch andere Bücher. Wobei ich feststellen muss, dass es mich seit der Matura doch eher zur Belletristik hinzieht, also weg von den Klassikern. Ich denke aber das liegt auch vor allem daran, dass ich kaum jemanden kenne, mit dem ich über Klassiker diskutieren kann, nicht so wie es in der Schule der Fall war im Deutschunterricht. Und ich hoffe, dass sich das aber bald ändern wird ... vor allem auch durch das Forum.


    Zu meinen Lieblingswerken (seit der Schulzeit) gehören:
    Kafka: Die Verwandlung, Der Prozess
    Hesse: Siddharta, Der Steppenwolf, Narziss und Goldmund; Die Gedichte
    Robert Schneider: Schlafes Bruder, Die Luftgängerin


    Liebe Grüsse,


    rainbow