Grüße ans Forum,
ich habe mich hier angemeldet, weil ich hier über Literatur diskutieren möchte, die schon seit geraumer Zeit zu einer Sparte verkommt, die weitaus mehr Aufmerksamkeit verdient, als ihr augenblicklich widerfährt. Ich bin neunzehn Jahre alt (oder jung) und habe erst vor zwei Jahren zu den Klassikern gefunden. Zuvor pflasterten unzählige Trivialergüsse einschlägiger Autoren meinen Weg, allenthalben ein Goethe brach durch das Dickicht wie das Morgenlicht der aufgehenden Sonne - und schau an, irgendwann stellte ich nach einer kontinuierlichen Berieselung durch Einfaltsliteratur fest, daß mir selbige wenig bis gar nichts nützt, außer der vermeintlichen Flucht aus der Alltagswelt in eine zusammengeschusterte Idealwelt voller feenhafter Freunde und feuerspeienden Feinde. Kurzum: der Griff zu Hesse war eine vorprogrammierte Sache, und ja, ich kam mir vor wie ein Wanderer, der mit einem Rucksack durch die Welt reist und mit jedem Schritt den er tut, an Größe und Erfahrung gewinnt. Ein Buch kann niemals das Leben ersetzen, wenngleich es uns dabei hilft, zu sehen, zu hören und zu denken; eine Eigenschaft, die in unserer multimedialen Dumpfsinn-Epoche nach und nach verloren geht. Daß ich niemandem das Recht abspenstig machen möchte, auch weiterhin das zu lesen, was er möchte, sollte gewahr werden, dennoch erachte ich es als erforderlich, eine Lanze für jene Literatur zu brechen, die Mut zur Vernunft macht und jene voraussetzt, wenn man sich der zahlreichen, verborgenen Schätze bedienen möchte, die man aus ihrem Brunnen schöpfen darf.
Was ist sonst noch über mich in Erfahrung zu bringen? Ich bin ein Verfechter unserer Sprache, mir käme es nie in den Sinn, ein Buch in der Fremdsprache zu lesen - was natürlich nicht bedeutet, daß ich nicht auch Klassiker englischer Literaten (Steinbeck, Hemingway) lese, wiewohl ich dennoch unserer Kultur zuliebe eher zu deutschen und deutschsprachigen Künstlern greife. Diese Modeerscheinung, sich vorwiegend am angloamerikanischen Markt zu bedienen, stößt mir sehr übel auf. Davon halte ich nichts und das ist für mich auch der Grund, warum verschiedene Sprachen und Kulturen zu einer ungeliebten Randexistenz in ihrem Herkunftsland verurteilt werden, sei es nun Japan, Deutschland oder Russland.
Bevor es mir entfleucht: zu meinen bevorzugten Schriftstellern gehören Goethe, Rilke, Hesse, Heine und Eichendorff.
Baskerville
(Ach, und nochwas: ab und zu sündige ich auch gerne, und bediene mich auch mal zeitgenössischer Autoren)