Passion Christi

  • Hallo zusammen,


    das es gerade zeitlich reinpaßt und ich im Grimmelshausen auf diesen EINEN Held gestoßen bin der die Welt "retten" soll UND es außerdem noch im gemeinsamen Lesen, das Bibelprojekt gestartet wurde UND die Osterzeit herantritt, die Frage:


    war jemand von euch in dem Film: Passion Christi von Mel Gibson?


    Die Presse hat soviel darüber geschrieben, dass es mich eher erschreckt, mir den Film anzuschauen. Auf der anderen Seite sollte man auch nicht soviel auf Pressemitteilungen geben. Darum frage ich hier mal nach, welchen Eindruck der Film, falls jemand von euch drin war, hinterlassen hat.


    Viele Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Guten Tag,
    Ja ich habe den Film schon gesehen. Um mir eine eigene Meinung bei diesem ganzen Rummel zu machen, aber das soll keine Entschuldigung sein. Ich hatte übrigens auch schon über ein posting nachgedacht :smile:
    Also ganz sachlich betrachtet, hat der Film nicht viel Qualität( wenn man bedenkt wie viele Dollars da hineingesteckt wurden).
    Bei mir und bei anderen Zuschauern hatte man nach dem Film ein antisemitisches Gefühl, bezogen auf die Juden im Film. Dieses Gefühl kam auch bei nicht religiösen Menschen auf.
    Dazu muss ich sagen ich bin kein Antisemit, auch nach diesem Film nicht. Die Abneigung richtet sich ganz gegen die Juden im Film. Ich habe auch jüdische Freunde...Doch betrachtet vielleicht nicht jeder diesen Film und die Darstellung der Juden im Film nüchtern.
    Um Mel Gibson ein bisschen zu verteidigen, muss gesagt werden, dass auch die Römer als ausgesprochen grausam dargestellt werden.
    Der Film besteht nur aus den Leiden von Jesus. Er wird gefangengen genommen, gequält, verurteilt, gequält, wieder verurteilt, wieder gefoltert und stirbt dann. Nicht zu Vergessen der Zorn Gottes der auf den Tod Christus folgt, indem der Tempel der Juden zerstört wird. Einige wenige Szenen handeln vom Abendmahl, oder dem Leben als Jesus noch nicht blutüberströmt am Kreuze hing. Aber das sind wirklich nur ganz kurze Ausschnitte.
    Unteranderem wird einem Mitverurteilten am Kreuz hängend von einem Raben die Augen ausgepickt und man darf gespannt verfolgen wie die Nägel durch Füße und Hände geschlagen werden.
    Die Schausspieler müssen nichts tun als fies und gemein tun, oder wenn sie auf der "guten" Seite stehen, die ganze Zeit weinen. Insgesammt ein Film, der, m.M., nach antisemitisch, brutal, schlecht gemacht und nicht unbedingt zu der Verbreitung des Christentums förderlich ist.
    Aber es gab auch Menschen, die nach dem Film weinend hinaus gelaufen sind...
    Eigentlich sollte man ihn boykottieren, und sich nicht vom Radikalismus des Mel Gibson anstecken lassen, andererseits, sollte man ihn gucken um bei einer Diskussion mitreden zu können und zu erzählen was das für ein Film ist.
    Das ist meine Meinung.
    Schöne Grüße
    Hyperion

    John fragt ihn: "Did you come?"
    <br />&quot;No&quot;, antwortet der Alte.
    <br />John fragt ihn: &quot;Did she come?&quot;...

  • Hallo zusammen,


    ich hatte nicht wirklich überlegt, in diesen Film zu gehen - und Hyperion hat mich nun darin bestätigt, dass ich ihn nicht sehen will:


    Zitat

    Eigentlich sollte man ihn boykottieren, und sich nicht vom Radikalismus des Mel Gibson anstecken lassen,


    Danke für deine Schilderung !


    LG von Steffi

  • Ich habe mir den Film angeschaut und habe danach lange überlegt, ob er weiter zu empfehlen ist oder lieber nicht. In einer Hinsicht würde ich Ja sagen aber andererseits auch wieder nein.
    Was mich gestört hat war, dass viel zu wenig Geschichte (historisches) vorkam. Er wurde direkt gefangen gequält und das wars. Aber das Wieso, warum und weshalb kam überhaupt nicht rüber und das fand ich schade.


    Zitat von "Hyperion"

    Guten Tag,
    Also ganz sachlich betrachtet, hat der Film nicht viel Qualität( wenn man bedenkt wie viele Dollars da hineingesteckt wurden).
    Bei mir und bei anderen Zuschauern hatte man nach dem Film ein antisemitisches Gefühl, bezogen auf die Juden im Film. Dieses Gefühl kam auch bei nicht religiösen Menschen auf.


    Sorry, aber das hat man ja auch in der Presse sehr sehr oft gehört und es nervt mich wirklich sehr. Ich bin auch nicht antisemitisch!!!! So weit es mir bekannt ist, war es halt nun mal so, dass die Juden ihn "verraten" haben! Also WAS bitte schön ist jetzt an dem Film antisemitisch????? Wenn die geschichte nun mal so war?! Ich bin nicht wirklich wissend, was Religion angeht, aber das meine ich mal gehört zu haben, dass es so war. Wenn ich mich irre, würde ich gerne korrigiert werden und ich werde mein Meinung überdenken.
    Also wenn man die Kreuzritter verfilmen will, dann wird man nun mal auch zeigen, wie Christen andere "kloppen". Aber wenn es nun mal so war???


    Zitat

    Insgesammt ein Film, der, m.M., nach antisemitisch, brutal, schlecht gemacht und nicht unbedingt zu der Verbreitung des Christentums förderlich ist.
    Aber es gab auch Menschen, die nach dem Film weinend hinaus gelaufen sind...
    Hyperion


    Ich habe in dem Film auch geweint, weil es einfach zu brutal war, da man wusste, dass es sich um eine wahre Geschichte handelt. Wäre es eine erfunden Geschichte, hätte es mich nicht so getroffen.
    Allerdings muss ich sagen in der Kategorie special effects war der Film hammer. Es war sehr sehr "echt" gemacht. Es wurde sogar gezeigt, wie er in die Hand genagelt wird. DAbei ist zu sagen, dass es richtig gezeigt wurde. Die haben die Kamera nicht weggeschwengt sondern haben es richtig gezeigt. Es sah wirklich verdammt echt aus und solche sachen, haben den Film auch so brutal und heftig gemacht.
    Ich bin von mel Gibson enttäuscht, weil ich denke er wollte nur durch publicity Leute in den Film kriegen und damit gut Geld verdienen. Für mich hatte der Film keine Aussage! Was wollte er mit dem Film bezwecken?!


    Zitat von "Hyperion"


    ....nicht unbedingt zu der Verbreitung des Christentums förderlich ist.


    Sind wir noch immer dabei die Menschen zum Christentum zu bekehren?!
    Erinnert mich an das Mittelalter

  • Ich hab den Film auch nicht gesehen, aber ...


    Zitat von "summer00"

    So weit es mir bekannt ist, war es halt nun mal so, dass die Juden ihn "verraten" haben!


    ... DAS finde ich absurd. Jesus war ein Jude unter Juden, also wozu immer diese Betonung, dass er von Juden verraten wurde? :?:
    Wenn man schon so großes Gewicht auf die Tatsache legt, dass die Peiniger Jesu jüdisch waren, muss man mindestens genauso hervorheben, dass er selbst ebenfalls Jude war. Ansonsten entsteht ein schiefes Bild, und das könnte dann sehr wohl antisemitischer Natur sein!


    Ciao
    Bluebell

    &quot;Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of books she wants to read, who has had a library card since she was twelve.&quot;

  • Hallo zusammen,
    hallo summer00,


    ähnlich wie Bluebell finde ich Dein Posting auch ein wenig problematisch. Die Tatsache heraus zu kehren, daß Christus von Juden verraten wurde, kann leicht in den falschen Hals geraten, wie Bluebell schon sagte.
    Auch wenn ich den Film bisher nicht gesehen habe, mag dieses antisemitische Gefühl, daß die Zuschauer gehabt haben sollen ja auch durch andere Elemente des Films hervorgerufen worden sein, als durch diese eine Passage. Durch eine polarisierende Charakterisierung und Verkörperung der Juden im Film wäre so etwas ja auch, abgesehen von den reinen Handlungen durchaus möglich.
    Mal ganz abgesehen davon, bin ich überzeugt, daß wenn es einen solchen Kreuzzugsfilm gäbe, mit Sicherheit bei allem Abschlachten die Christen noch diejenigen wären, die mit aufopferungsvollen Zielen in die Schlacht ziehen und die Moslems wären vermutlich säbelrasselnde Halbwilde, die böse gucken, brandschatzen, schänden und kleine Kinder fressen, um es mal überspitzt auszudrücken. Dies wäre zumindest dann der Fall, wenn es sich um eine Hollywoodproduktion handelt. Man will ja schließlich nicht die Zielgruppe vergraulen, genauso, wie es in keinem Hollywood-WWII-Film auch nur einen annähernd positiv angedeuteten Deutschen oder einen Zivilisten erschießenden oder Frauen vergewaltigenden Amerikaner gibt... aber das ufert vermutlich aus...
    Gruß
    Berch

  • Zitat von "Bluebell"

    Ich hab den Film auch nicht gesehen, aber ...
    ... DAS finde ich absurd. Jesus war ein Jude unter Juden, also wozu immer diese Betonung, dass er von Juden verraten wurde? :?:


    Da scheint etwas falsch rübergekommen zu sein. Tatsache ist dass Jesus ein Jude war und Tatsache ist, dass er von seinem Volk verraten wurde. Ich betone dabei keineswegs, dass es ja die bösen Juden waren oder sonst was. Ich sage nur in der Geschichte war es so, dass er von denen verraten wurde und genau das wurde im Film gezeigt.
    Das ist genauso als würde man einen Film drehen, der über den 2.ten Weltkrieg handelt. Da wird gezeigt, wie deutsche Soldaten Juden quälen usw........ Aber genau DAS ist ja auch damals passiert und nichts anderes wird in dem Film gezeigt. So jetzt möge man dieses Beispiel auf den Film Jesu beziehen!
    Deshalb frage ich mich, WAS an dem Film jetzt so antisemitisch ist??? Es wird das wiedergegeben, was damals passiert ist. Wobei ich hier wieder betone, dass ich niemanden verurteile!!!! Ich hoffe ich werde jetzt verstanden. Es ist eine Geschichte passiert, diese Geschichte wird genauso verfilmt und jetzt motzt jeder den Regisseur an?!? Wenn er es anders dargestellt hätte, wäre es ja verständlich aber er hat doch einfach nur die Geschichte wiedergegeben! (zwar zu brutal aber das ist ja eine andere Sache)
    Ich würde mich auf eine Antwort auf genau DIESE Frage sehr freuen, weil alle Welt schreit der Film war antisemitisch, aber keiner nennt Argumente oder Beispiele weshalb sie das so empfinden!!
    Ich fand den Film jedenfalls nicht antisemitisch und bevor mir irgend etwas "angehängt" wird, möchte ich nur nebenbei betonen, dass ich keiner Religion angehöre und alle gleichsamt unnötig für MICH! empfinde.


    Zitat von "Bluebell"


    Wenn man schon so großes Gewicht auf die Tatsache legt, dass die Peiniger Jesu jüdisch waren, muss man mindestens genauso hervorheben, dass er selbst ebenfalls Jude war. Ansonsten entsteht ein schiefes Bild, und das könnte dann sehr wohl antisemitischer Natur sein!


    Das meine ich doch gar nicht. Ich verurteile nicht die Juden und es geht mir auch gar nicht darum, welche Religion die Peiniger hatten. Es könnten für mich genauso gut auch moslems, christen oder buddisten sein!
    Ich möchte sagen, dass es damals halt so war, dass genaus die genannte Gruppe den genannten Mann "verraten" haben und im Film haben die halt nichts anderes gezeigt und deswegen ist es mir unerklärlich wieso der Film antisemitsch ist?!?!

  • Hi Summer00,


    ich glaube dir schon, dass du keine antisemitischen Anwandlungen hast, und da ich den Film nicht gesehen habe, kann ich auch nicht beurteilen, inwiefern der antisemitisch ist - oder eben nicht.


    Aber die Aussage mit den "jüdischen Christusmördern" hört man leider ziemlich oft, und in diesem Zusammenhang finde ich es eben wichtig, darauf hinzuweisen, dass Jesus selbst Jude war.


    Also wie stellt der Film denn den Sachverhalt dar? Denn wenn die Tatsache, dass die Mörder Jesu Juden waren, stärker hervorgekehrt wird als die Tatsache, dass Jesus selbst Jude war, finde ich es nicht sooo weit hergeholt, wenn dem Film antisemitische "Schwingungen" zugeschrieben werden.


    Alle Klarheiten beseitigt? :elch:


    Salut,
    Bluebell

    &quot;Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of books she wants to read, who has had a library card since she was twelve.&quot;

  • Hallo,
    also mir fällt da spontan eine Stelle ein, wo Jesus dem römischen Statdhalter (pontius pilatus *ich hoffe ich habe es richtig geschrieben*) vorgeführt wird und das wütende Volk von ihm verlangt, dass Jesus gekreuzigt werden soll und Pilatus aber das Volk fragt, ob die wirklich einen aus ihrem eigenen Volk kreuzigen wollen. Also so quasi" ist doch einer von euch". Da wird ziemlich deutlich darauf angesprochen, dass Jesus eigentlich einer von Ihnen war, finde Ich.
    Aber verstehe ich es richtig, wenn deutlich gesagt wird, Jesus war ein Jude und das Volk das ihn verraten hat auch, dann ist es nicht antisemitisch, aber wenn es heisst das Volk war jüdisch und das Volk hat Jesus (wobei nicht genau gesagt wird welcher Religion er angehört) verraten, ist es antisemitisch?

  • Hallo zusammen


    Summer hat gepostet:
    So weit es mir bekannt ist, war es halt nun mal so, dass die Juden ihn "verraten" haben! Also WAS bitte schön ist jetzt an dem Film antisemitisch????? Wenn die geschichte nun mal so war?!


    Woher hast Du den dieses Wissen? M.M. nach ist die Passion Christi nur aus den Evangelien überliefert. Und das sind keine Geschichtsbücher.
    Deinen Satz, „Die Juden haben ... Jesus verraten“ halte ich für antisemitisch“ Wenn, dann müsste es heißen: „Judas?, die Hohen Priester? Etc? haben Jesus verraten“. Jesus hatte aber neben Judas noch elf andere jüdische Apostel und Tausende von jüdischen Anhängern, die ihn nicht verraten haben.



    Summer hat gepostet:
    Hyperion hat folgendes geschrieben::
    ....nicht unbedingt zu der Verbreitung des Christentums förderlich ist.


    Sind wir noch immer dabei die Menschen zum Christentum zu bekehren?!


    Soweit mir bekannt ist, hat Mel Gibson in einem Interview geäußert, dass es seine Motivation für den Film war, das Christentum zu verbreiten. Insofern ist Hyperions Aussage natürlich berechtigt. Ich persönlich glaube allerdings nicht, dass Gibsons Film religiös motiviert ist.



    Bluebell hat gepostet:
    wenn die Tatsache, dass die Mörder Jesu Juden waren, stärker hervorgekehrt wird als die Tatsache, dass Jesus selbst Jude war, finde ich es nicht sooo weit hergeholt, wenn dem Film antisemitische "Schwingungen" zugeschrieben werden.


    Ich will die Aussage von Bluebell noch etwas verschärfen. Wenn
    der Film die Botschaft rüberbringt, die Mörder Jesu waren Juden, dann ist das nicht nur antisemitisch, sondern eine Geschichtsverfälschung und Religionsverfälschung, unabhängig davon, ob erwähnt wird, dass Jesus auch Jude war.


    Antisemitisch, weil (habe ich oben ausgeführt) es nicht „Die Juden ...“ heißen dürfte.


    Geschichtsverfälschung, weil es eine geschichtliche Tatsache ist, dass in Palästina, zur Zeit Jesus, nur die römische Administration Todesurteile aussprechen und vollstrecken durfte.


    Religionsverfälschung, weil das christliche Glaubensbekenntnis unzweideutig ausspricht, wer die Schuld am Tod Jesu trägt: „Gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt , gestorben und begraben“. Pontius Pilatus war kein Jude, sondern Römer. Das Wort Jude, Juden o.ä. kommt im Glaubensbekenntnis der Christen nicht vor.


    Gruß von Hubert

  • Zitat von "Hubert"


    Woher hast Du den dieses Wissen?


    Also ich habe schon erwähnt, dass ich in Religion nicht die allzu bewandert bin und ich weiss nicht genau, woher ich das habe.

    Zitat von "Hubert"

    M.M. nach ist die Passion Christi nur aus den Evangelien überliefert. Und das sind keine Geschichtsbücher.


    Woher wissen wir oder können wir dann genau wissen, was damals dann genau geschehen ist? Gibt es denn überhaupt Geschichtsbücher darüber, die sich nicht auf die Bibel beziehen?


    Zitat von "Hubert"

    Deinen Satz, „Die Juden haben ... Jesus verraten“ halte ich für antisemitisch“ Wenn, dann müsste es heißen: „Judas?, die Hohen Priester? Etc? haben Jesus verraten“. Jesus hatte aber neben Judas noch elf andere jüdische Apostel und Tausende von jüdischen Anhängern, die ihn nicht verraten haben.


    Es gibt immer Leute, die für oder gegen einer Sache sind und damit ich jetzt die ganzen Grüppchen nicht aufzählen muss, habe ich einfach geschrieben, dass es die Juden waren. Aber wenn man wirklich so kleinlich sein möchte, wie wir hier gerade alle sind, können wir auch nicht von Juden sprechen sondern Menschen der jüdischen Religion.....und das finde ich etwas kleinlich!
    Es wird ja auch allgemein gesagt, dass die deutschen die "Juden" im dritten Reich ermordet haben und da wird auch nicht direkt korriert, ne ne die deutschen Führer waren es und trotzdem weiss man, was damit gemeint ist.
    Nebenbei, ich weiss nicht wie es geschichtlich dargelegt wird aber im Film wurde gezeigt, dass auch das Volk für die Kreuzigung war (wobei wieder zu bemerken ist, dass auch vielleicht Leute aus dem Volk dagegen waren. Aber wenn man halt von einer Verallgemeinerung spricht dann sollte das doch eigentlich klar sein, dass auch welche anderer Meinung sind)


    Zitat von "Hubert"


    Summer hat gepostet:
    Hyperion hat folgendes geschrieben::
    ....nicht unbedingt zu der Verbreitung des Christentums förderlich ist.


    Sind wir noch immer dabei die Menschen zum Christentum zu bekehren?!


    Soweit mir bekannt ist, hat Mel Gibson in einem Interview geäußert, dass es seine Motivation für den Film war, das Christentum zu verbreiten. Insofern ist Hyperions Aussage natürlich berechtigt. Ich persönlich glaube allerdings nicht, dass Gibsons Film religiös motiviert ist.


    Wie will Mel Gibson durch den Film das Christentum verbreiten?? Der Film hatte doch wenig mit dem Christentum zutun gehabt.
    Ich habe ja auch allgemein bemängelt, dass es noch immer Leute gibt, die andere bekehren wollen und in seinem Standpunkt stand auch nicht dabei, dass er das auf M.Gibsons Kommentar bezieht und ich hatte bisher auch nichts davon gehört. Wenn er sich aber doch auf Gibsons Kommentar bezogen hat, dann verstehe ich jetzt, wie er das meinte.


    Zitat von "Hubert"


    Geschichtsverfälschung, weil es eine geschichtliche Tatsache ist, dass in Palästina, zur Zeit Jesus, nur die römische Administration Todesurteile aussprechen und vollstrecken durfte.


    Hierzu kann ich nur sagen, dass es im Film deutlich gemacht wurde.
    Es wurde gezeigt, dass die Römer Palästina erobert hatten und dass Pontius Pilatus der Statdhalter war. Das Volk ist zu Pontius Pialtus gegangen und dort bei ihm gefordet, dass Jesus gekreuzigt werden müsse. Pilatus wollte aber am Anfang nicht und hat immer wieder auf das Volk eingeredet und gesagt, dass sie doch nicht einen von ihren Leuten kreuzigen lassen "können". Man könnte jetzt denken "siehste jetzt werden die Christen gut dargestellt und die Juden schlecht", aber Pontius Pilatus lässt sich dann aus eigenem Interesse "überreden", was ihn auch wieder "schlecht" macht.
    Ich will hier nur meine Meinung äussern, dass nach meiner Ansicht keine "Gruppe" in dem Film richtig schlecht gemacht wurde. Das was die gezeigt haben, hatte ich halt auch schon vorher gehört, aber ich bin wie gesagt nicht wirklich bewandert darin. Aber bisher hat auch niemand Argumente gebracht, die mich davon überzeugen, dass der Film antisemitisch ist. Ich finde einiges hier ist Haarspalterei.

  • Hallo summer,


    Du hast gepostet:
    Woher wissen wir oder können wir dann genau wissen, was damals dann genau geschehen ist?


    Das wissen wir nicht und können es auch nicht genau sagen.



    können wir auch nicht von Juden sprechen sondern Menschen der jüdischen Religion.


    Verstehe ich nicht was Du damit meinst. Aber, der Begriff „Juden“ bezeichnet nicht „Menschen der jüdischen Religion“ obwohl es natürlich eine große Schnittmenge gibt. Im 3. Reich wurden z.B. nicht Menschen der jüdischen Religion verfolgt, sondern Juden. Im Unterschied zu z.B. Christen, können Juden durchaus Atheisten sein oder zu einem anderen Glauben konvertieren, sie bleiben Juden.



    Es wird ja auch allgemein gesagt, dass die deutschen die "Juden" im dritten Reich ermordet haben und da wird auch nicht direkt korriert


    Wenn jemand in meiner Gegenwart sagt, dass DIE DEUTSCHEN, DIE JUDEN ermordet haben, wird er von mir direkt korrigiert.



    Man könnte jetzt denken "siehste jetzt werden die Christen gut dargestellt und die Juden schlecht",


    Verstehe ich wieder nicht, was Du damit meinst, z.Zt. Jesus gab es keine Christen, also können Christen in dem Film weder gut noch schlecht dargestellt werden.



    Das was die gezeigt haben, hatte ich halt auch schon vorher gehört, aber ich bin wie gesagt nicht wirklich bewandert darin.


    Was man schon vorher gehört hat, muss ja nicht richtig sein und das wäre dann dem Film anzulasten, wenn er alte Vorurteile nicht berichtigt, sondern bestätigt.



    Aber bisher hat auch niemand Argumente gebracht, die mich davon überzeugen, dass der Film antisemitisch ist.


    Ich habe ja nicht gesagt, dass der Film antisemitisch ist, aber wenn er dich in Deinem Vorurteil bestärkt hat, dass die Juden Jesus getötet haben, dann ist er es.



    Ich finde einiges hier ist Haarspalterei.


    Dann sollten wir die Diskussion einfach beenden. Was mich noch interessieren würde: Aus welcher Motivation bist Du in den Film gegangen, wenn Du doch mit Religion nichts am Hut hast.



    Gruß von Hubert

    Einmal editiert, zuletzt von ()

  • Aber, der Im 3. Reich wurden z.B. nicht Menschen der jüdischen Religion verfolgt, sondern Juden..


    Juden sind aber Nachkommen der Menschen der jüdischen Religion.Sagt ja keiner, dass man die Religion auch praktizieren muss. (genau so etwas finde ich Haarspalterei)
    Über Moslems wird auch immer gesagt, dass sie Mosleme sind, sind sie aber nicht alle. Die Religion wird da auch mehr oder weniger "weitervererbt". Mein Vater war Moslem, aber kein bischen religiös und für mich gilt genau dasselbe.


    Im Unterschied zu z.B. Christen, können Juden durchaus Atheisten sind oder zu einem anderen Glauben konvertieren, sie bleiben Juden


    Ansichtssache: Ich bin gebürtige perserin, lebe hier aber schon fast mein ganzes Leben und habe den deutschen Pass. Für manche bin ich schon deutsche, aber in Iran werde ich IMMER als perserin gesehen werden.



    Verstehe ich wieder nicht, was Du damit meinst, z.Zt. Jesus gab es keine Christen, also können Christen in dem Film weder gut noch schlecht dargestellt werden.


    Dann verstehe ich nicht wie Mel Gibson mit dem Film für das Christentum "werben" will




    Was man schon vorher gehört hat, muss ja nicht richtig sein und das wäre dann dem Film anzulasten, wenn er alte Vorurteile nicht berichtigt, sondern bestätigt.


    Dafür muss man aber erst erkennen, dass das Wissen, was man über etwas hat falsch ist.
    Wer hat Ihn jetzt getötet und aus welchem Grund und woher weisst du es.
    EDIT: ich dachte keiner weiss da genau etwas, also haben wir alle nur Vorurteile?!

    Das wissen wir nicht und können es auch nicht genau sagen.




    Dann sollten wir die Diskussion einfach beenden.


    Ist eine gute Idee. Irgendwie kommen wir ja doch nicht auf einen Nenner


    Was mich noch interessieren würde: Aus welcher Motivation bist Du in den Film gegangen, wenn Du doch mit Religion nichts am Hut hast.


    Weil ich in meinem Nebenjob als Kinotesterin umsonst in bestimmte Filme komme und der Film mich interessiert hat. Ich halte nichts von Religionen, aber trotzdem oder vielleicht genau deswegen interessieren mich die verschiedenen Ansichten der Religionen. Ich hatte nur nie richtig Lust und Zeit mich in das Gebiet herein zu knien.

  • Hallo summer,


    Im Unterschied zu z.B. Christen, können Juden durchaus Atheisten sind oder zu einem anderen Glauben konvertieren, sie bleiben Juden


    Ansichtssache: Ich bin gebürtige perserin, lebe hier aber schon fast mein ganzes Leben und habe den deutschen Pass. Für manche bin ich schon deutsche, aber in Iran werde ich IMMER als perserin gesehen werden.


    Wenn Du einen deutschen Pass hast, dann bist Du auf jeden Fall deutsche Staatsbürgerin, das ist ganz sicher. Wie das in Iran gehandhabt wird, ist dir wahrscheinlich besser bekannt als mir.


    Bei Juden ist das tatsächlich anders als bei Christen. Man kann nicht gleichzeitig Christ sein und Atheist. Aber ich habe in Israel viele Menschen getroffen, die mit der jüdischen Religion nichts zu tun haben wollen und sich als Atheisten bezeichnen, aber trotzdem sagen sie, sie sind Juden. Jude ist man, wenn man von einer jüdischen Mutter geboren wird. Mit der Staatsangehörigkeit oder mit der Religion hat das zunächst nichts zu tun.


    Was Du von den Muslimen gesagt hast, ist mir auch neu, vielleicht kannst Du mir das noch näher erklären. Ich hatte auch gedacht, dass ein Muslim ein Anhänger des Islams ist? Natürlich ist nicht jeder Araber oder Perser Muslim und nicht jeder Muslim ist Araber oder Perser aber was ist dann die Definition für den Begriff Muslim?


    Liebe Grüße von Hubert


    PS: Du siehst Religion ist ein spannendes Thema

  • hallo,
    also ich finde bei den Moslimen gibt es eine Ähnlichkeit, wie bei den Juden.
    Undzwar ist man eigentlich direkt Moslem, wenn der Vater Mosleme ist. Es gibt nämlich keine Taufe und Konfirmation und so weiter bei den Moslemen. Ich wollte dazu nur sagen, dass es eine Ansichtssache ist, ob man dann wirklich auch Mosleme ist oder nicht. Mein Vater war " Mosleme" weil sein Vater es war und sein Vater war Mosleme, weil wahrscheinlich sein Vater es war......aber keiner aus meiner Familie, weder mein Vater noch mein Grossvater waren religiös!
    Ich hoffe es ist verständlich?!
    :blume:

  • Hallo zusammen,
    was mich in diesem Punkt interessieren würde (vielleicht führt es ein wenig am Thema vorbei) ist, in wiefern die Frage: Ein nichtreligiöser Jude bleibt ein Jude nicht auch für Christen zutrifft. Sobald ein Kind getauft wird, ist es der christlichen Gemeinschaft zugehörig und wird dann (so der katholische Weg) über Kommunion und Firmung zu einem vollwertigen Mitglied der christlichen Gemeinschaft. Ich hoffe, ich irre nicht bereits in diesem Punkt. Jetzt kommen mir aber Zweifel, ob beispielsweise ein Kirchenaustritt bereits dazu führt, daß man nicht mehr als Christ gesehen wird. Rein statistisch zählt man doch eigentlich weiterhin zur christlichen Bevölkerung. Man hat zwar die Möglichkeit, sich selbst als Atheisten zu bezeichnen und aus der Kirche auszutreten, aber träte man in öffentlichen Statistiken nicht trotzdem als Christ auf? Und um das Ganze noch zu verkomplizieren: Was ist mit ungetauften Kindern oder solchen Leuten wie mir, die zwar zu Taufe und Kommunion geschleift wurden, sich aber der Firmung verweigert haben?
    Grüße
    eines verwirrten Berchs

  • Hallo Berch,


    oh oh.


    Also: rein lutheranisch gesehen: Taufe ist Taufe und bleibt Taufe von Anfang bis Ende. Punkt. Nix zu rütteln. Du trittst ja nur aus einem weltlichen System aus, mehr nicht. Dein Bund mit Gott: einmal getauft, immer dabei.


    Wäre ein Ansatz.

  • Hallo Holger,
    ja genau, das war auch mein Gedankengang. Somit wäre ja in diesem Punkt auch kein allzu großer Unterschied zwischen Christen, Juden und Moslems...
    Jetzt bin ich auf Hubert gespannt. Vielleicht habe ich da einen Aspekt nicht bedacht.
    gruß
    Berch

  • Hallo zusammen, hallo Berch,


    solche Fragen stellen sich nur in Deutschland und anderen Regionen, wo es so etwas wie Kirchensteuer gibt, also beispielsweise im Elsaß und in Lothringen.
    Du kannst ja auch ein Christ sein, wenn Du in Deutschland lebst, aber in die griechisch-orthodoxe Kirche gehst, die haben meines Wissens keinen Vertrag mit dem Staat und können keine Kirchensteuer einziehen.


    In Belgien jedenfalls musst Du weder ein- noch austreten. Du zahlst allerdings Deiner Gemeinde normalerweise etwas, wenn Du da regelmäßig hingehst und ein Einkommen hast. Ansonsten zahlst Du nix und wie Du Dich selbst betrachtest, ist Deine Sache.


    Gruß
    Atomium

  • Hallo zusammen,
    hallo Berch,


    m.M. nach kommt jetzt in der Diskussion einiges durcheinander und zwar die Religionszugehörigkeit der Statistik und das Bewusstsein des Einzelnen welcher Religion er sich zugehörig fühlt. Mir ging es eigentlich nur um das Zweite. Aber vielleicht können wir beides klären.


    1. Religionsstatistik


    In Deutschland zählen rein statistisch Leute die aus der Kirche ausgetreten sind eben nicht mehr zur christlichen Bevölkerung. Beweis:


    Religionszugehörigkeit der deutschen Bevölkerung nach dem Fischer Weltalmanach 2003:


    27.017.000 Römisch-Katholische Kirche
    26.800.000 Evangelische Kirche
    03.200.000 Islam
    00.388.000 Neuapostolische Kirche
    00.935.000 Orthodoxe Christen
    00.163.000 Zeugen Jehovas
    00.088.000 Juden
    58.591.000
    Dazu kommen sicher noch einige Buddhisten, Bahai u.a., aber zur Gesamtbevölkerung von
    82.260.000 fehlen doch über 20.000.000 Menschen und das sind die, die aus der Kirche ausgetreten sind. Viele dieser Ausgetretenen fühlen sich nach wie vor als Christen, wie Holger schon sagte, Taufe bleibt Taufe, nach dem Motto, ich bin Christ weil ich an Gott und Christus glaube, aber die Kirche interessiert mich nicht (oder ich will die Steuer sparen), andere dieser Ausgetretenen bezeichnen sich als Atheisten, und würden die Bezeichnung Christ weit von sich weisen, obwohl sie getauft sind. Wiederum gibt es welche, die nicht aus der Kirche austreten (vielleicht weil Enterbung droht?), die aber weder an Gott noch an Christus glauben und sich als Atheisten fühlen. Das sind nach meinem Verständnis keine Christen, obwohl sie in der Statistik als solche auftauchen.


    Diese Verfälschung der Statistik, hat in Deutschland, wie Atomium vermutet, sicher viel mit der Kirchensteuer zu tun. In anderen Ländern, die keine Kirchensteuer kennen, ist die Statistik z.T. noch weit mehr verfälscht.


    Beispiel Türkei:


    Lt. Statistik sind 99% der türkischen Bevölkerung Muslime. Bei meinem letzten Türkeibesuch habe ich mir mal erklären lassen wieso die türkische Bevölkerung so religiös erscheint:


    In der Türkei gibt es keine Kirchensteuer, weil der Staat für die Unterhaltung von Moscheen, die Bezahlung der religiösen Administration usw. direkt aufkommt, also jeder Türke, egal welcher Religion er angehören würde, über seine normale Steuer für die Erhaltung des Islams aufkommt. Tritt ein Türke aus dem Islam aus, was durchaus möglich ist, so fällt, dafür eine hohe Bearbeitungsgebühr an. Also hat kein Türke ein Interesse aus seiner Kirche auszutreten, obwohl wahrscheinlich der Anteil der Atheisten in der Türkei ähnlich hoch ist, als bei uns. Und diese türkischen Atheisten fühlen sich auch nicht als Muslime und sind auch keine mehr, obwohl sie statistisch dazu gehören.



    Unterschiede bei der Statistik:


    Jude oder Muslim wird man durch die Geburt, Christ durch die Taufe. Aus einer christlichen Kirche kann man austreten, aus dem Islam zumindest in einigen Ländern (im Iran oder Irak, wo der Islam Staatsreligion ist, ist das möglicherweise anders)


    2. Zugehörigkeitsgefühl zum Judentum, Christentum und Islam


    Ein Atheist, der mal getauft wurde, aber nicht an Gott glaubt, kann sich nicht als Christ bezeichnen, weil Christ sein, den Glauben an Gott voraussetzt.. Wer in der Türkei als Muslim geboren wurde, sich weder für Allah noch für Mohammed interessiert, bezeichnet sich als Atheist und fühlt sich nicht mehr als Muslim. Ein als Jude geborener, der sich für Thora, Talmud u.ä. nicht interessiert, kann sich als Atheist bezeichnen und er wird trotzdem von sich sagen: „Ich bin Jude“, weil Jude sein, und der jüdischen Religion angehören nicht das gleiche sind..


    Um sich als Jude bezeichnen zu können, muß man von einer jüdischen Mutter geboren sein.

    Um sich als Muslim zu bezeichnen, muss man m.M. nach mindestens das islamische Glaubensbekenntnis 'La-illaha-illa-Allah, Mohammed-ar-Rasul-Allah' zu sagen bereit sein,


    Um sich als Christ zu bezeichnen, muss man an Gott in der Dreifaltigkeit von Vater, Sohn und Heiligem Geist glauben.


    Das sind m.M. nach die Mindestvoraussetzungen, die Einhaltung der Gebete, des Fastenmonats usw. bei den Muslimen, die Teilnahme an den Sakramenten bei den Christen wäre dann ein Zweites. m.M. nach nicht zwingend notwendiges.



    In dem folgenden Link bezeichnet sich K. Deschner als Agnostiker und obwohl er getauft ist, ist er heute kein Christ mehr und J. Kahl ist, obwohl fast einmal Priester, heute kein Christ mehr, sondern Atheist. Wären beide als Juden geboren, so wären sie vielleicht heute auch Agnostiker oder Atheist, aber sie wären beide weiterhin Juden.


    http://home.rhein-zeitung.de/~rdober/relkrit/warumzit.html


    Noch zwei Links über das Verständnis von Christ sein:


    http://www.egenius.de/oekt/texte/5510.doc


    http://www.christus-treff.org/tables/texte-jesus-wer.html


    Gruß von Hubert