sprachliche Mittel in "Das Parfüm"

  • Hallo zusammen.


    Wir lesen gerade in der Schule "Das Parfüm".
    Wie ich feststelle bin ich hier nicht die erszte die das Buch liest.


    Jetzt habe ich die Aufgabe zu beschreiben mit welchen sprachlichen Mitteln Süßkind die Welt des Ekels und der Wohlgerüche beschreibt!


    Für sachdienliche Hinweise wäre ich sehr Dankbar :smile:

  • Hallo vera1985!


    Nun, zuerst verwendet Süsskind Wörter. Mit diesen formt er Sätze, aus diesen wiederum Paragraphen. Nun wäre die Frage: Was für Wörter, was für Sätze?


    Grüsse


    Sandhofer


    PS. Die "sachdienlichen Hinweise" - war das nicht Ganoven-Ede?

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Zitat von "sandhofer"

    Nun wäre die Frage: Was für Wörter, was für Sätze?


    Wenn ich das wüßte?
    Ich hoffe einfach mal, dass Ihr mir hier weiterhelfen könnt!

  • Hallo Vera,


    willkommen bei uns im Klassikerforum. Ich will mal versuchen ein paar sachdienliche Hinweise zu geben, - da ich nicht weiß in welche Schule und in welche Klasse Du gehst, ist das natürlich nicht so einfach:


    Im Gegensatz zu Autoren wie Arno Schmidt oder Wolfgang Koeppen sind die sprachlichen Mittel in Patrick Süskinds Roman „Das Parfüm“ eher traditionell, d.h. weniger am 20. Jh., als am 19. Jh. orientiert. Daneben kombiniert er aber verschiedene Erzähltraditionen und mischt verschiedene Stilelemente.


    Schon im ersten Satz des Romans taucht eines von Süskinds sprachlichen Mittel auf:


    1. Der Superlativ


    Der Superlativ (Im ersten Satz heißt es von Grenouille: ein Mann, der zu den genialsten und abscheulichsten Gestalten ... gehörte; im 4. Absatz wird Paris als „allerstinkendster Ort“ bezeichnet und es war einer der heißesten Tage) von Süskind häufig und auch in ungewöhnlichen Formen eingesetzt wirkt zwar besonders eindringlich, hat dem Autor aber auch den Vorwurf des Trivialen eingebracht.


    2. Die Wiederholung


    Allein im 2. Absatz des 1.Kapitels kommt das Verb „stinken“, wenn ich mich nicht verzählt habe 17.mal vor. (Es stanken die Straßen ..., es stanken die Hinterhöfe ..., es stanken die Treppenhäuser ...Stuben stanken ....Aus dem Kamin stank ...aus den Gerbereien stanken ...., aus den Schlachthöfen stank .... Die Menschen stanken usw.). Diese beharrliche Wiederholung eines bestimmten Wortes in einem Absatz soll die Eindringlichkeit der Schilderung steigern.


    3. Reihung


    Bei Süskinds Satzbau fällt die häufige Verwendung von Reihungen auf. Hier muss man zwischen asyndetischer Reihung (ohne verbindende Konjunktion) und polysyndetischer Reihung (Wiederholung derselben Konjunktion zur Verbindung einer Wort- oder Satzreihe) unterscheiden. Als Beispiel für eine asyndetische Reihung kann auch der zweite Absatz des 1. Kapitels dienen, da Süßkind hier die Satzteile ohne Konjunktion aneinander reiht. Beispiele für polysyndetische Reihungen sind:
    - Aber der Zeck, ..... bleibt hocken und lebt und wartet. (im 4. Kapitel des 1. Teils)
    - ....lässt sich fallen und krallt und bohrt und beißt (im übernächsten Satz)
    - ....er (war) zerknautscht und zerdrückt und blau, aber nicht tot. (im gleichen Kapitel)


    4. Daneben liebt Süskind Metaphern (Veilchenduft), Vergleiche (süß wie Nussöl) und Antithesen (das Parfüm war ekelhaft gut) und Aufzählungen. (da wirst Du sicher selbst Beispiele in Hülle und Fülle finden).



    Vielleicht kannst Du uns ja mal posten wie Dir und deiner Klasse der Roman gefällt und frag doch mal Deine(n) LehrerIn, warum ihr ausgerechnet diesen „Verbildungsroman“ lest, und ob nicht ein Bildungsroman für die Schule sinnvoller wäre.


    Gruß von Hubert .