Was hört Ihr gerade?


  • Wir waren heute in der Komischen Oper Berlin in der Aufführung von Georg Friedrich Händels "Semele" (1744). Das Publikation feierte die Künstler mit stehenden Ovationen. Hier in einer anderen Aufnahme die vielleicht bekannteste Arie aus der "Semele": "Where'er you walk".

    Gerade in diesen Tagen:

    ...

    Wer sich vermessen überhebt, wird wegen seines Hochmuts gestürzt und in Staub verwandelt.

  • Richard Powers hat mich schon einmal gefesselt mit Themen der klassischen Musik in "Orpheus", nun darf ich ihm wieder folgen in "Der Klang der Zeit".

    Zu einer Aufführung des Duetts "Wir eilen mit schwachen, doch emsigen Schritten" aus der Bach-Kantate Nr. 78:

    "Einmal in Schwung gebracht, klettert der Sopran immer weiter empor, im Wettlauf mit seinem eigenen Spiegelbild im Alt ... Die verschlungenen Linien wachsen über sich hinaus, verschmelzen mit ihren Verfolgern, unbändige Freude, erreichen auf kunstvoll verschlungenen Pfaden den vorgezeichneten Ort. (...) Sie überholten einander und wichen sich aus, ein melancholischer Hinweis auf die Kranken und Irrenden, dann liefen sie strahlend den heimischen Hafen an, einen Hafen, der in drei weiteren Modulationen immer tiefer in die Ferne des sich öffnenden Raums rückte. Zu Dir. Zu Dir."


    "Wir eilen mit schwachen, doch emsigen Schritten"

  • Ich grabe diesen Thread mal aus.


    Ich habe bisher sehr selten klassische Musik gehört. Aber in letzter Zeit hatte ich öfter das Bedürfnis mal was anderes als Radiomusik mit Pop und Rock zu hören.


    Daher höre ich gerade Peter und der Wolf. Mein Vater hat gern Klassik gehört. Und dieses Stück fand er super weil man die Figuren wirklich gut erkennt.


    Die kleine Nachtmusik lief auch schon und den Gefangenenchor von Nabucco habe ich heute auch schon gehört.

  • Ich höre schon recht lange klassische Musik, weil mir die Radiosender immer so sehr auf die Nerven gingen und man nur bei den Kultursendern von nerviger Werbung und "Gequatsche" verschont blieb und so habe ich es lieben gelernt.


    Ich höre sehr gern Programmmusik - Bilder einer Ausstellung oder Peer Gynth, auch Mein Vaterland (Die Moldau), Peter und der Wolf eher selten.

    Ansonsten mag ich Bach (das Weihnachtsoratorium und die Passionen - natürlich Heimvorteil ;)), Mahler und Chopin. Nachdem ich in Weimar das Liszt-Museum besucht habe, war ich so begeistert, dass ich auch ihn sehr gerne höre.

    Wagners Ring habe ich in der Oper als Zyklus innerhalb von 1,5 Wochen gesehen - das war sehr beeindruckend, trotzdem tue ich mich schwer mit Wagner.


    Ein Freund hat mich mal mitgenommen und wollte mich für Philip Glass begeistern, nun das ist nicht ganz gelungen.... Mag diese Art von Musik hier jemand?

    2 Mal editiert, zuletzt von schokotimmi () aus folgendem Grund: Fehler im Namen korrigiert.

  • Ich höre seit Jahrzehnten, wenn möglich täglich, einige Stunden Klassik und habe so recht viele Komponisten und Werke kennengelernt. Da ist gewiss auch Philipp Glass dabei. Vom künstlerischen Wert her gesehen, ist das, im Vergleich mit den "Grossen" recht banale Musik. Trotzdem kann manches recht reizvoll sein. Insbesondere die Musik zum Film "The Hours" höre ich immer mal wieder gerne. Un der extrem repetitive Charakter erzeugt ja fast schon einen psychodelischen Effekt.(so wie etwa stundenlanges Rosenkranzbeten).

    Inzwischen ist meine CD-Kollektion so umfangreich, dass ich nur noch selten Radio höre. Und spotify ist ja auch Konkurrenz für die Radiosender. Ich lese aber täglich die Radioprogramme und nehme vieles mit dem Radiorecorder auf und speichere es dann auf USB und externer Festplatte. Klassikfreunden in Deutschland würde ich vor allem Bayern Klassik empfehlen.

  • schokotimmi

    Franz Liszt ist auch einer meiner Favoriten, die Ungarische Rhapsodie Nr. 2, insbesondere nur am Klavier gespielt, fasziniert mich immer wieder aufs Neue.


    Bladwijzer

    Filmmusik mag ich auch sehr gerne, allerdings höre ich bei weitem nicht so oft.


    Ausgewählte Radiostationen höre ich ganz gerne, über Satellit auch mal völlig Abseitiges.

    Leider sind die Programme der öffentlich-rechtlichen Sender seit der Formatumstellung auch auf meinem Gerät nicht mehr zu dekodieren und ich müsste bestens funktionierende Komponenten austauschen, nur um ein paar Radiosender (in angeblich minderer Qualität) zu empfangen. Die Logik dahinter muss sich einem nicht erschließen.

    Die privaten Stationen funktionieren weiterhin.


    Nun ja, ein Thema für sich...

  • Über den Sonntagmorgen haben uns zunächst einige Concerti grossi von Händel und zuletzt Streichquartette von Haydn begleitet. 2006 waren wir in Schloss Esterhazy in Eisenstadt und haben im gleichen Saal, in dem einige von diesen uraufgeführt wurden, das Haydn-Quartett gehört, mit den Einspielungen, die ich heute Morgen gehört habe. Neben der schönen Musik an sich eine sehr angenehme Erinnerung!

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Wer bei Liszt vor allem an die wunderbare 2. Ungarische Fantasie denkt, läuft allerdings Gefahr, ein etwas zu virtuos folkloristisches Bild von Liszt zu verbreiten. Die h-moll Sonate, die "Années de pelerinage", die Faust- und Dantesinfonie oder "Via Crucis" sind Werke, die auch für den Hörer ganz schön harte Brocken sind.


    Krylow

    Dass "The Hours" von Glass Filmmusik ist, ist für mich eher nebensächlich. Filmmusik höre ich eher unabsichtlich. Aber da ist Philipp Glass auch die Ausnahme: etwa mit den Filmen Powaqqatsi und Koyaanisquatsi. Aber eigentlich ist es nur die Musik zu "The Hours" die ich gerne immer mal höre.

  • Bei mir hat sich die Liebe zur Musik und eben auch zur klassischen Musik seit der frühen Jugend entwickelt. Zu vielen klassischen Stücken bin ich über Filme gekommen. Das französische Kino (z.B. Ein Herz im Winter [Musik von Ravel]) oder große Regisseure wie Kieslowski, dessen Filme auch immer sehr musikalisch waren, hatten mich nachhaltig beeindruckt. Da gibt es unzählige Beispiele, die beiden fallen mir spontan ein.

  • Bei mir hat sich die Liebe zur Musik und eben auch zur klassischen Musik seit der frühen Jugend entwickelt. Zu vielen klassischen Stücken bin ich über Filme gekommen.

    Den ersten Satz kann ich nur bestätigen: Mein Vater war ein großer Klassik-Liebhaber und hat viele tausend Meter Tonband klassischer Musik aus dem Radio aufgenommen. So lief bei uns eigentlich immer in fast jedem Zimmer Klassik. In meiner frühen Erwachsenenzeit musste ich dann erstmal ein bisschen U-Musik nachholen, bin aber schon seit vielen Jahrzehnten wieder bei der Klassik verankert.
    Wobei ich mich epochal eher zurück entwickele: Filmmusik spielt bei mir selten eine Rolle, dagegen liegen meine Hörschwerpunkte inzwischen vorwiegend bei Barock und Frühklassik, einfach weil es da durch viele WIederentdeckung und Ersteinspielungen eine Menge Schönes zu entdecken gibt, zuletzt zum Beispiel die Flötenkonzerte von August Eberhard Müller, einem Zeitgenossen Goethes.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Ich mag Jazz auch sehr gerne, da vor allem die Jazz Klassiker - die "alten Damen" wie Billie, Ella, Nina und Aretha, aber auch instrumentale Werke. Spannend finde ich auch Jazz-Rock Fusion.


    Ich mag es wenn gut improvisiert wird und man nicht so fest geklammert ist an eine strenge Partitur. Die Kreativität und Genialität der Musiker:innen kommt für mich da erst raus.


    Klassische Musik höre ich sehr selten wenn dann symphonisches ohne Gesang. Während des Studiums habe ich mir ein paar Opern angesehen in Wien, das Opernfieber hat mich aber nie ganz erreicht.

  • Gerade, so halbwegs passend zur derzeitigen Lektüre, französisches. Camille Saint-Saëns


    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Ich höre gerade klassische Gitarrenmusik - dargebracht in einer Radiosendung ihm zu Ehren, der aus meinem Bundesland stammt, hier sehr bekannt ist/war und im April mit nur 66 Jahren plötzlich verstorben ist:

    Michael Marx (Marx, Rootschilt und Tillermann) - er hat 42 Jahre in dieser Band gespielt.