Was gehört in die gutsortierte Klassikerbibliothek?

  • Hallo ihr Lieben,


    jetzt dürft ihr euch mal austoben. Welche Autoren / Autorinnen gehören Eurer Meinung nach <b>unbedingt</b> in eine gutsortierte Klassikerbücherwand? Also die absoluten MUSS-Bücher.

    Es soll also so etwas wie ein Autoren-Kanon sein und bezieht sich nicht auf persönliche Vorlieben, sondern auf Künstler, die allgemein bekannt und (meistens) geschätzt sind (mit deren Nennung also mehr als 50 % der Bevölkerung was anfangen kann :breitgrins: )


    Ich mache mal den Anfang:


    Deutsch:


    Günter Grass
    Michael Ende
    Hermann Hesse
    Familie Mann
    Heinrich Böll
    Goethe
    Schiller
    Theodor Fontane
    Rainer Maria Rilke
    Erich Fried
    Friedrich Dürrenmatt
    E.T.A. Hoffmann
    Stefan Zweig


    Französisch:


    Jean Paul Sartre
    Simone de Beauvoir
    Albert Camus
    Alexandre Dumas
    Gustave Flaubert
    Victor Hugo
    Honore de Balzac


    Russisch:


    Dostojewskij
    Gogol
    Pasternak
    Tolstoi


    Schweden:


    Selma Lagerlöf
    Astrid Lindgren


    GB & USA:


    John Steinbeck
    William Golding
    T.S. Eliott
    Lord Byron
    William Shakespeare
    Oscar Wilde
    James Joyce
    Jane Austen
    die Bronte Geschwister
    Ernest Hemingway
    Henry James


    Antike


    Dante Alighieri
    Homer
    Platon


    Sonstige


    Friedrich Nietzsche
    Karl Marx
    Freud


    Liebe Grüße
    nimue


    P.S: Natürlich kann man über den einen oder anderen streiten, ob es sich nun um einen Klassiker handelt (z.B. Michael Ende), aber ich definiere solche Autoren auch einfach mal als gültig :winken:

  • Hallo nimue,


    ich würde noch zu deiner Auswahl dazustellen:


    Norwegen:


    Knut Hamsun
    Sigrid Undset
    Henrik Ibsen


    Schweden:


    August Strindberg



    Dänemark:


    Hans.Christian Andersen
    Peter Hoeg (obwohl... zu neu??)


    Island:


    Halldor Laxness


    GB/USA


    Thornton Wilder
    Somerset Maugham
    vielleicht auch Henry Miller oder lieber doch nicht, grübel...



    Ingrid


    Ps: Wußtest du, dass mein Lieblingsgedicht von Erich Fried ist? Es heißt: "Das Meer"

  • zu den klassiker, die heute noch einem breiteren publikum bekannt sind, zählen vieleicht auch:
    cervantes
    rabelais
    swift
    defoe
    stern, lawrence
    maupassant
    poe
    puschkin
    und vielleicht auch das decamerone.
    Ich glaube aber, daß eine "gut geordnete" bibiothek, die die "muss-bücher" enthalten soll, zum großen teil werke enthält, die der mehrzehl der menschen unbekannt sind. Popularität und klassiker sind zwei begriffe, die nicht unbedingt sich überschneiden. Im prinzip müßte man all die autoren nennen, die in der schule behandelt werden. Da die meisten menschen sich nicht weiter mit klassischer literatur beschäftigen, müßte der schulkanon die klassiker bezeichnen, die heute noch am bekanntesten sind.
    BTW, wenn ich mich richtig erinnere, bezeichnete MRR im spiegel-kanon der schülerlektüre dürrenmatt als "verstaubt".
    gruß hafis

  • noch etwas:
    warum lagerlöf und lindgren in die liste aufnehmen, aber entsprechende deutsche (u.a.) autoren außen vor lassen? Unter dem gesichtspunkt der popularität müßte man noch das feld der lieder, sagen und märchen abdecken. Zum beispiel mit dt. autoren wie grimm, arnim, chamisso, hauff und hoffmann. (Vielleicht sind nicht immer die namen der autoren bekannt, aber die einzelnen werke)

  • Liebe(r) hafis50,


    Zitat von "hafis50"

    warum lagerlöf und lindgren in die liste aufnehmen, aber entsprechende deutsche (u.a.) autoren außen vor lassen? Unter dem gesichtspunkt der popularität müßte man noch das feld der lieder, sagen und märchen abdecken. Zum beispiel mit dt. autoren wie grimm, arnim, chamisso, hauff und hoffmann. (Vielleicht sind nicht immer die namen der autoren bekannt, aber die einzelnen werke)


    aber natürlich. Deshalb habe ich auch dieses Topic gestartet. Wenn ich alles selbst aufzählen wollte, hätte ich nicht dazu aufrufen müssen. :rollen: Und mir war auch nicht bewusst, dass ich euch aufgefordert hätte, einen Autor / eine Autorin außen vor zu lassen.


    LG
    nimue

  • Hallo zusammen!
    Hallo nimue!


    Meine - relativ kleine - Bibliothek umfasst, wenn ich Sach- und Fachbücher abziehe, wohl um die 1000 klassische Werke (nicht Autoren!). Soll ich Dir hier alle aufzählen? :breitgrins: Sag jetzt nicht ja - ich habe sie nicht elektronisch erfasst, würde es also trotzdem nicht tun! :lol:


    Abgesehen davon, dass ich einige 'Deiner' Klassiker nicht als solche betrachten würde (z.B. Ende), fehlen mir nur schon unter A:


    - Abaelard
    - Adler
    - Adorno
    - Agrippa von Nettelsheim
    - Aichinger
    - Aischylos
    - Albee
    - Allende
    - Amado
    - Andersen
    - Andersch
    - Angelus Silesius
    - Anouilh
    - Die Apokryphen
    - Aristoteles
    - Armin
    - Asimov
    - Atterbom
    - Augustinus




    Und ich behaupte nicht, sämtliche Klassiker zu besitzen... :smile:


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo zusammen,


    habt ihr euch schon mal gefragt, wo um alles in der Welt die Bibliothek stehen sollte, in der Bücher von all diesen genannten Autoren und von denen, die noch genannt werden, stehen sollen und welche Größenordnung sie wohl haben müßte :zwinker: :zwinker: :zwinker: ?


    Ich plädiere auf jeden Fall für eine Leiter, die man dann von einem Regal an das andere schieben kann (so etwa wie auf dem Gemälde von Spitzweg "Der Bücherwurm")


    [Blockierte Grafik: http://www.poster.net/spitzweg-carl/spitzweg-carl-der-buecherwurm-2403616.jpg]


    Liebe Grüße
    Ingrid

  • Hallo ihr beiden,


    Zitat von "sandhofer"

    Abgesehen davon, dass ich einige 'Deiner' Klassiker nicht als solche betrachten würde (z.B. Ende), fehlen mir nur schon unter A:


    Mal davon abgesehen, dass ich die meisten der von Dir genannten nicht kenne, würde ich Allende auch nicht zu den Klassikern zählen *g*


    Zitat von "sandhofer"

    Und ich behaupte nicht, sämtliche Klassiker zu besitzen... :smile:


    Arghs *g* Mir ging es auch nicht darum, sämtliche Klassiker aufzuzählen, sondern darum, dass wir vielleicht eine Liste der Autoren zusammenstellt, die Otto Normalverbraucher zum Angeben zu Hause gesammelt haben sollte. Er wird diese Bücher nie lesen, aber er will damit angeben. Doch er kann nicht mit Nadine Gordimer angeben, weil kein Mensch weiss, dass sie mal den Literaturnobelpreis gewonnen hat (zumindest keiner seiner Besucher). Otto Normalverbraucher hat auch nicht so viel Platz (danke Ingrid! :winken: ) für Bücher - maximal 200 Autoren / Autorinnen kann er unterbringen, denn der Rest geht für seine Praline-Sammlung drauf. Also müssen wir letztendlich alles was über 200 Namen geht rauskürzen. Wen wir kürzen, bleibt uns überlassen. Also helft doch dem lieben Otto Normalverbraucher!


    Jetzt macht euch mal Gedanken über diese Aufgabe. Ich finde das jedenfalls eine witzige Idee.


    Liebe Grüße
    nimue

  • es fehlen die Italiener (außer Dante wurde noch keiner genannt):


    Alessandro Manzoni
    Italo Svevo
    Giovanni Boccaccio
    Carlo Goldoni
    Giuseppe T. Di Lampedusa
    Carlo Levi


    Gruß Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo zusammen !


    lieber Sandhofer, danke für dein 'A' !
    Eine Ergänzung: Peter Altenberg
    Österreichischer Autor und Lebenskünstler, Jahrhundertwende, Verfasser von wunderbaren Prosaskizzen.


    liebe Ingrid,
    die richtige Unterbringung und Aufstellung von Büchern wäre einen eigenen Thread wert !
    Kennt Ihr das Regal fnpx ?
    http://www.adus.de/fnp-regale/de/



    Liebe Grüße,
    Stephan

  • Hallo zusmmen!


    nimue, ich fürchte, ich kann Dir nicht helfen ... :breitgrins:


    Nämlich, ich hab' da so meine eigene Theorie:


    Es gibt zur Zeit ca. 500 Klassiker, die der universal gebildete Mensch gelesen haben sollte. Darunter natürlich die Grundlagenwerke der verschiedenen Weltreligionen (Bibel, Koran, Veden, Upanischaden etc. etc....). Darunter wahrscheinlich viele indische, persische, chinesische und japanische Werke, die wir gar nicht oder nur in verstümmelnden Überrsetzungen kennen.


    Dann ca. weitere 1000 Werke, die wir als Angehörige der westlichen Zivilisation kennen sollten. Z.B. die 'Legenda aurea' des Jakobus von Voragine.


    Dann ca. weitere 1000 Werke, die wir als Angehörige eines (sprachlich definierten) Kulturkreises kennen sollten, z.B. Storm im deutschsprachigen Raum.


    Dazu kommen noch etwa 100 Werke von regionaler Bedeutung (z.B. sollte jeder Schwabe den Häberle und den Pfleiderer kennen...)


    Summa summarum 2500-3000 Werke.


    Deinem Otto Normalverbraucher würde ich anraten, sich entweder Blindbände zuzulegen, hinter denen er seinen Schnaps verstecken kann, oder die Regale mit alten Lexika zu füllen. Die präsentieren ausgezeichnet und sind auf Flohmärkten billig zu haben. :teufel:


    Auf 200 kann ich die Zahl leider nicht reduzieren...


    Grüsse


    Sandhofer


    PS. Danke für die Erinnerung an Altenberg!
    PPS. Den Literaturnobelpreis erhalten zu haben, bedeutet für mich nicht automatisch, ein Klassiker zu sein. Wer von Euch hat Spitteler gelesen? Oder Paul Heyse? (Um nur zwei Deutschsprachige zu nennen, die auch wirklich Literatur sind! Mommsen z.B. war Historiker.)

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • es ist faglich, ob man 500 oder sogar über 2000 klassiker gelesen haben muß, um als universal gebildet zu gelten. Legte man diesen maßstab an, gäbe es wohl kaum universal gebildete menschen auf diese welt, da kaum jemand es schafft, in seinem leben soviel zu lesen UND gleichzeitig auch zu memorieren.
    Und wenn er/sie es geschafft hat, ist möglicherweise schon der alzheimer nahe, sodaß er/sie sich nicht mehr seiner/ihrer weisheit erfeuen kann bzw. mit diesem wissen "angeben" kann :zwinker: .
    Auch ist es zweifelhaft, ob man klassiker nur dazu liest, sich bildung anzueignen (man könnte auch meinen, daß die lektüre allenfalls von fachliteratur bildet!). Man könnte ja auch nur aus vergnügen lesen. Dann wären 100 klassiker im regal noch immer besser als nur lexika.
    Wenn die zeit nicht diese hohe zahl an büchern zuläßt, muß man eine entspechende liste herausfiltern. Da die "universalbildung" einem nicht erst mit dem letzten der 2000 bücher zufällt, sonden da sie proportional mit dem lesestoff wachsen sollte, wäre eine weniger als vollkommene bildung erreichbar und gar keiner bildung immer noch vorzuziehen.
    Selbst wenn man auf diesen 2000 büchern beharrt, wird man mindestens eine reihenfolge festlegen wollen (das "umfassende", "generelle", "wichtige" zuerst).
    Ich denke also, daß wie man es auch wendet, man an irgendeiner reduzierung oder listenbildung nicht vorbeikommt.
    Übrigens, wie weiß ich als anfänger eigentlich, was und wieviel ich lesen muß, um als universal gebildet zu gelten? Gibt es hier tatsächlich eine objektivierbare normativität?
    gruß hafis

  • Hallo hafis50,


    ich glaube, Du hast verstanden, worum es mir geht. Ich frage mich, ob ich wirklich so unklar schreibe *g*
    Es geht mir um Menschen, die eigentlich keine Ahnung von Klassikern haben, sich aber in Zukunft damit befassen möchten. Ist doch eigentlich löblich. Mir jedenfalls geht es so, dass ich absolut keine Ahnung habe (naja, das wird auch immer besser) und dennoch wüsste ich gerne, womit man anfangen soll. Alles kann man nicht auf Anhieb kennen, aber ich bin mir sicher, es gibt einen gewissen Grundstock für jeden. Und um diesen geht es mir hier.


    Liebe Grüße
    nimue

  • HAllo!


    Ich würde auch noch dazustellen:


    Heinrich von Kleisth
    Max Frisch
    Remarque
    Vergil
    Ovid
    Schnitzler

  • Hallo zusammen


    wie bereits erwähnt wurde, kann man das gesamte Werk dieser von uns genannten Schriftsteller wohl kaum alles lesen.


    Welche Bücher der jeweiligen genannten Schriftsteller würdet ihr Klassiker-Anfänger raten?


    Meine Auswahl wäre:


    Fontane: Effi Briest
    Thomas Mann: Die Buddenbrooks
    Stefan Zweig: Die Schachnovelle
    Lampedusa: Der Leopard
    Schiller: Die Räuber
    Manzoni: Die Verlobten
    Oscar Wilde: Der ideale Gatte
    Williams Tennessee: Die Glasmenagerie
    Cervantes: Don Quichote


    LG Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo zusammen !


    nimue schrieb:

    Zitat

    und dennoch wüsste ich gerne, womit man anfangen soll. Alles kann man nicht auf Anhieb kennen, aber ich bin mir sicher, es gibt einen gewissen Grundstock für jeden.


    Das ist für mich das eigentliche Problem - es gibt einen gewissen Grundstock, aber der ist für jeden unterschiedlich ! Je nach Interesse, Ehrgeiz, Vorlieben, Sprache ...


    Ich denke, man fängt einfach mal irgendwo an und dann sieht man schon, wo man endet ? Vielleicht wäre die Frage: Mit welchen Klassikern habt ihr angefangen ? Bei mir waren das die üblichen Schulklassiker - Lessing, Schiller, Goethe, Kleist.


    Gruß von Steffi

  • Hallo zusammen,


    also ich würde auch erstmal die Klassiker reinstellen, die ich gelesen habe und die mir gefallen habe. Was soll ich mit einem Meter Goethe, wenn ich Goethe zwar in der Schule gelesen habe oder ähem, mit Kafka, wenn ich die Bücher ja überhaupt nicht wieder lesen will? Was soll das? Angabe? Nur damit da Klassiker stehen? Nein, lieber nicht! Und dann kämen da die Bücher der Schriftsteller rein, die mich interssieren. Übrigens: Goethe war nur als Beispiel gedacht, nicht als Wertung.

    Mein erster Klassiker war John Steinbeck, dann kam Hemingway, aber nicht zu vergessen, meine Ausgabe der Odyssee, die ich vor vielen Jahren als Teenager gelesen habe und jetzt wieder mit euch.


    "Meine" Bibliothek hätte sowieso viele Regale, ein Regal auch mit Krimis, ein kleines Regal mit Kinderbüchern, ein Regal mit meinen Romanen, die ich in den letzten Jahren verschlungen habe, die aber sicher keine Klassiker werden, wie vielleicht meine heißgeliebte Highland-Saga.


    Liebe Grüße
    Ingrid