Tanti Saluti aus Italien!

  • Ciao,


    ich lese schon lange im Forum mit und habe mich nun angemeldet, um hier und da auch meinen Senf dazu zu geben. Ich lebe seit achtzehn Jahren in einem kleinen Ort am Tyrrhenischen Meer, eine Stunde südlich von Rom. Nach einer Krankenpflegeausbildung und einem Germanistik- und Philosophiestudium in Würzburg leite ich nun ein nicht immer erfolgreiches kleines Familieunternehmen. :breitgrins: Auf Anfrage und gegen Bares erteile ich außerdem Unterricht in Deutsch, Englisch und Latein und mache Übersetzungen verschiedenster Art.
    Die Italiener treibt es nicht gerade in Scharen in die Buchhandlungen, so dass mir für Anregungen und Austausch nur das Internet bleibt. In letzter Zeit zieht es mich wieder verstärkt zu den Klassikern, ich lese aber auch gern zeitgenössische Literatur und Krimis, manchmal sogar blutigen Serienkillertrash (ich spüre da gewisse Abgründe in mir).


    Gruß
    Anna

  • Hallo Anna,


    schön, dass du nun auch aktiv bei uns mitmachen möchtest. :winken:
    Wie ist das Wetter in Italien, heute am 2. Mai?



    Zitat

    In letzter Zeit zieht es mich wieder verstärkt zu den Klassikern, ich lese aber auch gern zeitgenössische Literatur und Krimis, manchmal sogar blutigen Serienkillertrash (ich spüre da gewisse Abgründe in mir).



    Krimis lese ich auch sehr gerne, aber auch hier die klassische Lösung eines Falles wie bei Arthur Upfield, Agatha Christie, Charlotte MacLeod ..... u.a.


    zeitgenössisch lese ich nur selten, in letzter Zeit allerdings habe ich so manchen Ausflug gewagt; "Apostoloff" (Lewitscharoff), "Herztier" (Herta Müller), "Drood" (Dan Simmons), ... besonders von der bildhaften Sprache von Herta Müller war ich beeindruckt. Außerdem mag ich die Romane von Le Clézio und Orhan Pamuk.


    Welche Autoren liest du gerne?


    Willkommen, fühl dich wohl bei uns.


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

    Einmal editiert, zuletzt von JMaria ()

  • Hallo Maria und Katrin!


    Etwas verspätet bedanke ich mich für Euren Willkommensgruß, den ich leider völlig übersehen habe. Was meinen Lesegeschmack betrifft, ist mir die Sprache wichtiger als der Plot, komplexe Strukturen finde ich spannender als linear erzählte Geschichten. Populärliteratur macht mir meist keinen Spaß, wie ich zuletzt wieder bei „Drachenläufer“ festgestellt habe. Seit einiger Zeit habe ich mich wieder mehr den Klassikern zugewandt, lese aber auch viel zeitgenössische Literatur und stoße immer wieder auf lohnenswerte Bücher. Es gibt einige Autoren, die ich von Jugend an gern gelesen habe. Dazu gehören u. a. Thomas Mann, Fontane, Kafka, Joseph Roth, Knut Hamsun, Tschechow und Tolstoi. Auch für Eichendorff habe ich eine Schwäche und für Goethes "Faust" (beide Teile). Mit Musils „Mann ohne Eigenschaften“ bin ich durch Höhen und Tiefen gegangen, aber ich habe es nicht bereut. Demnächst werde ich den dritten Band der „Recherche“ beginnen und freue mich schon darauf. Einige Jahre lang habe ich vor allem zeitgenössische amerikanische Literatur gelesen. Die „Rabbit“ – Tetralogie von John Updike halte ich noch immer für ein gutes Abbild des amerikanischen Mittelstands in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Philip Roth und Paul Auster liegen mir nicht so sehr. „Engel im Schnee“ von Stewart O’Nan hat mich beeindruckt, die nächsten Bücher weniger. Sehr gerne lese ich die Kurzgeschichten John Cheevers, Richard Fords und Raymond Carvers. Demnächst auf dem Programm stehen die Bücher zweier amerikanischer Autoren, die ich noch nicht kenne, Denis Johnson „Schon tot“ und Cormac McCarthy „Border“ – Trilogie. Unsere großen Vier – Böll, Grass, Lenz und Walser – sind meist auch nicht mein Fall, ich mag Wolfgang Koeppen lieber. Entdeckungen neuerer Zeit waren für mich Winfried G. Sebald und Wilhelm Genazino, von dem demnächst die „Abschaffel“ – Trilogie ansteht.


    Einige Bücher, die mir in den letzten Jahren besonders gefallen haben: „Der Leopard“ von Lampedusa, „Wie eine Träne im Ozean“ von Manès Sperber, „Der arme Verschwender“ von Ernst Weiß, „Der Meister und Margarita“ von Bulgakow, „Die Blendung“ von Canetti, „Die Ringe des Saturn“ von Sebald, „Der Krieg am Ende der Welt“ von Mario Vargas Llosa, „Schilten“ von Hermann Burger und neuerdings auch die „Strudlhofstiege“ von Doderer. Manche Bücher, die mich früher schwer beeindruckt haben, wie z. B. „Die Stadt hinter dem Strom“ von Hermann Kasack, „Die Forsythe-Saga“ von Galsworthy oder „Wem die Stunde schlägt“ von Hemingway würde ich heute sicher anders beurteilen.


    @ Maria, ich kenne weder Lewitscharoff noch Dan Simmons noch Pamuk. Von Herta Müller steht „Der Fuchs war damals schon der Jäger“ und von Le Clézio „Wüste“ noch ungelesen bei mir im Schrank.


    Bei Kriminalromanen lese ich ziemlich quer Beet, je nach Lust und Laune. Die Skandinavier, gelegentlich Fred Vargas, Charlotte MacLeod, die Marseille-Trilogie von Izzo, Agatha Christie, Dorothy Sayers, Reginald Hill, P.D James und natürlich Hammett, Chandler, Millar und Highsmith.


    @ Katrin, Nesser und Mankell lese ich auch ganz gern, mir geht nur die Masche mit den desolaten Beziehungskisten und den Alkoholproblemen bei den Skandinaviern stark auf den Senkel (ähnlich wie das penetrant schräge Idyll in den Krimis von Fred Vargas). Meine Favoriten unter den Schwedenkrimis sind nach wie vor Sjöwall/Walhöö, gerade auch weil sie jede Weitschweifigkeit vermeiden.


    Neben den Büchern ist die Musik mein zweites großes Interessengebiet, vor allem die klassische (ich greife selber in die Tasten, wenn auch leider nur sehr stümperhaft). In den letzten Jahren habe ich auch immer mehr meine Liebe zum Jazz entdeckt. Songschreiber wie Joni Mitchell, Carole King, Don McLean etc. höre ich ebenfalls gern. Aber mir gefällt durchaus auch Popmusik, besonders die lieben alten Weisen aus meiner Jugendzeit. Ach ja, ich mag auch Volkslieder gern und kann sie alle singen. :breitgrins:


    Gruß
    Anna


  • @ Katrin, Nesser und Mankell lese ich auch ganz gern, mir geht nur die Masche mit den desolaten Beziehungskisten und den Alkoholproblemen bei den Skandinaviern stark auf den Senkel


    Ja, das kann ich gut verstehen, ich brauche daher auch immer eine Pause zwischen den einzelnen Büchern


    Katrin

  • Hallo Anna Magdalena,




    ....., komplexe Strukturen finde ich spannender als linear erzählte Geschichten.


    @ Maria, ich kenne weder Lewitscharoff ..... noch Parmuk.



    "Rot ist mein Name" von Orhan Pamuk weist komplexe Strukturen auf und kann ich dir sehr empfehlen. :winken:
    Wir hatten mal eine Leserunde dazu:
    http://www.klassikerforum.de/index.php/topic,2754.0.html


    Viele Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)