Die Stadt der Blinden

  • Saramago - Die Stadt der Blinden


    heute erscheint eine Verfilmung von Jose Saramagos Roman "Die Stadt der Blinden" in den Kinos. Die ersten Kritiken sind des Lobes voll.


    Gronauer


  • Saramago - Die Stadt der Blinden


    heute erscheint eine Verfilmung von Jose Saramagos Roman "Die Stadt der Blinden" in den Kinos. Die ersten Kritiken sind des Lobes voll.


    Gronauer


    Tatsächlich? Das habe ich noch nicht mitbekommen. Der Roman ist sehr gut - vielleicht sollte ich mal wieder ins Kino gehen.


    Danke für den Hinweis!


    Tom


  • Saramago - Die Stadt der Blinden


    heute erscheint eine Verfilmung von Jose Saramagos Roman "Die Stadt der Blinden" in den Kinos. Die ersten Kritiken sind des Lobes voll.


    Der Film lief schon vor einem Monat in Brasilien (der Regisseur ist Brasilianer) und dort habe ich mir den Film im September angesehen. Ich fand ihn sehr gut. Das Buch habe ich vor etwa 10 Jahren gelesen. Es ist auch sehr empfehlenswert.


    Viele Grüße,
    Zola

  • Nur wenigen Romanen wird die unaufhörliche Aufmerksamkeit des Lesers zuteil; nur wenigen Romanciers gelingt es, die Leserschaft so sehr an eines ihrer Werke zu fesseln, dass diese nicht mehr aus der Erzählung heraussteigen will. Nur wenige Erzähler vermögen es, den Leser wie gebannt ins gebundene Papier starren, ihn unablässig die Geschichte weiter und weiter treiben zu lassen. Noch ein Satz - noch ein Absatz - noch eine Seite - noch ein Kapitel! Wie im Akkord schuftet und schwitzt er sich durch das Buch, nur selten unterbrechend, selten pausierend. Es gibt nur wenige Autoren, die dem Leser das Weglegen eines ihrer Werke erschweren, nur wenige, die das Verlangen nach Weiterlesen schüren können, die es beherrschen, den Leser dazu zu drängen, möglichst gleich wieder dessen Nase in die Angelegenheiten des Romanciers zu stecken. Nur wenige Romane; nur wenige Romanciers! Ein solcher Roman ist die "Stadt der Blinden"; ein solcher Romancier ist... war José Saramago.


    Plötzlich breitet sich Erblindung wie eine Epidemie aus. Ansteckende Blindheit! Nach und nach erblinden die Menschen und die Sehenden, die die noch sehen können (denn langsam ereilt jeden dasselbe Schicksal), internieren die Erkrankten in Lagern und zweckentfremdeten Gemäuern. Saramago beschreibt ein solches Internierungslager, in denen alle blind sind - bis auf eine Frau, die aus ungeklärten Umständen nicht erblindet, die sich aber nicht als Sehende zu erkennen gibt; nur ihr Mann und eine Handvoll Insassen wissen davon. Organisation scheint unmöglich, wenn man auch beseelt ist, das Lagerleben zu strukturieren. Schon bald bricht das Chaos aus, die hygienischen Zustände stinken zum Himmel, das Lager ist überfüllt und das Essen knapp. In diesem Klima aus Dreck und Mangel erwachen niederste Instinkte - eine Gruppe blinder Haudraufs eignet sich die wöchentliche Essensration an und erpresst die anderen Insassen. Hilflos aus der Welt der Sehenden verbannt, entsteht ein blinder Mikrokosmos innerhalb der Lagermauern - die Sehenden mischen sich aus Angst vor Ansteckung nicht ein. Die sehende Frau wird einzige Augenzeugin davon, wie der Tumult zum täglichen Leben wird: Diebstahl, Gewalt, Prostitution - es entsteht ein Gemeinwesen auf engstem Raum, in dem es keine ordnende Macht mehr gibt, in dem ethische Gesinnung zum Luxus wird, den man sich nicht leisten kann, wenn man überleben möchte. Die Sehende greift jedoch kaum ein, möchte nicht zum Blindenhund aller Erblindeten werden, damit sie ungehindert für ihren Mann sorgen kann.
    ...


    Hier kann man weiterlesen:
    http://ad-sinistram.blogspot.c…imistisch-befundener.html

    Mit freundlichen Grüßen,<br />Roberto

  • Hallo,


    Zitat von "Roberto"

    Saramago gestorben


    das habe ich auch vor ein paar Tagen gehört/gelesen. "Stadt der Blinden" interessiert mich schon länger, doch hat es sich bisher nicht ergeben, dieses Buch oder etwas anderes von Saramago zu lesen.


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)