Mai 2007 - Rabelais: Gargantua und Pantagruel

  • Guten Tag!


    Hiermit sei die morgen beginnende Leserunde zu diesem wichtigen Klassiker eröffnet :smile:


    Ich selbst werde spätestens am Wochenende "richtig" einsteigen.


    Die Britannica meint über den Autor:


    "French writer and priest who for his contemporaries was an eminent physician and humanist and for posterity is the author of the comic masterpiece Gargantua and Pantagruel. The four novels composing this work are outstanding for their rich use of comedy, which ranges from gross burlesque to profound satire. They exploit popular legends, farces and romances, as well as classical and Italien material, but were written primarily for a court public and a learned one." [...]


    Also wenn das keine Lust auf die Lektüre macht pchallo


    CK

  • Guten Tag,


    sehr viel konnte ich bisher nicht recherchieren, so dass ich einmal mit den obligatorischen Wikipedia-Links anfange:


    http://en.wikipedia.org/wiki/Rabelais
    http://en.wikipedia.org/wiki/Gargantua


    Ein potenziell interessantes Buch könnte Folgendes sein:


    Bachtin, Michail M
    Rabelais und seine Welt
    Volkskultur als Gegenkultur
    (Suhrkamp) ISBN: 978-3-518-28787-3
    Paperback
    552 S. / 18 Euro


    Zumindest fand ich andere Titel Bachtins lesenswert.


    CK

  • Eben bestellt (wir von der Britannica empfohlen und ich habe Frame von Montaigne noch in guter Erinnerung):


    Frame, Donald M.
    FRANCOIS RABELAIS, A Study Preis: $ 5,35
    Harcourt brace Jovanovich (1977) First edition, 2nd printing. xviii & 238pp. Near fine. Frontis. Cloth. Nicked dj. 8vo.


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  • Hallo zusammen!


    Ich habe gestern noch das Vorwort meiner Ausgabe gelesen. Rabelais war Zeitgenosse von Vespucci, Kolumbus, Erasmus, Luther, Kopernikus ... Da war einiges los zu seinen Lebzeiten.


    Ich lese auf Französisch und habe (auch im Vorwort meiner Ausgabe) erfahren, dass rund 800 Wörter des heutigen französischen Wortschatzes bei Rabelais ihre früheste Erscheinung machen, dass er sie also wahrscheinlich in die französische Sprache eingeführt hat. Rabelais ist demnach für uns heutige einacher zu lesen als er es fürs zeitgenössiche Publikum war. Für die muss er von Neologismen gewimmelt haben: Wortschatz, Orthographie ...


    Kabbala und Alchimie kannte er wohl ebensogut wie Hippokrates und Galen.


    Ich glaube, wir dürfen uns auf dieses Leseabenteuer freuen!


    (Heute werde ich allerdings nicht mehr dazu kommen, erst morgen abend.)


    Grüsse


    sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Moin, Moin!


    In Christians Bücherkiste wurde das Buch <a href="http://www.stoersignale.de/christians_buecherkiste/2003/11/francois_rabela.html">im Jahr 2003 gelesen</a>.


    Gefunden auch <a href="http://www.wollenhaupt-brenner.de/holzschnitte_rabelais.pdf">Anmerkungen</a> zu den Holzschnitten zu GuP.

  • Hallo zusammen,


    die Einleitung habe ich auch gestern Abend gelesen, ich habe die gleiche französische Ausgabe wie Sandhofer. Ich habe aber auch schon in den Anhängen geschmöckert.



    Ich lese auf Französisch und habe (auch im Vorwort meiner Ausgabe) erfahren, dass rund 800 Wörter des heutigen französischen Wortschatzes bei Rabelais ihre früheste Erscheinung machen, dass er sie also wahrscheinlich in die französische Sprache eingeführt hat. Rabelais ist demnach für uns heutige einacher zu lesen als er es fürs zeitgenössiche Publikum war. Für die muss er von Neologismen gewimmelt haben: Wortschatz, Orthographie ...


    Rabelais' Texte wurden häufig mündlich vorgetragen, die Zuhörer mit hineinbezogen, so war das Verständnis viel einfacher. Ich stelle mir das sehr lebendig und lustig vor. Sogar der König von Frankreich, François I, ließ sich die Werke vorlesen. Im Gegensatz zur katholischen Kirche fand er nichts Anstößiges dabei.


    Heute komme ich nicht mehr zum Lesen, doch am Wochenende werde ich richtig starten.


    liebe Grüße
    donna

  • Hallo zusammen,


    ich habe gestern abend auch schon einmal angefangen und plane das erste Buch bis zur Hölderlin-Leserunde durchzuhaben.
    Die ersten Kapitel fand ich etwas verwirrend, aber ich glaube das ist pure Absicht des Autors :breitgrins:


    Ich lese die Winkler-Ausgabe. Leider sind die Anmerkungen komplett im zweiten Band, so dass man immer beide Bücher griffbereit haben muß.


    Viele Grüße,
    Zola

  • Ich habe aber auch schon in den Anhängen geschmöckert.


    Die werde ich wohl den einzelnen Büchern folgen lassen. Mit Ausnahme der Fussnoten, natürlich.


    ich habe gestern abend auch schon einmal angefangen und plane das erste Buch bis zur Hölderlin-Leserunde durchzuhaben.


    Obwohl die beiden ersten Bücher für mich ein Re-Read sind, werde ich wohl langsamer voran machen. 1 Kapitel pro Lesesession (d.i. 3-4 pro Woche) sind mein Ziel.


    Die ersten Kapitel fand ich etwas verwirrend, aber ich glaube das ist pure Absicht des Autors :breitgrins:


    Steht zu befürchten, ja. :zwinker:


    Ich lese die Winkler-Ausgabe. Leider sind die Anmerkungen komplett im zweiten Band, so dass man immer beide Bücher griffbereit haben muß.


    Na ja, 1'800 Seiten in einem Band, auch wenn's Bibelpapier ist, sind auch nicht wirklich handlich. :smile:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • So, die ersten 5 Kapitel (+ den Prolog) habe ich gestern noch gelesen. Rabelais erschreckt einen ja schon in Kapitel 2 mit einem absolut unverständlichen Gedicht. :breitgrins: Da ich zu Beginn immer Mühe habe, mich in einen Grossautor hineinzufinden, kann ich noch nicht viel sagen. Mir will einiges an seiner Technik äusserst modern erscheinen, so die verschiedenen Stimmen beim Kuttel-Gelage, die er quasi ohne Punkt und Komma ineinandermontiert.


    Dann habe ich festgestellt, dass ich (von meinem Schweizer Französisch her?) viele Wörter verstehe, die dem Bewohner der Île de France offenbar unverständlich sind - jedenfalls in meiner Ausgabe mit einer Glosse in Standardsprache erklärt werden.


    Last but not least: Auch so ein Enzyklopädiker, der nicht zu Potte zu kommen scheint. Kapitel 5 - und Gargantua ist noch nicht auf der Welt. (Das erinnert uns doch an jemand? :breitgrins: ) Gibt's eigentlich zu dem Thema Sekundärliteratur? (Ich lese sowas sonst nicht [mehr], aber in diesem Falle könnte es mich interessieren ... )

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus


  • Last but not least: Auch so ein Enzyklopädiker, der nicht zu Potte zu kommen scheint. Kapitel 5 - und Gargantua ist noch nicht auf der Welt. (Das erinnert uns doch an jemand? :breitgrins: ) Gibt's eigentlich zu dem Thema Sekundärliteratur? (Ich lese sowas sonst nicht [mehr], aber in diesem Falle könnte es mich interessieren ... )


    Auf Bachtin und Frame habe ich ja bereits hingewiesen. Kann gelegentlich die Britannica Bibliographie zu Rabelais abtippen.


    CK

  • Auf Bachtin und Frame habe ich ja bereits hingewiesen. Kann gelegentlich die Britannica Bibliographie zu Rabelais abtippen.


    Nicht nötig, digital geht schneller :winken:


    Donald M. Frame, François Rabelais: A Study (1977), is an excellent introduction. M.A. Screech, Rabelais (1979), is a study of his entire oeuvre; while Dorothy Gabe Coleman, Rabelais (1971), focuses on his prose fiction. Mikhail Bakhtin, Rabelais and His World (1968, reissued 1984), makes a connection between Rabelais's imagery and folk humour. Religious aspects are discussed in Screech, The Rabelaisian Marriage: Aspects of Rabelais's Religion, Ethics & Comic Philosophy (1958), and Rabelais and the Challenge of the Gospel (1992); A.J. Krailsheimer, Rabelais and the Franciscans (1963); and Lucien Febvre, The Problem of Unbelief in the Sixteenth Century: The Religion of Rabelais (1982), which sets him in the context of his age.
    (Quelle: Britannica Online)

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)

  • Danke!


    Ich habe mich leider ungenau ausgedrückt: Ich meinte nicht Sekundärliteratur zu Rabelais speziell, sondern allgemein zu den - ich nenn' sie mal: - enzyklopädischen Autoren, zu den Mäanderthalern, den Nie-zu-Potte-Kommenden, den Abschweifern, den XXL-Autoren ... : Rabelais, Sterne, Montaigne, Robert Burton, Jean Paul ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus


  • Ich habe mich leider ungenau ausgedrückt: Ich meinte nicht Sekundärliteratur zu Rabelais speziell, sondern allgemein zu den - ich nenn' sie mal: - enzyklopädischen Autoren, zu den Mäanderthalern, den Nie-zu-Potte-Kommenden, den Abschweifern, den XXL-Autoren ... : Rabelais, Sterne, Montaigne, Robert Burton, Jean Paul ...


    Meintest Du sowas?

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)


  • Ich habe mich leider ungenau ausgedrückt: Ich meinte nicht Sekundärliteratur zu Rabelais speziell, sondern allgemein zu den - ich nenn' sie mal: - enzyklopädischen Autoren, zu den Mäanderthalern, den Nie-zu-Potte-Kommenden, den Abschweifern, den XXL-Autoren ... : Rabelais, Sterne, Montaigne, Robert Burton, Jean Paul ...


    Du meinst also Bücher über Weltliteratur im allgemeinen: Literaturgeschichte(n)? :breitgrins:


    CK

  • Meintest Du sowas?


    Du meinst also Bücher über Weltliteratur im allgemeinen: Literaturgeschichte(n)? :breitgrins:


    :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:


    Na ja ... so etwas zwischen Euren beiden Vorschlägen. Ein bisschen ausführlicher und ein bisschen weiter gefasst als der Lexikon-Eintrag zum paradoxen Diskurs, aber auch nicht gleich eine Literaturgeschichte. Oder doch ... eine Literaturgeschichte der nicht-zu-Potte-kommenden Paradoxiker ... oder so :zwinker: :breitgrins:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus


  • ... eine Literaturgeschichte der nicht-zu-Potte-kommenden Paradoxiker ... oder so :zwinker: :breitgrins:


    Bekomme ich ein Rezensionsexemplar, wenn Du sie veröffentlichst? :breitgrins:

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)


  • Na ja ... so etwas zwischen Euren beiden Vorschlägen. Ein bisschen ausführlicher und ein bisschen weiter gefasst als der Lexikon-Eintrag zum paradoxen Diskurs, aber auch nicht gleich eine Literaturgeschichte. Oder doch ... eine Literaturgeschichte der nicht-zu-Potte-kommenden Paradoxiker ... oder so :zwinker: :breitgrins:


    Ich denke, dass Bachtin hier nicht so schlecht wäre, der zieht ja immer große Linien ...


    CK