Erinnerungsvermögen an Buchinhalt

  • wie schnell verblasst bei Euch im Kopf der Inhalt eines gelesenen Buches / Klassikers? wovon glaut ihr, hängt dies ab?


    oder sind hier nur Klassikerfreaks, die Zusammenhänge in den Büchern jederzeit abrufbereit im Gedächtnis halten können?


    Ich bedauere es, dass ich das meiste so schnell wieder vergesse. Geht mir bei Kinofilmen übrigens genauso.


    Bin gespannt auf Antworten ............

  • Also die Grundhandlung eines Buches behalt ich meist nur wenn mir das Buch richtig gut gefallen hat. Von meinen Lieblingsbüchern könnte ich dir jederzeit die Handlung wiedergeben. Aber so einzelne Szenen kann ich mir nicht so gut merken. Und wenn das Buch nur Durchschnitt war hab ich es eh ganz schnell wieder vergessen.

  • Hallo


    Ich habe zwar schon immer viel und gern gelesen, da ich mittlerweile aber Familie, Arbeit ...... kurz nicht viel Zeit habe, suche ich mir meine Lektüre sehr genau aus.
    Meistens sind es ziemliche "Schinken", aber dafür auch nur so um die 10 Bücher pro Jahr. Mehr schaffe ich zu meinem eigenen Bedauern nicht.
    Die kann ich mir allerdings ganz gut merken.
    Dazu kommt, dass ich einige Bücher mehrmals lese:)


    Gruß


    Daniela

    "Kunst und Unterhaltung sind verschwistert und keine Feinde." - John Irving

  • den größten teil des inhalts gelesener bücher kann ich mir merken, auch die einen oder anderen details, deren ausgeprägtheit hängt jedoch von meinem interesse für das buch ab. manchmal kann ich auch nach dem ersten lesen schon aus büchern zitieren, aber das prägt sich selbstverständlich auch mit mehrmaligem lesen aus. und das zitatemerken ist bei mir (wie wohl auch bei den meisten anderen) sehr selektiv.

    spring ihr doch nach! aber du hast angst, das glas zwischen dir und den anderen könnte zerbrechen. du hältst die welt für eine schaufensterauslage.

  • Hallo Myfairlady!


    Ich denke mal, ich hab das gleiche Problem wie du :sauer:


    Ich lese irrsinnig gerne und habe ein - ich glaube es heißt so - mechanisches Gedächtnis. Ich merke mir Einzelheiten ohne Zusammenhang sehr leicht (Jahreszahlen, Geburtstage, Namen, etc.)
    Ich habe auch das Problem, dass ich von Büchern nur mehr sagen kann, ob sie mir gefallen haben oder nicht und manchmal auch die Namen der Hauptprotagonisten. Der sonstige Inhalt verschwindet recht rasch. Oft weiß ich bei Krimis schon nach wenigen Wochen nicht mehr "wer es war". :grmpf:


    Ich habe mich immer sehr darüber geärgert und handhabe es jetzt so, dass ich ein "Lesetagebuch" führe. D.h. ich mache zu jedem Buch das ich lese eine kurze Inhaltsangabe (die ich gegebenenfalls vom amazon kopiere, nur als Gedächtnisstütze) und dann meine eigenen Eindrücke festhalte bzw. Zitate und Textstellen aus dem Buch.
    Das klappt sehr gut und sogar so gut, dass ich, wenn ich im Forum über eine Rezension stolpere, ich doch eine ziemlich fundierte Meinung schreiben kann, nicht nur "hat mir gut gefallen - hat mir nicht gut gefallen" :zwinker:

  • hallo creative,


    Zitat

    Der sonstige Inhalt verschwindet recht rasch. Oft weiß ich bei Krimis schon nach wenigen Wochen nicht mehr "wer es war". Grmpf



    looool, kann ich haargenau bestätigen. ich habe den Sakrileg letztes Jahr gelesen, und habe von dem Roman nur noch einzelne, wie ich sie nenne, James-Bond-mäßigen Aktionskanonaden in meiner bildhaften Erinnerung gespeichert.
    neulich sprach mich jemand auf Einzelheiten in dem Buch an.... boah, ich stand da wie der Ochs vor der Apotheke, war a bisserl peinlich, weil ich so lauthals verkündet hab, ich hätte es gelesen, grins. Habe ich ja wirklich. ich werde es nun aber trotzdem nicht noch mal lesen, dafür ist mir die Zeit zu schade.


    Aber diese Amnesie kenne ich auch von großen klassikern. Hier lohnt sich wenigstens in vielen Fällen eine Wiederholung, was ich aber auch erst nach vielen Jahren, wenn überhaupt mal, anpacke.



    naja, ich lese trotzdem gern und fühle mich in der Welt des gerade belesenen Buches total wohl und "lebe" dann auch darin.


    Aber wehe du fragst mich 4 Wochen danach.........

  • Habe auch schon von einigen Büchern den Inhalt vergessen.


    Wichtig für mich bleibt, die Einschätzung zu behalten, ob das Buch lesbar war oder Zeitverschwendung.


    Die Handlung wirklich guter Bücher merkt man sich ja sowieso erheblich länger, ich zumindest.

  • Moin, Moin!


    Ich lese sehr viel, und ich vergesse sehr viel. Manche Bücher bleiben wunderbar haften, andere verblassen schnell. Eine Gesetzmäßigkeit habe ich dabei noch nicht erkennen können. Selbst bei Büchern desselben Autoren sind die Unterschiede deutlich. Ich kann es ja auch nicht ändern und lebe ganz gut damit. Wichtig ist, daß man während der Lektüre glücklich ist, das es wunderbar verbrachte Zeit ist.

  • Zitat von "Dostoevskij"

    Moin, Moin!


    Ich lese sehr viel, und ich vergesse sehr viel. Manche Bücher bleiben wunderbar haften, andere verblassen schnell. Eine Gesetzmäßigkeit habe ich dabei noch nicht erkennen können. Selbst bei Büchern desselben Autoren sind die Unterschiede deutlich. Ich kann es ja auch nicht ändern und lebe ganz gut damit. Wichtig ist, daß man während der Lektüre glücklich ist, das es wunderbar verbrachte Zeit ist.


    Dem kann ich nur aus vollstem Herzen zustimmen!

  • das ist sicher auch wichtig, aber mir kommt es mehr darauf an, dass ich aus der lektüre nachdenklicher, klüger, skeptischer, bewusster, aufmerksamer, detailseherischer werde. ich denke schon, dass man für einen solchen eindruck nicht unbedingt jedes detail des inhalts zu kennen braucht, mir persönlich hilft es aber in bestimmten fällen, und bei zitaten sowieso. manches muss ich mir immer wieder sagen und kann dabei immer wieder neu aufmerken...

    spring ihr doch nach! aber du hast angst, das glas zwischen dir und den anderen könnte zerbrechen. du hältst die welt für eine schaufensterauslage.

  • Zitat von "lebenszeichen"

    aber mir kommt es mehr darauf an, dass ich aus der lektüre nachdenklicher, klüger, skeptischer, bewusster, aufmerksamer, detailseherischer werde.


    hallo lebenszeichen.....


    du beschreibst deine Ansprüche an deine Leseeffizienz. Ist dir das bewußt? Nur, dummerweise, sind das alles Tugenden, die niemand auf Knopfdruck erlernen oder erzwingen kann. Sie ergeben sich mit der Zeit, sind einfach irgendwann nach langer Zeit einmal da oder auch nicht. Und dann ist es nicht gesagt, dass sie durch Lesetätigkeit welcher Art auch immer erworben sind. Das sind also Attribute, die man nicht messen kann.


    mich interessiert ein bisschen was anderes: das Vergessen des Inhalts eines gelesenen Buches und der Umgang damit. Wie ist das bei dir.


    Zur Veranschaulichung: Wenn ich als Hobbyschneiderin Kleidungsstücke nähe, kann ich nach vielen Jahren emsigen Tuns die Ergebnisse der Reihe nach in meinem Schrank bewundern, da gibt s kein Vergessen. Beim Bücherlesen weiß ich den Inhalt nachher nicht mehr oder nur so vage, dass ich nichts mehr dazu äußern kann außer ein paar Allgemeinplätze.

  • Hallo,


    wenn mich ein Buch sehr beeindruckt hat, wenn es mich laufend beschäftigt, dann vergesse ich den Inhalt nicht. Ich kann zwar nicht mehr alle Einzelheiten wiedergeben, aber den groben Inhalt schon. Mir fällt nur schwer meine Gedanken zu formulieren.
    Aber es kommt schon vor, dass ich mich absolut nicht mehr an einen Inhalt erinnern kann. War auch schon bei Krimis der Fall.


    Liebe Grüße
    wolves

  • Ja ein Buch das mich schwer beindruckt hat vergesse ich auch nicht. Gerade die Handlung meiner Lieblingsbücher habe ich grob schon im Kopf.

    Memento Mori

    Einmal editiert, zuletzt von ()

  • Zitat von "Creative"

    Ich lese irrsinnig gerne und habe ein - ich glaube es heißt so - mechanisches Gedächtnis. Ich merke mir Einzelheiten ohne Zusammenhang sehr leicht (Jahreszahlen, Geburtstage, Namen, etc.)
    Ich habe auch das Problem, dass ich von Büchern nur mehr sagen kann, ob sie mir gefallen haben oder nicht und manchmal auch die Namen der Hauptprotagonisten. Der sonstige Inhalt verschwindet recht rasch. Oft weiß ich bei Krimis schon nach wenigen Wochen nicht mehr "wer es war".


    Hi, Creative :breitgrins:


    Wenn ich manchmal etwas zu unseren Leserunden schreibe, dann weiß ich die Namen der Protagonisten noch nicht einmal :breitgrins: Aber meistens liegt es dann daran, dass sich die fremden Sprachen nicht in mein Gehirn einprägen :sauer: Auch weiß ich oftmals gar nicht, wie die überhaupt ausgesprochen werden. Generell habe ich bei Namen große Probleme, auch im normalen Leben ...


    Wenn du ein mechanisches Gedächtnis hast, also eher die Kleinigkeiten behälst. Und ich eigentlich eher das Große und Ganze behalte, aber Kleinigkeiten sehr schnell vergesse, wie nennt man dann mein Gedächtnis?


    Man sollte die Bücher, die man wirklich liebt mehrmals lesen, damit wenigstens diese im Gedächtnis bleiben :zwinker:

  • myfairlady: zu der frage, die dich interessiert, habe ich bereits etwas weiter oben gepostet und bin mit dem post, auf den du dich bezogen hast, nur auf dostoevskijs und holdencaufields posts eingegangen. mir ist schon klar, dass man das, wovon ich schrieb, nicht "auf knopfdruck erlernen" kann, sondern dass es ein langwieriger prozess ist. aber darum halte ich es für wichtig, dass man nicht nur liest, um während der lektüre glücklich zu sein (was ohne zweifel auch ein wichtiger aspekt ist), sondern um auch irgendetwas "geistiges" mitzunehmen, das beim erlernen eben dieser fähigkeiten hilfreich ist. aber das müssen wir jetzt nicht an dieser stelle ausdiskutieren, ich weiß, aber verteidigen musste ich mich trotzdem... :redface:

    spring ihr doch nach! aber du hast angst, das glas zwischen dir und den anderen könnte zerbrechen. du hältst die welt für eine schaufensterauslage.

  • Zitat von "lebenszeichen"

    aber das müssen wir jetzt nicht an dieser stelle ausdiskutieren, ich weiß, aber verteidigen musste ich mich trotzdem... :redface:


    Wo denn sonst? - Im alten Forum Warum lesen wir eigentlich?????
    Diese Diskussion ist nämlich immer wieder interessant, finde ich persönlich...



    Grüsse
    alpha

    Genug. Will sagen: zuviel und zu wenig. Entschuldigen Sie das Zuviel und nehmen Sie vorlieb mit dem zu wenig! <br /><br />Thomas Mann

  • Moin, Moin!


    Zitat von "lebenszeichen"

    halte ich es für wichtig, dass man nicht nur liest, um während der lektüre glücklich zu sein (was ohne zweifel auch ein wichtiger aspekt ist), sondern um auch irgendetwas "geistiges" mitzunehmen,


    Ach, ich weiß nicht. Je älter man wird, desto gefestigter ist man in seinen Erkenntnissen, Lebensauffassungen und -ansichten. Die Hauptsache - warum man lebt, wie man leben soll - ist mir jedenfalls klar; das braucht nicht durch jedes Buch neu definiert zu werden. Was mich fesselt, sind spannende Charaktere und Handlungen. Lebensweisheiten will ich aus Büchern nicht oder wenn, dann sorgfältig, d.h. ästhetisch ordentlich verpackt. Und ehrlicherweise brauche ich nicht ewig über ein Buch nachzudenken. Wenn sich die Aussage nicht eh schon während des Lesens erschließt, dann kann sie mir gestohlen bleiben.

  • Zitat von "Heidi Hof"

    Wenn du ein mechanisches Gedächtnis hast, also eher die Kleinigkeiten behälst. Und ich eigentlich eher das Große und Ganze behalte, aber Kleinigkeiten sehr schnell vergesse, wie nennt man dann mein Gedächtnis?


    Ich weiß es nicht, Heidi. Das mit dem "mechanischen Gedächtnis", das habe ich von meinem ehemaligen Geografie-Lehrer. Der war immer ganz erstaunt dass ich gewisse Dinge, die wir vor Jahren lernten, immer noch wusste :rollen: und irrsinnig rasch Querverbindungen schließen konnte, und das hatte er dann "mechanisches Gedächtnis" genannt. Obs stimmt, weiß ich nicht


    Zitat


    Man sollte die Bücher, die man wirklich liebt mehrmals lesen, damit wenigstens diese im Gedächtnis bleiben :zwinker:


    ja, das stimmt. :bang:

  • ich finde es sehr schwer den inhalt von büchern zu behalten. gerade wenn es darum geht, anderen leuten, büchern, die man gelesen hat, schmackhaft zu machen. gedankengänge laufen bei mir irgendwie ferngesteuert. ich kann nicht distanziert und objektiv über bücher sprechen. an schemen der inhaltszusammenfassung kann ich mich schon gar nicht richten.


    meistens helfen mir notizen, die allerdings sehr zeitaufwendig sind. trotzdem sind sie nützlich um gedanken zu ordnen. man wird sich dem, was man gelesen hat viel bewusster und wird zu anderen gedankengängen hingeführt.

    &quot;i was the fool because i thought...i thought the world...turns out the world thought me...it's all the other way 'round...we're upside down...&quot;

  • ja, es ist schon etwas anderes, über den inhalt von büchern zu sprechen, als ihn sich im kopf zu behalten. im kopf ist alles auf einmal da, man weiß das, was man sich behalten hat, und es ist auf einen schlag für sich persönlich abrufbar. anders ist es dann, wenn man diese informationfuhre für andere in eine reihenfolge und einen zusammenhang bringen muss, was man ja für sich selbst nicht braucht, weil es ja sowieso schon klar ist... ich weiß nicht, ob es da nur mir so geht.

    spring ihr doch nach! aber du hast angst, das glas zwischen dir und den anderen könnte zerbrechen. du hältst die welt für eine schaufensterauslage.