Antisemitismus in Literatur und Philosophie

  • Heute habe ich mal eine Frage:



    Und zwar habe ich bei Maarten`t Hart "Die Netzflickerin" gelesen (unter vielen wie Hegel und Luther), dass Nietzsche ein Antisemit gewesen sein soll.
    Jetzt lese ich "Und Nietzsche weinte" von Yalom, dass Nietzsche kein Antisemit gewesen sein soll.


    Was stimmt denn jetzt?
    Hat sich einer von Euch schon mit diesem Thema beschäftigt?

  • Hallo Heidi!


    Konkret auf das Antisemitische bezogen, kann ich dir deine Frage auch nicht beantworten. Aber was das "Rassische" generell betrifft, hatte Nietzsche schon sehr, sehr eigene Ansichten ... zum Beispiel war er der Meinung, dass sich der Charakter eines Menschen durch die Wahl der Nahrung beeinflussen lässt (im Gegensatz zu einigen anderen Philosophen, die der umgekehrten Ansicht waren, dass sich der Charakter eines Menschen in den kulinarischen Vorlieben zeigt). Als logische Konsequenz kann laut Nietzsche eine bestimmte Ernährungsweise einen bestimmten "Menschenschlag" hervorbringen, und so seien im Laufe der Jahrhunderte/Jahrtausende die verschiedenen Rassen mit ihren unterschiedlichen (Charakter-)Eigenschaften entstanden ...


    Behauptet zumindest Michel Onfay in "Der Bauch der Philosophen". :rollen:


    lg, Bluebell

    "Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of books she wants to read, who has had a library card since she was twelve."

  • Hallo zusammen!


    Zitat von "Heidi Hof"

    [...] habe ich bei Maarten`t Hart "Die Netzflickerin" gelesen [...] Jetzt lese ich "Und Nietzsche weinte" von Yalom [...]


    Zitat von "Bluebell"

    Behauptet zumindest Michel Onfay in "Der Bauch der Philosophen".


    Da ich keines Eurer Bücher kenne, kann ich die Frage natürlich auch nicht beantworten. Ich weiss ja nicht einmal, ob es sich bei Euren Werken um Belletristik handelt, um Biografien oder gar um wissenschaftliche Sekundärliteratur.


    Des weiteren ist der Begriff "Antisemitismus" eigentlich recht schwammig. Er wird seit der Nazi-Zeit anders verwendet als vorher, seit Ende 60er / Anfang 70er des vorigen Jahrhunderts noch einmal bedeutend anders und strenger. Im Grunde genommen findet sich in praktisch jedem Werk eines Autors aus dem 19. Jahrhundert / Beginn 20. Jahrhundert eine mehr oder weniger antisemitische Passage. Doch auch dann ist zu unterscheiden, ob es der Antisemitismus der Figur ist oder des Autors, ob es der alltägliche, mehr oder weniger gedankenlose Antisemitismus bzw. Rassismus ist, dem wir alle täglich verfallen oder eine bewusste, auch durch eine "Theorie" irgendwelcher, und sei sie noch so abstruser Art, "untermauerte" Lebenseinstellung.


    Grüsse


    Sandhofer


    PS. Zur Frage konkret kann ich nur empfehlen, Nietzsche oder Hegel selber zu lesen, um die Antwort zu finden. Ich kann mich an nichts Gravierendes erinnern, aber das will nichts sagen.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Er hat z.B. dem einen Fuzzi vom Deutschen Müllerverband (aus dem dann die Thule Gesellschaft hervorging, irgendwie so haarsträubende Nazi-Esoterik), jedenfalls hat er diesem Fuzzi geschrieben, er hätte sich über die ihm unverlangt zugesandten Probeexemplare des wöchentlich (oder monatlich) erscheinden Pamphlets dieses Müllerverbandes (also einem Antisemiten-Club) gefreut, um sich über das Weltbild derartig einfacher Köpfe informieren zu können. Aber der Müllerverband-Fuzzi möge das dann bitte zukünftig unterlassen, auf dass er, also Nietzsche, nicht seine ironische Sichtweise verliere. Dass derartiges seinen Zarathustra benutze, schrieb N., fände er ebenfalls nicht besonders komisch.


    Auch schrieb er im Bezug auf Wagner, dieser wolle ihn mit seiner Sympathie zum Christentum und zum Antisemitismus sicher auf die Nerven gehen.


    Ich las irgendwo anders, in einer Diskussion zum gleichen Thema, dass Nietzsche Juden für ihre (weiß jetzt das genau Wort nix mehr) Durchtriebenheit bewundert hätte. Und das also sei antisemitisch.
    Meiner Ansicht krachen da die allgemein schwierigen Ansichten Nietzsches mit der besonderen Vergangenheit Deutschlands zusammen. (Aber die eigenen Vorfahren haben wirklich von nix gewußt.)


    Auch bei Schopenhauer gibt es Überlegungen über Juden, die man kritisch hinterfragen kann (erwähnt Yalom auch nicht).
    Vorwürfe gibt es übrigens auch gegen Tucholsky, wie auch gegen Karl Kraus, letzterer bekam wohl sogar wirklich mal Fanpost von einem Antisemiten, glaub da schrieb er mal über sein Unverständnis.


    Kommt auch immer darauf an, wer wessen Antisemitismus untersucht, kann mir sehr gut vorstellen, dass beim selben Menschen die Definition von Antisemitismus verschieden ausfällt, abhängig davon, ob es bei ihm nun gerade um Marx oder Nietzsche (nur mal als zwei Beispiele genannt) geht.


    Vor allem bei diesem Thema wird insgesamt sehr viel mit Definitionen getrickst. Beispiele wären Nazismus statt Nationalsozialismus (ist selbstverständlich so kürzer) oder auch Nationalsozialismus unter dem Oberbegriff Faschismus zu führen (ist selbstverständlich so einfacher). Also nun abgesehen von plumpen Versuchen wie was vom bösen Kapital zu erzählen, oder die Nazis als Sozialisten zu stilisieren, oder ähnlich dämmliches.


    Das ist auch eines der Themen bei denen Englisch wirklich von Vorteil ist, da es nur allzu verständlich ist, bei der Informationsgewinnung aber stört, dass Deutschen hier die Distanz fehlt.

    Einmal editiert, zuletzt von ()

  • Hallo Sandhofer


    Meine zwei Bücher sind wohl mehr oder weniger im Genre "Belletristik" angesiedelt, vielleicht noch "Zeitgenössisches".
    Dein Rat klingt gut, lese Nietzsche doch einfach, ist aber nicht so einfach :zwinker: An Nietzsche kann man sich auch die Zähne dran ausbeißen ...

  • Hallo Stoerte


    Wenn ich dich jetzt richtig verstehe, heißt das, Nietzsche hat sich gedanken zum Judemtum gemacht, man könnte es, je nach Sichtweise (´t Hart oder Yalom), in die eine oder andere Richtung deuten.


    Ja, ich habe noch viel zu tun, lesen wir es!

  • Hallo Bluebell


    Du hast dann sehr wahrscheinlich genau wie ich, nur über Nietzsche gelesen. Was man von den Büchern halten kann :rollen: , vielleicht lesen wir N. mal gemeinsam :zwinker:

  • Hallo Heidi Hof,


    habs zwar versucht neutral zu halten, aber das wollte ich dann auch nicht schreiben ;-). Meine subjektive Ansicht ist: diesem Hart drückt die Moral auf's Hirn, sofern er denn überhaupt eines hat, mit diesem hätte er dann wohl seine Hausaufgaben gemacht, bevor er dieses Buch schrieb.


    Vor allem in Relation zu seinen Mitmenschen, damals war Antisemitismus grosse Mode - Nietzsche hätte sich also mit irgendwelchen markigen Sprüchen ala Luther nur beliebt gemacht - sind die Vorwürfe mir nicht zu erklären, zumindest nicht ohne nun weiter zu polemisieren.


    Gibt sicher vieles woran man sich bei Nietzsche stören kann, aber ein Antisemitismus-Vorwurf ist halt ein echtes Highlight. Ich finde das pfui.

  • Hallo nochmal Heidi,


    sorry, fall's der letzte Post evt. unfreundlich rüberkam, sollte er nicht.


    Hier findet man ein - meiner Ansicht nach - Sammelsurium des ganzen Dünkels (und auch Hinweise auf Werke mit reaktionären Gedanken): http://www.philolex.de/nietzsch.htm
    Ist - meiner Ansicht nach - ein moralisch und politisch motiviertes Urteil, das schon von vornherein feststand.
    (Ausserdem absolut willkürliche Fokusierung, man vergleiche das mit alternativen Ansichten, z.B. http://www.zeit.de/2000/35/200035_titel_nietzsche.xml)


    Hat bei anderen Themen sicher Ahnung der Autor, aber hier begibt er sich ernsthaft auf so schmale Bretter wie "das klingt nach Machiavelli, also wäre Nietzsche auch Anhänger Hitlers geworden". Dolle Wurst.
    Auch gibt er, sicher gegen besseres Wissen, "Wille zur Macht" als Werk Nietzsches an (ist eine selektive Auswahl aus dem Nachlaß, von seiner antisemitischen Schwester betrieben auch mit ein paar, wenn auch wenigen hinzugefügten Fälschungen). Gibt eine Konkordonanz gegenüber dem Machwerk und der Kritischen Studien Ausgabe (KSA) zum selbst abgleichen: http://www.geocities.com/thenietzschechannel/concor.htm (wenn das traffic limit überschritten ist, einfach den link in google eingeben und auf 'cache' klicken.)


    Wenn man aber Nietzsche nun nur mit dem Gedanken liest irgendwas zu finden, was darauf hindeuteten könnte, er hätte Nazis evt. gemocht, dann bringt man letztendlich sich selbst um das Erlebnis ihn zu lesen. Von daher würd ich lieber nicht mit den späteren Werken anfangen, reflektieren muß man bei N. sowieso, vor allem weil er so gut schreibt.


    Der Herausgeber der KSA meinte irgendwo irgendwann mal Nietzsche überhaupt zu zitieren sei schon Verfälschung. Letztendlich geht beim Zitieren ja immer der Kontext verloren.


    Gruß

  • Hallo Stoerte


    Nö, kam es nicht :zwinker:


    Ich danke dir für die tollen Links, da habe ich ja was zum Nachlesen.
    Im Februar lese ich in einer Leserunde den Zarathustra zuende, kannst du uns nicht helfen? :zwinker: Denn du scheinst dich über Nietzsche gut aus zu kennen (könnten wir gebrauchen).

  • einige originalzitate von nietzsche:


    Code
    1. "Unangenehme, ja gefährliche Eigenschaften hat jede Nation, jeder Mensch: es ist grausam zu verlangen, daß der Jude eine Ausnahme machen solle ... Trotzdem möchte ich wissen, wie viel man bei einer Gesamtabrechnung einem Volk nachsehen muß, welches, nicht ohne unser aller Schuld, die leidvollste Geschichte unter allen Volkern gehabt hat, und man den edelsten Menschen (Christus), den reinsten Weisen (Spinoza), das mächtigste Buch und das wirkungsvollste Sittengesetz der Welt verdankt."
    2. (Menschliches - Allzumenschliches):
    3. "So ist ein Kampf gegen die Juden immer ein Zeichen der schlechteren, neidischeren und feigeren Naturen gewesen: und wer jetzt daran teilnimmt, muß ein gutes Stück pöbelhafter Gesinnung in sich tragen."
    4. "Die Juden sind aber ohne allen Zweifel die stärkste, zäheste und reinste Rasse, die jetzt in Europa lebt"
    5. (Jenseits von Gut und Böse)

    "Es gibt ein Ziel, aber keinen Weg, was wir Weg nennen ist zögern" (F. Kafka)

  • Hallo Heidi,


    würd ich gern machen, danke auch für das Kompliment, wobei der Eindruck leider täuscht. Hab grad mal in zwei drei Bücher reingeschaut und bezweifel ernsthaft, ob einiges nun auch wirklich so gemeint war, wie ich's verstanden hab.
    Bin über das Antisemiten-Gerücht auch erst vor nicht allzu langer Zeit gestolpert. Nietzsches debile Schwester gab sich alle Mühe dies zu konstruieren, schenkte z.B. wohl inszeniert Hitler Nietzsches Spazierstock, förderte die beiden Compilationen der Nazis, "Wille zur Macht" (angebliches Werk) und "Unschuld des Werdens" (Auswahl aus dem Nachlaß), die es auch lange noch in der BRD mit Vorwort des Nazi"philosophen" gab, der sich ebenfalls Mühe gab Nietzsche in die braune Ecke zu rücken. Meine Stadtbibliothek hat den Willen zur Macht auch noch mindestens zwei Mal, im schicken Ledereinband und ohne Warnung.

  • Hallo Stoete und Hallo Zusammen


    Was ich bis jetzt von Nietzsche gelesen habe, allerdings ist es wenig, und was Yalom schreibt; passt der Antisemitismus eigentlich auch nicht in das philosophische Bild Nietzsches. Es ist doch eine Art Selbstbefreiung, aus allen Zwängen und Denken befreien, und zu sich selber finden.


    Diese Thema werde ich sicherlich weiter verfolgen, es interessiert mich. Aber mein jetzíger Eindruck ist (ich bin selber schon in den Niederlanden als Nazi [weil ich Deutsche bin] beschimpft worden), dass manche Holländer ... Na ja, lassen wir das :rollen: (Kann ihre Beweggründe ja einerseits verstehen.)

  • Bei den Holländern reicht eigentlich schon aus, dass Nietzsche ein Deutscher war... obwohl Nietzsche gerade dies nach eigenen Worten nicht war (Zitat finde ich jetzt nicht)... Das Nietzsche-Bild in Benelux kommt mir doch recht schief vor. Viele Menschen haben hier eine Meinung über Nietzsche, aber kaum einer liest ihn. Bei Nietzsche muss man aber immer aufpassen, denn er war ein Extremdenker und hat vieles konsequent, auch sich gegenüber, zuendegedacht in der Art "Ich bin kein Mensch, ich bin Dynamit." (Ecce homo), dann aber selbst auch teilweise widerlegt. Man kann mit Zitaten Nietzsche selbst widerlegen oder auch beweisen, je nach Bedarf. Nietzsche in Zitaten zu lesen und zu gebrauchen macht keinen Sinn und wird auch nur von Gegnern oder Verteidigern dazu getan, Nietzsche anzugreifen und zu verunglimpfen oder zum Götzen zu machen. Beides finde ich nicht richtig.


    Hätte aber einem echten Antisemiten dieser Satz entspringen können: "Den höchsten Begriff vom Lyriker hat mir Heinrich Heine gegeben." (Ecce homo) (ich erinnere damit gleich an das Heine-Jahr 2006)? oder den wunderbaren Aphorismus 205 "Vom Volke Israel" in der "Morgenröte"... Ich muss selbst aufpassen, nicht ins zitieren zu geraten...


    Wen aber hatte Nietzsche immer und sehr zielgenau im Visier? "...Erraten Sie, wer im 'Ecce homo' am schlimmsten wegkommt? Die Herren Deutschen! Ich habe ihnen furchtbare Dinge gesagt..." (Brief an Brandes vom 20. November 1888). Aber dies tat er nicht nur im "Ecce homo". Warum regen sich eigentlich die Deutschen nicht über Nietzsches Schriften auf? Oder andere Völker? WAR NIETZSCHE ANTIDEUTSCH?


    Ich kann mich eigentlich nur Roquairols Aussage anschließen, Nietzsches Werk möglichst vollständig und in der Reihenfolge der Entstehung zu lesen. Dabei werden die vielen Sprünge, Expreme und Gegensätze am Deutlichsten sichtbar. Verlorene Zeit ist Nietzsche-Lektüre eigentlich nie!


    Viel Spaß beim Entdecken und Wiederentdecken!


    Grüße,


    Friedrich-Arthur

    Daß man gegen seine Handlungen keine Feigheit begeht! daß man sie nicht hinterdrein im Stiche läßt! - Der Gewissensbiß ist unanständig. - Friedrich Nietzsche - Götzen-Dämmerung, Spruch 10

  • Hi Friedrich-Arthur,


    wobei das auch Tradition hat. Goethe, wie auch Schopenhauer haben ihrerseits ebenfalls gut über die Deutschen hergezogen.


    "Ja, wenn ich es nur je dahin noch bringen könnte, daß ich ein Werk verfaßte - aber ich bin zu alt dazu -, daß die Deutschen mich so ein funfzig oder hundert Jahre hintereinander recht gründlich verwünschten und aller Orten und Enden mir nichts als Übles nachsagten; das sollte mich außer Maßen ergötzen... Sie mögen mich nicht! Das matte Wort! Ich mag sie auch nicht! Ich hab es ihnen nie recht zu Danke gemacht!" (Goethe zu Falk, 21 Juni 1816)


    Antideutsche[*] sind besonders dumme, also urdeutsche Deutsche ;-).


    [*] besonders verwirrte Linke, am Israel- oder USA-Fläggchen und dem Bomber-Harris-Bildchen zu erkennen

  • Zitat von "Friedrich-Arthur"

    Viel Spaß beim Entdecken und Wiederentdecken!


    Den werde ich bestimmt haben :zwinker: Und auf Entdeckungsreise gehe ich immer wieder gerne :breitgrins:


    Danke Friedrich-Arthur

  • Hallo zusammen,
    diese Diskussion ist ja jetzt schon etwas älter, deshalb bin ich überrascht, hier noch nicht die eindeutige Antwort zu lesen, die nötig ist: Nein, Nietzsche war kein Antisemit, er bezeichnete sich im Gegenteil ausdrücklich als Anti-Antisemiten. Wie Nietzsche richtig analysierte, entspringt der Antisemitismus dem Ressentiment, und Ressentiment war für Nietzsche die schlimmstmögliche Gefühlsäußerung überhaupt (s. "Zur Genealogie der Moral").


    Nietzsches Schwester war jedoch Antisemitin und hat über ihren Bruder etliche Verfälschungen in die Welt gesetzt.


    Allerdings war Nietzsche bekanntlich Atheist, und als solcher hat er nicht nur die christliche, sondern auch die jüdische Religion abgelehnt - aber dies sollte natürlich nicht mit Antisemitismus verwechselt werden.


    Viele Grüße,
    R.

  • Zitat von "Roquairol"

    Allerdings war Nietzsche bekanntlich Atheist, und als solcher hat er nicht nur die christliche, sondern auch die jüdische Religion abgelehnt - aber dies sollte natürlich nicht mit Antisemitismus verwechselt werden.


    Nichts geht eindeutig bei ihm hervor, Roquairol.
    Er lehnt das Religiöse ab, stur einer Religion nachlaufen, aber er sagt: "ohne den göttlichen Gedanken geht es auch nicht".


    Es kommt immer zuerst das völlige Ablösen von Allem, um dann durch die Leere wieder Etwas hevorzubringen :zwinker:

  • Hallo Heidi,

    Zitat von "Heidi Hof"

    aber er sagt: "ohne den göttlichen Gedanken geht es auch nicht".


    Da würde mich jetzt der Kontext des Zitats und die genaue Quelle interessieren.


    Viele Grüße,
    R.

  • Ich habe das bei Jaspers so verstanden (Nietzsche - Einführung in das Verständnis seines Philosophierens): Dass, wenn man sich erst einmal von Allen gelöst und befreit hat, wird Etwas "jenseits aller Kritik; sie hat nur Wahrheit, falls Gott die Wahrheit ist,-". Und auch "Von mir werden keine neuen Götzen aufgerichtet ...fahre ich fort ... neue Ideale an die Wand zu malen." Auch dass jenseits aller Kritik etwas lebenszerstörendes ist, wenn ???.


    Ich lese im zweiten Buch immer wieder Andeutungen, dass es hinter der Leere wieder Etwas gibt, ansonsten hätte Alles keinen Sinn. Das entspricht meinem Gottesbegriff.