Bücher zu Ende lesen oder lieber weglegen?

  • Hallo zusammen !


    Ich finde die Diskussion ganz spannend - ich versuche eigentlich immer, mich durchzukämpfen. Es gibt ja ganz unterschiedliche Gründe, warum das Buch so schwierig zu lesen ist und die versuche ich dann herauszufinden.


    Meistens liegt es bei mir im Endeffekt daran, dass ich zu unkonzentriert bin und einfach nicht die Muße für das Buch habe. Dann versuche ich das zu ändern. Eine gewisse Vorauswahl ist allerdings unabdingbar - Bücher, an denen ich schon im voraus zweifle, ob sie mir gefallen, fange ich gar nicht erst an.


    Ich gestehe, es ist schon ein bißchen zwanghaft, wenn man meint, immer alle Bücher zu Ende lesen zu müssen :zwinker: Aber ich erinnere mich dann immer an die genialen Bücher, bei denen erst durch den Schluß alles an seinen richtigen Platz fällt. Bei denen man ein Seitenpensum ansetzt (ja, ich gestehe, manchmal mache ich das: heute bis Seite soundso) und plötzlich feststellt, daß man viel weiter gelesen hat.


    Es ist schon komisch, was einem beim Lesen alles so widerfährt !


    Gruß von Steffi

  • Ich lege ein Buch wenn es mich nicht fesselt weg, aber ich lese es irgendwann dann doch zu Ende. Vor allem, wenn ich irgendow eine Kritik lese, in der steht: Dieses oder jene Buch wäre soo gut und das müsse man gelesen habe. Dann kommt bei mir nämlich der Ehrgeiz und ich denke: das kann ich auch lesen.


    Ob es mir dann tatsächlich gefällt oder nicht, ist eine andere Sache, aber ich kann zumindest mitreden und begründen warum es mir nicht gefallen hat.


    Katrin

  • ich lese eigentlich fast ausschließlich bücher, von denen ich weiß, dass sie mich, aus welchen gründen auch immer, interessieren werden.
    ich lese bzw. habe bis vor kurzem die buddenbrooks zum ersten mal gelesen und hab das buch fast durch, d.h. es fehlen so um die 60-70 seiten. da aber mittlerweile wieder andere dinge von wichtigkeit sind (studium), werde ich wohl in näherer zeit nicht dazu kommen, das buch zu ende zu lesen. dies find ich immer besonders schade und deprimierend wenn ich kurz vorm ende aufhöre(n muss).
    letzten endes entwickelt man doch einen gewissen ergeiz, natürlich von innen und aus eigenem antrieb heraus, und will das endlich schaffen.
    außerdem ist es dann so blöde, dass wenn man nach längerer zeit wieder eisteigt, das bedürfnis hat, wieder von vorne anzufangen, weil man wieder so viel vergessen hat. dann lese ich meistens wieder ,je nachdem, stellen nochmal, um wieder anschluß zu finden, doch fertig wird man dann auch wieder nicht.


    ich muss zugeben, ich hab da eine ziemlich pragmatische ansicht, was bücher lesen betrifft. das ist fast so wie matheaufgaben lösen: wenn man nicht zur lösung kommt - auch wenn ansatz usw. in ordnung sind - dann bin ich nicht zufrienden, und habe das gefühl etwas nicht
    ordentlich zu ende gebracht zu haben.

    "i was the fool because i thought...i thought the world...turns out the world thought me...it's all the other way 'round...we're upside down..."

  • Hallo


    Mir geht es ähnlich. Bücher, die ich nicht zu Ende gelesen habe, gehen mir nach. Diesen Umstand drehe ich allerdings zu meinen Gunsten, indem ich absichtlich Bücher kurz vor Ende langsamer lese oder unterbreche, um so das Buch noch etwas in meinen Gedanken nachhängen zu lassen, bis ich Abschied von ihm nehme.
    :schmetterling:

  • Es kommt selten vor, dass ich Bücher abbreche.
    Manchmal nehme ich sie nach ein paar Jahren wieder vor, um sie dann völlig begeistert zu verschlingen. Da war der erste Versuch eben nicht der richtige Zeitpunkt gewesen.


    Die paar Bücher, die ich endgültig abbrach, waren mir nicht gut genug.
    Manche Bücher sind sperrig und schwierig, aber man spürt beim Lesen, dass der Aufwand und das Durchhalten lohnt und beisst sich durch.

  • Gerade hab ich den Wälzer "Schnee" von Orhan Pamuk weggelegt.
    Ich hatte in den letzten Wochen 224 Seiten gelesen und die letzte Woche jetzt gar nichts mehr. Vorher hab ich mir gedacht, "das muss jetzt sein" und hab den Schinken wieder zurück ins Regal gestellt.


    Bei mir ist es auch so, dass ich in solchen Fällen kein anderes Buch les, sondern irgendwelche Zeitschriften oder Forums-Beiträge im Netz oder weiß der Geier... (ich lese grundsätzlich immer mehrere Bücher parallel, fand das aber eigentlich noch nie gut und zwinge mich daher in letzter Zeit immer, erst das eine Buch zu Ende zu lesen, bevor ich das nächste anfange).
    Dadurch geht soviel wertvolle Lesezeit verloren, dass ich solche Aktionen einfach von Zeit zu Zeit vornehmen muss. Obwohl ich das Thema des Romans (die Auswirkungen des politischen Islams in der Türkei) und die Ansichten des Autors dazu sehr schätze, ist das Buch selbst einfach nur langweilig.


    Tja, so kann`s gehen.


    Grüße
    Caiman

  • Zitat von "Caiman"

    Gerade hab ich den Wälzer "Schnee" von Orhan Pamuk weggelegt.
    Ich hatte in den letzten Wochen 224 Seiten gelesen und die letzte Woche jetzt gar nichts mehr. Vorher hab ich mir gedacht, "das muss jetzt sein" und hab den Schinken wieder zurück ins Regal gestellt.


    :pling:


    Willst du es jetzt verschenken um Regalplatz zu sparen? :breitgrins:



    CK


  • Endlich weiss ich, wie man sich eine Bibliothek zusammenschnorrt ähm sammelt! :zunge:

  • Häh?


    Also entweder steht ihr auf der Leitung oder ich tue es.
    1. Ich hab mir das Buch zum Geburtstag gewünscht, weil ich davon gehört hatte und es interessant fand. Kurz, nachdem ich es bekommen hatte, habe ich angefangen, es zu lesen. Davor stand es einige Tage im Regal, bei den anderen Büchern, die ich noch lesen möchte.


    2. Zum Lesen nahm ich das Buch aus dem Regal und habe es nun wieder dorthin zurückgestellt, wo es auch für die nächsten paar Jahre bleiben wird.


    Alles klar?
    Vielleicht ist jetzt einiges klarer geworden :zwinker:


  • Caiman, wir haben nur ein bisschen herumgescherzt. Sowas erhält die lockere Stimmung im Forum. :breitgrins: :breitgrins:

  • Jaja, ich habs mal wieder nicht ganz geblickt, das passiert mir öfters.
    Aber JETZT hab ich eure Posts endlich verstanden und bin darüber sehr froh :breitgrins:


    Liebe Grüße
    Caiman

  • Zitat von "Caiman"

    und bin darüber sehr froh :breitgrins:


    Und somit wäre zu allseitiger Zufriedenheit das Ziel der (ver)wechselnden gegenseitigen Erheiterung erreicht. :breitgrins:
    Immer die Smileys beachten, das gilt auch bei meinem Scherz über Deine Forumstauglichkeit in einem anderen Thread. :breitgrins:

  • Zitat von "xenophanes"

    Mußt du alles verraten? :zwinker:


    CK


    Das hätte Dir so gepasst, dem lieben Caiman das Geburtstagsgeschenk abluchsen, da komme zuerst ich dran! :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:

  • Hallo zusammen,


    @Hallo nimue,


    danke für die Aufklärung. Ich hatte länger in diesem Thread nicht nachgeschaut, und als ich heute reinschaute, fiel es mir selbst wie BUchstaben von den Augen, was MoE bedeutet, noch bevor ich deinen Hinweis las. Jaja, die Synapsen funktionieren auch nicht immer so ganz frisch bei mir :breitgrins: .


    Zitat von "Steffi"

    Aber ich erinnere mich dann immer an die genialen Bücher, bei denen erst durch den Schluß alles an seinen richtigen Platz fällt. Bei denen man ein Seitenpensum ansetzt (ja, ich gestehe, manchmal mache ich das: heute bis Seite soundso) und plötzlich feststellt, daß man viel weiter gelesen hat.
    Es ist schon komisch, was einem beim Lesen alles so widerfährt !


    Gruß von Steffi


    Hallo Steffi,


    genauso mache ich es auch häufig. Bei meinen Bibellesephasen oder antiken Epen kann ich nicht am Stück durchlesen, da nehme ich mir auch vor, 10 Seiten am Tag o.ä., und auf die Dauer komme ich dann auch weiter. Manchmal liest man dann mehr, manchmal gibt es eine Lesepause, weil die innere Ruhe fehlt.
    Im Moment geht es mir so mit den Canterbury-Geschichten in unserer Leserunde, aber durchlesen werde ich sie bestimmt, es dauert eben ein bisschen länger.


    Grundsätzlich denke ich, wie an anderen Orten schon geschrieben: Ein gutes Buch ist jede Mühe wert.


    HG
    finsbury

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Ich würde heute sagen - wenn es einen in den ersten 50 Seiten nicht packt, wegschmeißen, kompromisslos, und 50 Seiten kann man ja zumeist locker an einem Abend weglesen. Heißt ja nicht, daß das Buch schlecht ist, aber was soll´s, wenn ich damit nichts anfangen kann, ich lese ja schließlich für mich selbst und nicht um dem Autor einen Gefallen zu tun (und mit meinen bald 40 Lenzen inzwischen auch nicht mehr, "um mitreden zu können"). Früher wegschmeißen fände ich allerdings banausenhaft und zu sehr an Pop-Konsumgewohnheiten festgemacht, langweiliger oder sperriger Schreibstil kann auch ein rhetorisches Mittel sein, das sich vielleicht nicht durch das ganze Buch zieht. Manch eine gute Story braucht unter Umständen ein Bisschen, um entfaltet zu werden. Stimme in diesem Punkt also nicht völlig mit Harald Schmidt überein :-) Aber wer´s nach 50 Seiten noch immer nicht bringt, hat meine Zeit nicht verdient. Die Zahl 50 ist dabei ein Bisschen aus der Luft gegriffen, es kommt ja auch auf den Gesamtumfang des Buches an.


    Ich erinnere mich an einen ebenso virtuosen wie wohlgesonnenen Ansatz zum dennoch-weiterlesen, den ich vor 10 Jahren mal mit "Fürst der Phantome" von Anthony Burgess probiert habe, weil ich einem meiner Lieblingsautoren ein Chance geben wollte: ich habe das Buch (Paperback-Version), nachdem ich es mehrmals angelesen, wieder beiseite gelegt und Wochen später wieder von vorne angefangen habe, gepackt und an der Leimung in 10 Teile gerissen, die dann jeweils nur noch so dick waren wie eine Ausgabe von Best of Readers Digest (krch!), weil ich dachte, vielleicht stellt der Umfang von 900 Seiten ein psychologisches Problem dar, ich lese selten Bücher die mehr als 500 oder 600 Seiten haben. Hab dann immer nur einen einzelnen Teil davon als Bettlektüre auf meinem Nachttisch gehabt. Aber es ging auch nicht besser. Ich habe schließlich die 10 Teile entsorgt und mich ein wenig über die Zeit geärgert, die beim Lesen draufging, und in der ich etwas gescheihteres hätte lesen können, aber, war ja auch eine Erfahrung.


    Grüße,
    ultravoss

  • Nee, ich lese immer weiter - gebe die Hoffnung auf eine Wende zum Guten nicht auf. In meinem langen Leseleben flog nur 1 Buch auf meinem SUB zurück und dort wird es ewig schmoren.

    Be not ashamed of mistakes and thus make them crimes.
    <br />Confucius

  • Also wenn mir ein Buch überhaupt gar nicht gefällt leg ich es meistens weg und les es irgendwann nocheinmal um zu schaun ob es mir b esser gefällt. Wen das aber nicht der fall ist les ich es auch nicht zu ende. Ich halt mihc nciht mit ienem Buch auf das ich niht mag das ist für mich nur zeitberschwendung. - Bis jetzt habe ich nur zwei Büpcher zu ende gelesen die mir überhaupt nicht gefallen haben_: Stille Zeile sechs von Monika Maron - weil ich es musste da ich es fr die Berufschule lesen musste und illuminati von Dan Brown weil ich im Internat der Berufsschule war und kein andres Buch meher zu lesen hatte

  • Zitat von "Lesebiene"

    Nee, ich lese immer weiter - gebe die Hoffnung auf eine Wende zum Guten nicht auf. In meinem langen Leseleben flog nur 1 Buch auf meinem SUB zurück und dort wird es ewig schmoren.


    Welches Buch denn?


    Begonnen und dann irgendwann abgebrochen bzw. die Lektüre auf einen späteren Termin verschoben habe ich in letzter Zeit:


    Dostojewskij - Die Brüder Karamasow
    Nietzsche - Menschliches, Allzumenschliches
    Max Frisch - Stiller


    Was nicht heißen soll, dass ich die Bücher nicht in naher Zukunft zu Ende lesen will! Kommt Zeit...

  • Hallo!!


    Ich bin gerade auf dieses Thema gestoßen! :smile: Also ich kenne das auch, wenn ein Buch wirklich nicht gerade meinem Geschmack entspricht und ich zum grübeln anfange, ob ich es weglegen soll! :breitgrins: Hab ich glaube ich schon ein paar Mal gemacht aber da habe ich gerade 10 Seiten gelesen und wusste: das ist nichts für mich! :entsetzt:


    Es nach ein paar Jahren oder Monaten wieder zu probieren hilft auf jeden Fall! Erst mit zwei Anläufen habe ich einige Bücher vollendet und fand sie danach ganz gut! :zwinker: Ich weiß noch wie das mit Harry Potter war (bitte jetzt keine Beschimpfungen :breitgrins: )! Den ersten Band habe ich einmal zum Geburtstag geschenkt bekommen und da war er noch gänzlich unbekannt...nach ein paar Seiten hat er mir überhaupt nicht gefallen! Später habe ich es wieder versucht und heute habe ich jedes Harry Potter Buch mindestens 4 mal gelesen (bis auf den letzten...den bis jetzt nur einmal!) :bang:

    Wer schauen kann, der sehe. Wer sehen kann, der betrachte.