Jaroslaw Iwaszkiewicz, Die Fräulein von Wilko

  • Ich habe nun doch noch nach einem klassischen Werk der polnischen Literatur gegriffen, und zwar nach der Novelle 'Die Fräulein von Wilko' von Jaroslaw Iwaszkiewicz, erschienen in einer schönen Ausgabe der Polnischen Bibliothek bei Suhrkamp, übersetzt von Klaus Staemmler.


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    Iwaszkiewicz gilt als einer der großen klassischen und stilbildenden Erzähler der polnischen Literatur. Er lebte von 1884-1980. Mehr zu ihm und seinem Werk findet man hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Jaros%C5%82aw_Iwaszkiewicz


    Die Novelle 'Die Fräulein von Wilko' erzählt die Geschichte des fast 40-jährigen Wiktor Ruben, der nach dem ersten Weltkrieg und einigen Jahren der Arbeit in einem Heim für Blinde auf das Landgut Wilko zurückkehrt, auf dem er fünfzehnjahre zuvor als junger Mann als Hauslehrer gearbeitet hat. Sechs Schwestern lebten auf dem Hof, mit ihnen verband ihn seinerzeit ein kompliziertes Geflecht an Beziehungen - erotischer und nichterotischer Natur. Bei seiner Rückkehr nach 15 Jahren muss er feststellen, dass er seinerzeit auf dem Gut und unter den Schwestern deutlich mehr Spuren hinterlassen hat als er annahm. In Gesprächen mit den Schwestern lotet er aus, was sich seinerzeit zugetragen hat. Aber statt die Vergangenheit wirklich zu klären, zu lösen oder abzuschließen, ergeben sich neue Verstrickungen und Verirrungen, beeinflusst auch durch seine persönliche Reifung und Traumatisierungen, die er im Krieg davongetragen hat. Nach drei Wochen reist er ab mit der Gewissheit, dass dieser Traumort seiner jungen Jahre für ihn auf immer verschlossen und rätselhaft bleiben wird.