Und sie lesen doch ...

  • Aus einem FAZ-Artikel:

    Zitat

    In der Tat hat sich die Leselust der Jugend in den letzten Jahren nicht signifikant verändert, sie ist eher stärker als schwächer geworden, und das Bücherlesen rangiert auf der Skala der beliebtesten Freizeittätigkeiten je nach Umfrage zwischen Platz fünf und Platz sieben. Im übrigen hat sich herausgestellt, daß die Konkurrenzmedien das Buch nicht komplett verdrängen, sondern ergänzen. Sie spielen allerdings eine hemmende Rolle. Kurz: Es wird weiter Kinderbücher geben, und sie werden gelesen werden, weiterhin auch von Kindern. Warum dann also das Gejammer?

  • Hallo Giesbert,


    Habe den Artikel auch gelesen und Du hast da jetzt einfach willkürlich einen Teil herausgenommen, man könnte genau so gut das Folgende hier hin kopieren:


    "Abgesehen davon, daß ein Leben ohne Bücher nicht gut ist fürs Gefühl, werden diese Kinder bildungsverhungern und letztlich von dem anderen Drittel getragen werden müssen. Zusätzlich zu der Last der Alten, die auf die wenigen Erfolgreichen ebenso zukommt. So besonders klug werden die aber nicht sein, wenn sie zwar immer mehr, dafür aber immer seichtere Bücher lesen. Es wird Zeit, alle stillen Reserven zu mobilisieren."


    Imrahil

    "Die Kunst des Nachdenkens besteht in der Kunst..., das Denken genau vor dem tödlichen Augenblick abzubrechen. - Thomas Bernhard, Gehen

  • Sorgen macht mir nur was die Leute lesen.
    Ich fahre jetzt seit mehreren Jahren täglich mit der S-Bahn zur Arbeit und bin immer neugierig, was die Leute um mich herum für Bücher lesen.
    Bisher habe ich kaum jemanden gesehen, der etwas abseits seichter Belletristik las.
    Zuletzt vor zwei Monaten packte jemand, der gegenüber von mir saß, "Rot und Schwarz" aus.
    Traurigerweise sah der aus wie ein 40-jähriger, der noch bei Mama wohnt :sauer:


    Viele Grüße,
    Zola

  • Hallo zusammen!


    Sie lesen doch ... aber was :breitgrins:


    Zitat von "giesbert"

    tja, so ist das halt mit Zitaten aus umfangreicheren Texten. Man nimmt sich was raus.


    Im übrigen lohnt der ganze Artikel die Lektüre.


    Zitat von "Zola"

    Ich fahre jetzt seit mehreren Jahren täglich mit der S-Bahn zur Arbeit und bin immer neugierig, was die Leute um mich herum für Bücher lesen.


    Gar keins. Ich zum Beispiel. Aus 2 Gründen: Einerseits kann ich mich in dem Gewackel, Gedränge und Gerede nicht konzentrieren, andererseits verschleisst so ein tägliches Umhertragen ein Buch enorm. Meine Bücher haben absolutes Verbot, ihren Harem zu verlassen! :winken:


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo Sandhofer,


    Zitat von "sandhofer"


    Gar keins. Ich zum Beispiel.


    Die Leute lesen im ÖPNV extrem viel Bücher (zumindest in München).
    In der Hinsicht kann man sich nicht beklagen.


    Viele Grüße,
    Zola

  • Hallo Zusammen,


    giesbert: Ist mir schon klar, aber ich finde eben, dass das von Dir gewählte Zitat aus diesem Artikel dessen Aussage nicht erfasst, da lohnt in der Tat die Lektüre des ganzes Artikels, wie Sandhofer anmerkte. War jetzt auch gar kein Angriff auf Dich, aber ich habe den Artikel vorgestern gelesen und war halt der Meinung, man sollte dann auch Kehrseite nicht verschweigen :zwinker:


    Imrahil

    "Die Kunst des Nachdenkens besteht in der Kunst..., das Denken genau vor dem tödlichen Augenblick abzubrechen. - Thomas Bernhard, Gehen

  • Zitat von "Zola"

    Zuletzt vor zwei Monaten packte jemand, der gegenüber von mir saß, "Rot und Schwarz" aus.
    Traurigerweise sah der aus wie ein 40-jähriger, der noch bei Mama wohnt


    Wenn das die Münchner U-Bahn und ein Diogenes Taschenbuch gewesen ist, dann war ich das.


    Aber sei versichert, ich lebe seit rund 25 Jahren nicht mehr bei bei Mama 8-)

  • Zitat von "giesbert"


    Wenn das die Münchner U-Bahn und ein Diogenes Taschenbuch gewesen ist, dann war ich das.


    Nene, das war Deutscher Bücherbund oder Aufbau-Verlag aus den 70-ern.


    Zitat von "giesbert"


    Aber sei versichert, ich lebe seit rund 25 Jahren nicht mehr bei bei Mama 8-)


    okay, das dachte ich mir aber schon :smile:


    Viele Grüße,
    Zola

  • Hallo Zola,


    Zitat von "Zola"

    Sorgen macht mir nur was die Leute lesen.
    Ich fahre jetzt seit mehreren Jahren täglich mit der S-Bahn zur Arbeit und bin immer neugierig, was die Leute um mich herum für Bücher lesen.
    Bisher habe ich kaum jemanden gesehen, der etwas abseits seichter Belletristik las.


    Naja, ich lese auch hauptsächlich seichte Belletristik in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Was soll ich denn mit einem Thomas Mann anfangen, wenn ich alle paar Minuten umsteigen muss, Teenager neben mir kichern oder an ihren Handys rumspielen oder einer mit seinem Discman den ganzen Zug unterhält? Kannst Du Dich da wirklich auf Anspruchsvolles einlassen? Ich jedenfalls nicht, aber man kann deshalb doch nicht auf das Leseverhalten der Leute allgemein schließen (obwohl ich derzeit wirklich sehr wenige Klassiker lese, weil mir einfach der Kopf dazu fehlt).


    Liebe Grüße
    nimue

  • Zitat von "sandhofer"


    Gar keins. Ich zum Beispiel. Aus 2 Gründen: Einerseits kann ich mich in dem Gewackel, Gedränge und Gerede nicht konzentrieren, andererseits verschleisst so ein tägliches Umhertragen ein Buch enorm.


    Früher habe ich immer unterwegs gelesen. Vor einem halben Jahr ersetzte ich Bücher durch Hörbüchern mit einem MP3 Player. Das hat den Vorteil, dass man wirklich jede Pendelminute nutzen kann. Bei sind das ca. 45 Hörminuten pro Tag, das lohnt sich. Da man sonst wenig hört, gibt es auch keine Konzentrationsprobleme.


    CK

  • Zitat von "xenophanes"

    Früher habe ich immer unterwegs gelesen. Vor einem halben Jahr ersetzte ich Bücher durch Hörbüchern mit einem MP3 Player. Das hat den Vorteil, dass man wirklich jede Pendelminute nutzen kann. Bei sind das ca. 45 Hörminuten pro Tag, das lohnt sich. Da man sonst wenig hört, gibt es auch keine Konzentrationsprobleme.


    Nur hat man dann wieder das Problem, dass die Anzahl der ungekürzten Hörbücher sehr endlich ist.


    Liebe Grüße
    nimue

  • Zitat von "nimue"

    Nur hat man dann wieder das Problem, dass die Anzahl der ungekürzten Hörbücher sehr endlich ist.


    Es gibt schon eine ganze Reihe.


    Mich stören gekürzte Fassungen auch nicht, wenn ich ich das Werk gut kenne. Im Moment höre ich eine zweistündige Fassung von "Tod in Venedig". Habe ich bereits viermal gelesen, so dass eine Auswahl ok ist, um sie wieder mal im Ohr zu haben.


    CK