Was lest ihr gerade?


  • Colm Tóibín mag ich auch ganz gerne. V.a. The Master hat mir gut gefallen, ein Roman über Henry James (im selben Jahr erschienen wie Author, Author von Lodge, das auch Henry James zum Thema hat). Also definitv was für Henry-James-Fans :smile:.


    Deshalb habe ich mir beide Bücher gekauft. Ich muss sie nur noch lesen. Irgendwann. :smile:


    Von Alan Hollinghurst habe ich noch nichts gelesen. Ach ja, Edward St. Aubyn hatte ich vergessen. Die Melrose-Romane fand ich richtig gut - und erschütternd, da sie ja stark autobiografisch sind. Seine anderen Bücher kenne ich nicht.


    Für dieses Jahr habe ich den aktuellen Roman von Julian Barnes und einen Roman von John Banville geplant. Mal sehen, ob das klappt.

  • Zur Vorbereitung eines Vortrags bewege ich mich gerade zu Recherchezwecken im 19. Jahrhundert und lese zu Hintergrundinformationen in Thomas Nipperdeys Deutscher Geschichte 1800-1918. Was für ein großartiger Historiker, der nicht nur wundervoll seinen Stoff gestaltet, sondern stilistisch ganz elegant aufbereitet hat. Eine Freude!


  • Für dieses Jahr habe ich den aktuellen Roman von Julian Barnes und einen Roman von John Banville geplant. Mal sehen, ob das klappt.


    Bei mir liegt noch McEwans "The Children Act".


    Momentan lese ich, parallel zur "Kameliendame", noch was ganz anderes: "The Haunting of Hill House" von Shirley Jackson. Ein US-Horror-Roman aus den späten 50ern. Ich liebe Spukhaus-Geschichten :breitgrins:.


  • Ich lese gerade:


    [kaufen='978-3548608471'][/kaufen]


    Um dieses Buch zu beschreiben fehlen mir die Superlative. Man kann dieses Buch wohl bedenkenlos neben Tolstois Krieg und Frieden stellen.


    Wassili Grossman: Leben und Schicksal [für alle, deren RSS-Feed keine Bilder zeigt :zwinker: ].


    Vergleiche mit der ganz grossen Literatur machen mich immer misstrauisch. Meist stinkt das Verglichene dann halt doch daneben ab.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Wassili Grossman: Leben und Schicksal [für alle, deren RSS-Feed keine Bilder zeigt :zwinker: ].


    Vergleiche mit der ganz grossen Literatur machen mich immer misstrauisch. Meist stinkt das Verglichene dann halt doch daneben ab.



    Ein gewisser Enthusiasmus sollte zum Leben eines Bücherwurms einfach dazugehören und man sollte den Mut haben, dass eine oder andere Denkmal auch einmal vom Sockel zu stoßen (um dieses dann irgendwann einmal mit schlechten Gewissen wieder zurückzustellen). Zumal es im Laufe eines Leselebens immer schwerer wird noch Bücher zu finden, die den Leser in den Sog der Begeisterung reißen.
    Je mehr Bücher man liest, um so stiller wird man, irgendwann.


  • Ich lese gerade:


    [kaufen='978-3548608471'][/kaufen]


    Um dieses Buch zu beschreiben fehlen mir die Superlative. Man kann dieses Buch wohl bedenkenlos neben Tolstois Krieg und Frieden stellen.


    Ich habe schon ähnlich begeisterte Stimmen über Grossmans Buch gehört, auch von Menschen, denen ich nicht nur ein fundiertes literarisches Urteil zutraue, sondern die sich auch insbesondere in der russischen Literatur gut auskennen. Ich sollte doch wirklich mal an das Buch ran...


  • Vor ein paar Stunden ausgelesen: Wladimir Sorokin, der Schneesturm.


    Eine Schlittenfahrt ins Herz des russischen Winters. Ähnlich wie im "Zuckerkreml" stellt der Roman eine Zukunftsvision von Russland vor, in der hochtechnologische Kabinettstückchen auf rückständige gesellschaftliche Lebens- und Umweltverhältnisse wie aus dem 19. Jahrhundert treffen, als seien sie vom Mond gepurzelt. Die abenteuerliche Reise des Helden, des Arztes Platon Garin, der Impfstoffe in ein von einer Epidemie betroffenen Einödsiedlung bringen soll, endet in einer bizarren und sarkastischen Pointe. In ruhigerem Rhythmus und poetischer als die Episoden des "Zuckerkreml", aber mit ähnlichem Sinn und Hintersinn geschrieben. Die Qualität des Buches macht sich erst mit etwas Abstand richtig bemerkbar.


    :klatschen:


    Das Buch lese ich gerade mit viel Freude! Märchenhaft, bizarr, modern, parabelhaft. Eine Entschleunigung, wobei nur der Arzt es eilig hat und doch immer wieder ausgebremst wird, die Natur und menschliche Schwachstellen sind halt doch stärker.

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Haha, Stichwort 'Entschleunigung'... ich lese gerade von Eichendorff den Roman 'Ahnung und Gegenwart'. Das hat eine ähnliche Wirkung.


    Sorokin ist toll, wobei mir der letzte Roman 'Telluria' noch um Längen besser gefallen hat als der Schneesturm.

  • Ach schön, der Eichendorff! Einer meiner Lieblingsautoren. Eine schöne Zeit mit diesem farbigen und schwelgerischen Roman!


    Ich lese drüben im Mutterforum den dritten Powell: Die Welt des Wechsels. Wie die beiden erste Bände ein Genuss an geschliffener Sprache, die inhaltliche Bedeutsamkeit erschließt sich mir nicht in jedem Kapitel.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)


  • Ich lese drüben im Mutterforum den dritten Powell: Die Welt des Wechsels. Wie die beiden erste Bände ein Genuss an geschliffener Sprache, die inhaltliche Bedeutsamkeit erschließt sich mir nicht in jedem Kapitel.


    Mittlerweile habe ich mit dem ersten Powell auf Englisch angefangen. Mein Eindruck ist ähnlich: sehr schöne Sprache, doch wo das Ganze inhaltlich hin will, ist mir noch nicht klar...

  • Harry Graf Kessler "Das Tagebuch 1880 - 1937. Zweiter Band: 1892 - 1897". Ein sehr schöner Leinenband. Umfangreiche Register, die fast ein Drittel des Buches ausmachen.


    [kaufen='978-3768198127'][/kaufen]

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)

  • "Der Gallische Krieg: Geschichte und Täuschung in Caesars Meisterwerk" von Markus Schauer. Ich hatte zwar nie Latein und durfte/musste Caesar daher nie lesen, fand aber den Klappentext dieses Buches ziemlich interessant. Und es liest sich auch bisher sehr süffig.


    [kaufen='978-3406687433'][/kaufen]

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)

  • Bei einem Besuch in einer literarischen Buchhandlung (i.e. in einer Buchhandlung, die den Namen noch verdient... :zwinker:) vor einigen Wochen empfahl die Buchhändlerin mir ein Buch von Heinrich Hauser: Donner überm Meer. Der Autor war mir unbekannt, obwohl er eine recht schillernde literarische Biographie hat und kurz nach dem Krieg Chefredakteur des Stern war.


    https://de.wikipedia.org/wiki/…ch_Hauser_(Schriftsteller)


    Das Buch war mit einer Banderole versehen, auf der eine Mitarbeiterin der Buchhandlung es empfahl. Der Verleger soll - der Banderole zufolge - die Prosa von Hauser als die schönste Prosa bezeichnet haben, die er je verlegt habe. Das ist ja vollmundig.


    Nachdem ich nun ein gut Teil des Buches gelesen habe, kann ich aber sagen: hier wurde der Mund nicht zu voll genommen. Das ist wirklich wunderschön. Dem entspricht auch die Gestaltung des Buches. Ein sehr schön gestalteter Einband, Fadenheftung, feines Papier und eine exquisite Typographie.


    Eine Empfehlung, diesen Autor (wieder)zu entdecken!


    http://www.weidleverlag.de/w/?page_id=188&bid=72

  • :lesen:
    Die Wohlwollenden von Anthony Powell
    (Ein Tanz zur Musik der Zeit Band 6)


    Ich habe eben die ersten Seiten gelesen. Das Buch beginnt 1913/1914, also in Nicks Kindheit. Man erfährt erstmals etwas mehr über seine Familie.