Benito Pérez Galdós (* 10. Mai 1843 in Las Palmas de Gran Canaria; † 4. Januar 1920 in Madrid) war ein spanischer Schriftsteller, einer der bedeutendsten spanischsprachigen Vertreter des realistischen Romans. (Quelle: Wikipedia)
Im Rahmen des Klassikerforum-Wettbewerbs habe ich Doña Perfecta (1876) gelesen: [kaufen='3596113326'][/kaufen]
Der junge Ingenieur Pepe reist von Madrid in die Provinz. Ihn führt nicht nur ein beruflicher Auftrag nach Orbajosa, er hat dort auch Land von seiner Mutter geerbt und seine Tante Doña Perfecta lebt mit Tochter Rosario hier. Pepe soll seine Cousine heiraten und will sie nun kennen lernen. Von seinen Verwandten wird er freundlich aufgenommen, er fühlt sich wohl. Alles scheint in bester Ordnung, denn Pepe und Rosario verlieben sich ineinander, so dass der Heirat nichts im Weg steht.
Bald wird jedoch die Stimmung getrübt. Beichtvater Don Inocencio zieht mit beißendem Hohn über alles Moderne her und greift damit auch Pepe an. Unterstützt wird er dabei von Doña Perfecta, die in der Stadt hoch angesehen ist und letztlich das Sagen hat. Pepe ist irritiert über die Rolle, in die er gedrängt wird. Egal, was er nun macht oder sagt, alles wird gegen ihn ausgelegt und verwendet. Die Situation spitzt sich immer weiter zu und es kommt zu einem tragischen Ende.
In Doña Perfecta prallt das “alte” Spanien, geprägt von Tradition und Katholizismus, auf das “neue” Spanien Madrids, aufgeklärt und tolerant, verkörpert von Pepe. In Orbajosa trifft dieser auf eine Welt, die nur die eigene Sichtweise duldet und ihn als Eindringling wieder loswerden will. Um ihre Ziele zu erreichen, ist der “perfekten” Tante und dem “unschuldigen” Beichtvater jedes Mittel recht. Aber auch an ihnen geht ihr Handeln nicht spurlos vorbei.
Vordergründig eine spannende, dramatische Liebesgeschichte bietet der Roman einen Einblick in die gesellschaftlichen, politischen und religiösen Gegensätze im Spanien des 19. Jahrhunderts. Lesenswert!
Der letzte Satz:“Das ist alles, was wir für den Augenblick von den Menschen sagen können, die gut erscheinen und es nicht sind.”