Pepys, Samuel - Die Tagebücher

  • Begleitend zum Erscheinen der Tagebücher gab es auch drei Ausgaben eines sehr schönen und informativen "Samuel Pepys Magazins" als PDF. Die Dateien gibt es inzwischen nicht mehr da, wo es sie zuvor gab. Anscheinend hat 2001 die vom Server gelöscht. Ich habe beim Verlag nachgefragt, ob ich die in meinem Blog zum Download bereit stellen darf. Ich darf:


    http://www.damaschke.de/notize…ownload-bei-damaschke-de/


  • Begleitend zum Erscheinen der Tagebücher gab es auch drei Ausgaben eines sehr schönen und informativen "Samuel Pepys Magazins" als PDF. Die Dateien gibt es inzwischen nicht mehr da, wo es sie zuvor gab. Anscheinend hat 2001 die vom Server gelöscht. Ich habe beim Verlag nachgefragt, ob ich die in meinem Blog zum Download bereit stellen darf. Ich darf:


    http://www.damaschke.de/notize…ownload-bei-damaschke-de/


    danke schön :winken:

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Danke Giepert.


    Und weil es gerade passt:


    31. März 1662:


    "Ich ging zum Mittagessen zu Lord Crew. [...] Ich sprach mit ihm über die Schulden des gnädigen Herrn, und ob wir ein Angebot von Sir G. Carteret, der gnädigen Frau 4 bis 500 [Pfund] zu leihen, annehmen sollten. Aber er war strikt dagegen und sagte, der gnädige Herr dürfe von ihm nicht abhängig sein."


  • Begleitend zum Erscheinen der Tagebücher gab es auch drei Ausgaben eines sehr schönen und informativen "Samuel Pepys Magazins" als PDF. Die Dateien gibt es inzwischen nicht mehr da, wo es sie zuvor gab. Anscheinend hat 2001 die vom Server gelöscht. Ich habe beim Verlag nachgefragt, ob ich die in meinem Blog zum Download bereit stellen darf. Ich darf:


    Gut gemacht. Vielen Dank


  • Begleitend zum Erscheinen der Tagebücher gab es auch drei Ausgaben eines sehr schönen und informativen "Samuel Pepys Magazins" als PDF.


    Hallo Giesbert,


    da es im Schwesterforum auch einige Interessenten der Tagebücher gibt, war ich so frei und habe einen Link hierher gesetzt, damit sie auch in den Genuss des Magazins kommen.


    Grüße
    Doris

  • Eine schöne Idee: Die Pepys-Tagebücher als Blog, in dem die täglichen Einträge an den entsprechenden Tagen der Jahre 2003 bis 2012 veröffentlicht wurden. Außerdem gibt es noch viel Wissenswertes rund um Pepys und seine Zeit und für die Statistiker unter uns interessante Zahlen. Viel Lesestoff!


    Grüße
    Doris


  • Eine schöne Idee: Die Pepys-Tagebücher als Blog, in dem die täglichen Einträge an den entsprechenden Tagen der Jahre 2003 bis 2012 veröffentlicht wurden. Außerdem gibt es noch viel Wissenswertes rund um Pepys und seine Zeit und für die Statistiker unter uns interessante Zahlen. Viel Lesestoff!


    Grüße
    Doris


    Ein super-Link! Tolle Seite, auch wegen der Kommentare, die man sich einblenden kann. Vielen Dank!


    finsbury

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Ich lese gerade den 2. Band "Tagebücher 1661" und bin über ein Wort gestolpert, das mich irritiert.


    Zahnstein !


    11. März 1661 ....


    Spät abends nach Hause. Meine Frau war wieder zurück. Unter anderem hatte sie sich bei La Roche Zahnstein entfernen lassen, und ihre Zähne sehen jetzt wirklich wieder schön aus, worüber ich sehr froh bin. Dann zu Bett.
    Übersetzung Haffmans Verlag


    In der Reclam Ausgabe:


    Als ich nach Hause kam, war meine Frau schon da. Sie hat sich ihre Zähne neu richten lassen. Sie sind jetzt sehr hübsch, und ich bin sehr zufrieden.


    Original :
    At night home and found my wife come home, and among other things she hath got her teeth new done by La Roche, and are indeed now pretty handsome, and I was much pleased with it. So to bed.



    La Roche (Peter de La Roche) war im königlichen Haushalt einer von zwei "operators for the teeth". Das war bestimmt kostspielig. Elizabeth Pepys war wie alt? Mitte oder Ende Zwanzig? (Samuel Pepys 28 Jahre). Für Zahnersatz war es vielleicht noch zu früh. Zahnreinigung liegt nahe. Dennoch kommt mir das Einfügen von "Zahnstein" so modern vor.


    Wie seht ihr das?


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo Maria,


    ich habe auch die Haffmans-Ausgabe gelesen. Der Zahnstein ist mir damals in keiner Weise aufgefallen.


    Die Zahnmedizin ist ja eine alte Wissenschaft, von daher kann ich mir gut vorstellen, dass man den Zahnstein schon viel früher als erst zu Pepys Zeiten entfernt hat. Die Formulierung "she hath got her teeth new done" lässt zwar auch den Schluss zu, dass sie neue Zahnprothesen bekommen haben könnte, aber ich glaube nicht, dass man damals schon Prothesen herstellen konnte, die optisch ein schönes Erscheinungsbild abgaben. Es sei denn, sie hatte vorher schon halb verfaulte Zähne, dann sollten auch Prothesen aus dem 17. Jahrhundert besser ausgesehen haben.


    Aber grundsätzlich bin ich geneigt, die Zahnsteinentfernung zu glauben.


    Grüße
    Doris

  • Aber grundsätzlich bin ich geneigt, die Zahnsteinentfernung zu glauben.


    Grüße
    Doris


    Hallo Doris,


    danke für deine Antwort. Dass es damals bereits Zahnreinigung gab, kann ich schon auch glauben. Ich habe ein bißchen im Netz nachgelesen, es gab damals sogar Zahnersatz aus Elfenbein, was sich natürlich kein Bauer oder armer Bürger leisten konnte. Pepys kommt immer besser zurecht mit seiner neuen Position und der Ehrerbietung mit dem man ihm begegnet, wie er es auch im April 1661 erwähnt. Da gehören sicherlich schöne Zähne bei seiner Frau dazu, schon um seine Eitelkeit zu befriedigen. Ansehen ist ihm wichtig.


    Aber was mich stört, ist, daß hier Zahnstein in die Übersetzung eingefügt würde, vielleicht als logische Schlussfolgerung, dennoch steht es so nicht im Originaltext. Ich hätte garnicht nachgeschaut, wenn mir nicht bereits der Begriff wie ein Fremdkörper fürs Tagebuch erschienen wäre. Da wäre weniger mehr gewesen.


    Ansonsten gefällt mir das lesen der Tagebücher sehr. Man stößt auf große, politische Umwälzungen, aber es sind die vielen kleinen Dinge, die das Leben Pepys für mich so interessant machen.


    z.b. Daß er erst mit 27 Jahren (1660) zum ersten Mal ein Getränk trinkt, das man Tee nennt. Seine Lese-, Trink-, Essgewohnheiten usw.


    LG
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Mich würde interessieren, wie verbreitet und bekannt Shakespeares Stücke im 17. Jht. , zur Zeit Pepys, waren, denn Pepys besucht fast wöchentlich das Theater, aber Shakespeare ist kein Thema in seinen Aufzeichnungen bisher (1660 - gelesen, 1661 - im Mai angelangt).


    Bin gespannt, ob er noch Erwähnung in den Tagebücher findet.


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)


  • Mich würde interessieren, wie verbreitet und bekannt Shakespeares Stücke im 17. Jht. , zur Zeit Pepys, waren, denn Pepys besucht fast wöchentlich das Theater, aber Shakespeare ist kein Thema in seinen Aufzeichnungen bisher (1660 - gelesen, 1661 - im Mai angelangt).


    Bin gespannt, ob er noch Erwähnung in den Tagebücher findet.


    Gruß,
    Maria


    Auf jeden Fall. - Vor meiner Hamlet-Lektüre habe ich das entsprechende Kapitel im Shakespeare-Führer von Ulrich Suerbaum gelesen und bin dort auf Pepys gestoßen. Thomas Betterton war zu der Zeit ein "Theaterstar" und die Hamlet-Rolle der Gipfelpunkt seiner Karriere.


    Im Shakespeare-Führer heißt es: "Samuel Pepys, der Hamlet immer wieder sah und "To be or not to be" auswendig lernte, fand Betterton in der Rolle des Prinzen "beyond imagination": "The best part, I believe, that ever man acted."


    Laut pepysdiary.com müsste die erste Hamlet-Erwähnung in den Tagebüchern im August 1661 sein (also bald!). In der "Encyclopedia" auf der Seite sind viele Theaterstücke gelistet, darunter auch einige von Shakespeare. Bei jedem Stück gibt es unter "References" einen Link zum jeweiligen Tagebucheintrag - tolle Sache!


    Gruß, Gina

  • In der Shakespeare Ausstellung vor zwei Jahren im British Museum in London wurden u.a. auch Auszüge aus verschiedenen Tagebüchern präsentiert. Wenn ich mich recht erinnere, war Pepys auch darunter (ich habe leider keinen Katalog der Ausstellung gekauft).

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)

  • Hallo Gina, hallo BigBen


    vielen Dank für eure Antworten. Ich habe nicht erwartet, daß ich derart schnell konkrete Antworten bekomme, bin begeistert. Ich nähere mich mit kleinen Leseschritten dem August 1661 und werde darauf achten. Es hätte mich sehr gewundert, wenn man keine Erwähnung über Shakespeare in den Tagebüchern gefunden hätte. Und in diesem Jahr 1661 standen auch zum ersten Mal Frauen auf der Bühne. Eine interessante Info.


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)


  • Danke, wieder ein interessanter Tipp.
    Was mich auf der verlinkten Seite etwas irritiert, ist die Formulierung "er hasste Shakespeare". Ich hatte ja auf pepysdiary.com ein wenig rumgestöbert: Natürlich haben ihm nicht alle Stücke gefallen, manche fand er auch ziemlich schlecht und manchmal ist sein Urteil je nach Vorstellung unterschiedlich ausgefallen (die meisten Stücke sah er recht häufig). Ich habe nur einen Teil angesehen, aber bei den lobenden Worten, die ich gelesen habe, bezweifle ich, dass man so pauschal von "hassen" sprechen kann ... Und wer lernt schon "To be or not to be" auswendig, wenn es ihm nicht gefällt? :zwinker:


    Gruß, Gina

  • Danke, wieder ein interessanter Tipp.
    Was mich auf der verlinkten Seite etwas irritiert, ist die Formulierung "er hasste Shakespeare". Ich hatte ja auf pepysdiary.com ein wenig rumgestöbert: Natürlich haben ihm nicht alle Stücke gefallen, manche fand er auch ziemlich schlecht und manchmal ist sein Urteil je nach Vorstellung unterschiedlich ausgefallen (die meisten Stücke sah er recht häufig). Ich habe nur einen Teil angesehen, aber bei den lobenden Worten, die ich gelesen habe, bezweifle ich, dass man so pauschal von "hassen" sprechen kann ... Und wer lernt schon "To be or not to be" auswendig, wenn es ihm nicht gefällt? :zwinker:


    Gruß, Gina


    Danke vielmals für den Tipp. Das werde ich mir vormerken und aufnehmen!
    Es gibt einige reichlich blödsinnige Formulierungen in diesem Text. Neben 'er hasste Shakespeare' ist auch von der 'aufregendsten Zeit der britischen Geschichte' die Rede. Was für ein Unsinn. Und natürlich wissen wir längst nicht 'alles' über ihn, wie der Text behauptet. Aber sei's drum. Pepys kann ja nichts dafür. :rollen:

  • Die Sendung habe ich mir aufgenommen und angehört. Insgesamt fand ich das sehr nett. Leider wurde nicht gesagt, wer die englische Dame war, die zwischendurch immer ein paar Informationen zu Pepys und seinen Tagebüchern gab. Sie klang für mein Ohr erschreckend nach Anne Widdecomb, weshalb ich gerne gehört hätte, dass sie NICHT Anne Widdecomb war. Diese kleine Erlösung blieb mir das Radio am Ende doch schuldig. :zwinker:

  • Hallo Newman,


    ich hab mir das Hörspiel noch nicht angehört. Kommt noch. Doch wer ist Anne Widdecomb?


    Pepys und Shakespeare...
    Ich bin in den Tagebücher 1661 nun bis Oktober herangerückt und kann mitteilen, daß zum ersten Mal im Juni Shakespeare erwähnt wird, und zwischen Juni und Oktober Pepys drei Shakespeare Werke im Theater ansah.


    04. Juni: Heinrich der Vierte, erste Teil (ein gutes Stück)
    24. August: Hamlet (sehr gut aufgeführt
    11. September: Was ihr wollt (dazu schrieb Pepys nur, daß ihn das schlechte Gewissen gegenüber seiner Frau nicht zuließ das Stück zu genießen)


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo Gina,


    Hui, Pepys 1662 liegt hier auch bereit. Ich will nächste Woche damit anfangen. :smile:


    Gruß, Gina



    dabei wünsche ich dir viel Freude. Vielleicht ergibt sich ein kleiner Austausch.
    Ich komme zum August 1662.


    Viele interessante Kleinigkeiten sind wieder in seinem Tagebuch zu finden. z.B....
    Das Jahr 1662 beginnt für die Jahreszeit viel zu warm und Pepys wünscht sich einen Wetterumschwung, schon wegen der Seuchengefahr. Man erfährt, daß sich Pepys "Clerk of the Acts" (ein Titel aus der Navy?) nennen darf. Seine Begabung für Musik leitet er in neuen Bahnen, er komponiert mit Begeisterung. Die Herdsteuer wird eingeführt uvm.


    Gefährlicher dürfte eine solche Aussage sein (vermutlich hat er sich über den Regen zu sehr geärgert, denn sein Haus wird umgebaut und alles ist nass...)
    "... Doch ich mußte denken, wie ein König in meiner Achtung sinkt, wenn er nicht in er Lage ist, dem Regen zu gebieten..." (19.07.)


    Pepys reduziert seine Theaterbesuche und seinen Alkoholkonsum und widmet sich angestrengt seiner Arbeit im Flottenamt, was ihm auch Respekt einbringt (lt. seiner Aussage) und somit das Flottenamt nach seinen Kenntnissen gestalten und erneuern möchte. Er bildet sich in Mathematik weiter, lernt viel über Schiffsbau und über Holzhandel, in der Hanfseilherstellung und kann sich bald als ein Experte auszeichnen. 1662 ist auch das Jahr wo er offen seine Begierde nach hübschen Dienstmägden zugibt, zum eigenen wie auch des Nachbarns Dienstmagd, aber aus Angst man würde es seiner Frau zutragen, belässt er es vorerst. Mal sehen wie lange :zwinker:


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)