Ich komme zu I, 10.
Ein bißchen vermisse ich schon die Thematisierung der Industrialisierung. Dickens geht es bisher mehr um das Gemüt als um die Einflüsse von außen. Meines Erachtens hätten sich Bounderby und Co auch ohne die technischen Fortschritte so entwickeln können. Vielleicht ändert sich ja mit dem Auftauchen von Blackpool etwas.
Das Kapitel I,5 "Der Grundton" bietet dazu einige sehr interessante Details. Im zweiten Absatz werden ganz viele Merkmale dieser Umwälzung verdichtet: Umweltverschmutzung von Luft und Wasser, Massenarchitektur der Arbeitersiedlungen und die ökonomische Stadtplanung, die Einzwängung in ein unerbittliches Zeitraster, das den Aufenthalt im Privaten durch die gleichgeschalteten Arbeitszeiten der Fabriken reglementiert, die Uniformität der Menschen in ihrer ärmlichen Arbeitskleidung, ihrem ungesunden und abgehärmten Aussehen und die allgemeine Zerstörung von Individualität in Lebensführung und Lebensablauf, das alles hat Dickens ganz genial in die Bilder dieses einen Absatzes gefasst.
Dieser Absatz reicht mir nicht aus, um den Einfluss auf die Gesellschaft zu beschreiben. Es ist mir zu allgemein gehalten.
Nochmals zu Mr. Sleary: Komischerweise habe ich seinen Sprachfehler nach den ersten paar Wörtern glatt überlesen und somit hätten sich die Übersetzer für mich diese Mühe gar nicht machen müssen :zwinker:
Interessant, Giesbert, dein Fund bei Arno Schmidt. Den Vergleich von Dickens mit den Feenpalästen gefällt mir ausnehmend gut.