Was lest ihr gerade?

  • Gerne. Die Ansprachen machen aber nur einen kleinen Teil des Buchs aus. Es gibt ein Kapitel über die Vorgeschichte, eines über die Folgen und einiges mehr (von Wodehouse selbst: Wodehouse im Wunderland). Das Buch ist übrigens schön gemacht. Freu dich darauf.


    Das Buch ist bestellt und während ich mich darauf freue :winken:, verweile ich weiter auf Schloss Blandings, wo gerade Lord Emsworth mitten in der Nacht in den Koben seiner geliebten Herzogin gefallen ist ... Herrlich!


    Gruß, Gina

  • Hm ... vielleicht sollte man die Leute mit so was ködern. Die Josephs-Tetralogie als Fantasy-Serie verkaufen. Damit würden die Umsätze unserer Klassiker sicher ins Unermessliche steigen ... :breitgrins:


    Haach, ich habe es geahnt - es gibt noch eine Fantasy-Serie, die ich nicht gelesen habe ... :breitgrins:


    Thomas Mann als Fantasy-Schriftsteller - das wäre doch eine Herausforderung für einen Marketing-Profi!! :zwinker:


    Gruß, Gina

  • ich bin in Versuchung, die Serie auszuprobieren !


    Find ich eine gute Idee. Sie ist sicher nicht jedermanns Sache. Aber ich kenne viele Leute die Fantasy eher skeptisch gegenüber stehen und die Serie toll fanden.




    Thomas Mann als Fantasy-Schriftsteller - das wäre doch eine Herausforderung für einen Marketing-Profi!! :zwinker:


    :breitgrins: man kann es ja probieren. Wer weiß. Es soll Leute geben die es sogar schaffen im tiefsten Sibieren einen Kühlschrank zu verkaufen. Warum nicht auch Mann als Fantasy-Autor anpreisen. Mit den richtigen Argumenten :breitgrins:


    Katrin

  • Nun ja, Mann als Fantasy Autor würde wohl kein Verkaufsschlager werden, denn die meisten
    Leser würden wohl an der Länge der Sätze schier verzweifeln.
    Das zumindestens höre ich von vielen die es mal mit ihm versucht haben, nicht umsonst ist
    die erfolgreiche (Unterhaltungs)literatur ein Hort kurzer Sätze.


    Gruß, Lauterbach

  • Die Vorfreude hat sich gelohnt: Ich lese "Wodehouse im Krieg" ...
    Eben habe ich die Verteidigungsschrift für Wodehouse von George Orwell gelesen und er brachte es auf den Punkt: "Zunächst aber will ich festhalten, daß sich Wodehouse 1941 keines gravierenderen Delikts als der Dummheit schuldig gemacht hat." (Orwell, 1945)


    Für mich ein sehr interessantes Buch, das einiges geklärt hat. Morgen geht's weiter.


    Gruß, Gina

  • Leider ist Dummheit, im falschen Moment angebracht, ein ziemlich gravierendes Delikt ...


    Ja, das ist in diesem Fall nur allzu wahr!
    Wodehouse (ebenfalls 1945): "I made an ass of myself, and must pay the penalty." - Seine politische Unbedarftheit lässt einen den Kopf schütteln. Allerdings haben wir auch den Vorteil, die Vorgänge 70 Jahre später aus sicherer Distanz betrachten zu können. Orwell hat die "Gründe" für Wodehouse' Verhalten auf jeden Fall schlüssig dargestellt.


    Angefangen habe ich inzwischen das Kapitel "Wodehouse im Wunderland" - sehr, sehr schade, dass dieses "Lagerbuch" nie erschienen ist.


    Gruß, Gina

  • Weniger ist Wodehouses Verhalten ein gravierendes Delikt, eher hatte es für ihn, eigentlich nur für ihn, gravierende Folgen. Das Buch ist deshalb schon aufschlussreich, weil es bestätigt, was man bei der Lektüre von Wodhouse ahnen kann, er war ein total unpolitischer Mensch mit einem naiven spöttischen Hang zur Freundlichkeit. Das entscheidende in Orwells Essay ist die Begründung der wodehouseschen Dummheit, nämlich das Unwissenheit und die fehlende Erfahrung über die Kriegseinwirkung auf GB in den ersten Kriegsjahren (da hat sich Orwell mir wieder ein Mal vollständig angeschlossen, der gute Kerl). Wodehouse hat das wohl wie einen Film erlebt und nicht als Trauma, wie es die Zivilbevölkerung in den angegriffenen Ländern erlebt hat.
    Zum Glück war damals die intellektuelle Klasse noch nicht so "politisch korrekt" und schleimisch, wie sie in der Folge (aus nachvollziehbaren Gründen) wurde.


    Warum ist Wodehouse eigentlich keine Leserunde wert???


  • Weniger ist Wodehouses Verhalten ein gravierendes Delikt, eher hatte es für ihn, eigentlich nur für ihn, gravierende Folgen.


    Ja natürlich, gravierend nur für Wodehouse selbst. Die Medien haben die öffentliche Stimmung noch angeheizt und Wodehouse hatte seinen Ruf weg. (Viel hat sich seitdem nicht geändert ...) Politisch waren die Radioansprachen unwichtig.



    Warum ist Wodehouse eigentlich keine Leserunde wert???


    Warum sollte Wodehouse keine Leserunde wert sein? Weil er zu albern für diese "heiligen Hallen" ist?



    Gegenfrage: WER ist Wodehouse? :breitgrins:


    :breitgrins: :breitgrins:


    Gruß, Gina

  • Warum kenne ich ihn dann nicht? :redface:


    Weil Du mein Blog nicht liest? :breitgrins:


    Warum ist Wodehouse eigentlich keine Leserunde wert???


    Weniger weil er zu albern wäre für diese Heiligen Hallen, sondern eher, weil sich über Wodehouse' Geschichten zwar schmunzeln, aber nicht diskutieren lässt. Sie bieten allenfalls Stoff für Hard-Core-Feministen oder -Sozialisten, die sich ein Vergnügen daraus machen, Machos und Ultrakonservative an den Pranger zu stellen. Wobei das bei Wodehouse ja auch schon in einem Satz erledigt ist.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus


  • Es ist eher so, dass beide ein riesiges Durcheinander anrichten und am Ende nichts Brauchbares dabei herauskommt.


    Zumindest Wodehouse dröselt das Durcheinander auf und hinterlässt am Ende geordnete Verhältnisse. :smile:


    Nach zwei Blandings-Romanen und jetzt W. im Krieg hintereinander bin ich kurz vor der Wodehouse-Überdosis :breitgrins:; es ist wieder Zeit für eine längere Pause.


    Gruß, Gina

  • Moin, Moin!


    Nach zwei Blandings-Romanen und jetzt W. im Krieg hintereinander bin ich kurz vor der Wodehouse-Überdosis :breitgrins:; es ist wieder Zeit für eine längere Pause.


    Bei Autoren mit einem gewissen Strickmuster, wie z.B. auch Balzac oder Simenon, ist die Beschränkung bzw. zeitliche Verteilung der Lektüre gewiß empfehlenswert.


  • Moin, Moin!



    Bei Autoren mit einem gewissen Strickmuster, wie z.B. auch Balzac oder Simenon, ist die Beschränkung bzw. zeitliche Verteilung der Lektüre gewiß empfehlenswert.


    Allerdings! Wodehouse wie Simenon dosiere ich sonst sparsam, meist liegen ein paar Monate zwischen den Büchern. Das hat sich jetzt zufällig ergeben, planlos wie ich beim Lesen - meistens zumindest - bin. (Und den letzten Balzac las ich ... grübel ... vor fünf oder sechs Jahren. Eigentlich eine ausreichend große Pause. :smile:)


    Gruß, Gina

  • Zumindest Wodehouse dröselt das Durcheinander auf und hinterlässt am Ende geordnete Verhältnisse. :smile:


    Wohl auch dehalb durfte er es in Hollywood als Drehbuchautor versuchen. Dabei scheint aber auch wenig "Brauchbares" herausgekommen zu sein und Brauchbares ist ja nun nicht gerade das was man von Komödien erwarten sollte.