Robert Musil


  • Hallo!


    Für alle die sich für den MoE Remix interessieren ( http://www.koellerer.de/moeremix.html ) der Hinweis, dass man die Folgen ab sofort beim BR auch laden kann:


    http://www.br-online.de/bayern…remix-ID1214839907926.xml


    Dort gibt es auch mehrere knapp einstündige Features über Musils Recherchen, Leben, Nachlass etc. Interessant sind auch die Beiträge mit zeitgenössischen Stimmen zum MoE. Eine wahre Fundgrube für Musil- und MoE-Freunde! Dafür muss man den Bayerischen Rundfunk sehr sehr loben!


    Gruß


    Tom


  • Dort gibt es auch mehrere knapp einstündige Features über Musils Recherchen, Leben, Nachlass etc. Interessant sind auch die Beiträge mit zeitgenössischen Stimmen zum MoE. Eine wahre Fundgrube für Musil- und MoE-Freunde! Dafür muss man den Bayerischen Rundfunk sehr sehr loben!


    Habe ich auch gemacht, auf einem Symposium in Klagenfurt in Anwesenheit der Macher und in meiner Rezension :smile:


    CK

  • Musils sprachliche Originalität is wirklich phänomenal. Noch dazu überraschend humoresk. Könnte sich Thomas Mann fast ne Scheibe von abschneiden. Wobei es einem dort auch oft genug schmunzelt. Man hat ja sonst nicht viel zum Lachen.
    Gruß vom troll

  • Den Mann ohne Eigenschaften habe ich seinerzeit trotz einiger Längen sehr genossen. Allerdings musste ich die Lektüre beenden, nachdem sich das inzestuöse Verhältnis Ulrichs zu seiner Schwester Agathe abzeichnete. Dennoch eine Frage: Laut meiner Recherche wurde das Buch nie ganz Ende geschrieben, jedoch soll es noch einen 3. und 4. Teil davon geben, die wohl anhand weiterer unzusammenhängender Kapitel lektoriell zusammengestellt wurden, weshalb ich gerne wüsste, ob auf diesem Wege ein einigermaßen glaubhaftes Endergebnis zustande gekommen ist und es sich deshalb lohnen würde, sich die beiden anderen Teile auch anzuschaffen.


    freundliche Grüße
    F. Hermann


  • Den Mann ohne Eigenschaften habe ich seinerzeit trotz einiger Längen sehr genossen. Allerdings musste ich die Lektüre beenden, nachdem sich das inzestuöse Verhältnis Ulrichs zu seiner Schwester Agathe abzeichnete.


    Hallo F. Hermann,


    warum aufhören, wenn es interessant wird? :zwinker:


    Zu Deiner Frage. Ja, "Der Mann ohne Eigenschaften" ist nicht beendet worden. Ich habe auch "nur" die ersten beiden Teile (bzw. Bücher) gelesen und bin mir immer noch nicht darüber im Klaren, ob ich die umfangreichen Fragmente (mehr als das ist der große Rest wohl nicht), die als weitere Teile vorliegen, lesen soll.


    Vielleicht sollten wir es mit dem MoE halten wie mit den Kafka-Werken "Der Process" und "Das Schloss": Sie sind vollkommene Literatur, auch oder gerade in ihrer Unvollständigkeit.


    Viele Grüße


    Tom

  • Zitat

    warum aufhören, wenn es interessant wird?


    Weil mich das einfach nicht interessiert!!! Ich hielt den MoE deswegen bis dahin so interessant, weil ich Nähres über die Entstehungsbedingungen des Nationalsozialismus aus Sicht des österreichischen Bildungsbürgertums zu erfahren hoffte.


    Gruß

    Einmal editiert, zuletzt von Freund Hermann ()

  • Nun ja - Der Mann ohne Eigenschaften ist nun halt kein Sachbuch. Ausserdem: Wer sagt, dass Ulrichs Verhältnis mit seiner Schwester nicht eben genau zu den "Entstehungsbeding[ung]en des Nationalsozialismus aus Sicht des österreichischen Bildungsbürgertums" gehört?

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Zitat

    Wer sagt, dass Ulrichs Verhältnis mit seiner Schwester nicht eben genau zu den "Entstehungsbeding[ung]en des Nationalsozialismus aus Sicht des österreichischen Bildungsbürgertums" gehört?


    Eben! Und wer sagt, dass alles was auf Wikepedia über den Autor geschrieben steht richtig ist? Und wer sagt, wer sagt, wer sagt noch alles und was wo wie wann und warum? Am besten ohne dass man jemanden überhaupt kennt. Und woher warum das alles? So sagt man dann am besten gar nix mehr, bloß ändert auch das natürlich überhaupt nichts. Bloß weil der und der und der das und das sagt. Weil der und der darf das ja. Behaupten dass dieser und jener vielleicht so und so ist, ohne dass wer auch bloß im Traum daran denkt. Weil er kann sich ja nicht wehren, wenn der und der das und das sagt, damit mit dem und dem bloß nie jemand spricht und dieser oder jener vor Einsamkeit durchdreht. Weil der und der das und das einfach behauptet. Ohne dass es den geringsten Anhaltspunkt dafür gibt. Außer dass der und der vielleicht irgendwo mal das und das gesagt hat. Die Frage bleibt dann nur warum? Vielleicht bloß weil er das und das nicht richtig findet? Oder auch nur, weil äh...naja.


    Nacht


    Ps: Der dritte Teil ist überschrieben : Ins tausendjährige Reich (die Verbrecher); evtl könnte diese ein Hinweis sein

    Einmal editiert, zuletzt von Freund Hermann ()

  • Wer sagt eigentlich, dass der MoE überhaupt die Enstehungsbedingungen des Nationalsozialismus (aus wessen Sicht auch immer) zu analysieren unternimmt? Man hat Musil vielmehr vorgeworfen, dass er zu Zeiten des NS an einem k. k. Roman arbeitete, einem Roman, der den Untergang der bürgerlichen Welt vor dem 1. Weltkrieg zum Thema hatte.


    Dass mutet ähnlich an wie bei Kafka, dem auch prophetische Gaben unterstellt wurden; einfach Kaffeesudleserei a posteriori: Alle mögliche Bücher werden als prophetische Hinweise auf eine Zeit interpretiert, von der die Erzähler zuvor kaum etwas ahnten oder wussten. Der Dichter als Seher und Prophet, als Seismograph zukünfter politischer Entwicklungen. Wobei er wie alle Seher (selbst jener von Uderzo und Goscinny) seine Wahrheit post festum untergejubelt bekommt.


    scheich'sbeutelsche Grüße

  • Hallo zusammen,


    der japanische Germanist Nanao Hyasaka erforschte seit Jahrzehnten die Erinnerungsorte, Schauplätze und Lebensumstände des österreichischen Romanciers. Jetzt gibt es eine Buchveröffentlichung, die nicht nur für Musilianer interessant sein könnte:


    Robert Musil und der genius loci. Die Lebensumstände des ""Mannes ohne Eigenschaften
    [kaufen='978-3770550579'][/kaufen]


    MoE wartet bei mir auch noch darauf gelesen zu werden.


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)


  • Vielen Dank, Maria! Aber warum sind diese Bücher immer so unverschämt teuer? :grmpf:


    Hier gibt es mal was ganz Dickes für ganz umsonst.
    (Auf Downloads klicken.)


    Norbert Christian Wolf
    Kakanien als Gesellschaftskonstruktion
    Robert Musils Sozioanalyse des 20. Jahrhunderts. 2011


    Gefunden, mal wieder, mit vielem Dank, per Archivalia.


    Gruß, Leibgeber

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Mannomann, das ist ja ein echtes Pfund! Ich hab's soeben heruntergeladen und werde nachher in Ruhe das Inhaltsverzeichnis und ggf. ein wenig mehr studieren.


    Schön, dass es was nutzt.


    Meine Musil-Lektüren liegen weit zurück, ich war da in meinen 20ern.
    Und vielleicht könnte ich heutzutage mehr damit anfangen.
    Ich hab den Mann ohne Eigenschaften ziemlich zerlesen, auch viel in den Fragmenten, wo sich viel Schönes findet.


    Und bin seither immer wieder, u.a. anlässlich der Doderer- und Bernhard-Lektüre, darauf gestoßen, wie wichtig Musil ist.


    Hängengeblieben ist, bezeichnenderweise, das Kapitel, in dem Stumm von Bordwehr in der Bibliothek landet und diese rettungslos verwirrt wieder verlässt.


    Leibgeber

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)


  • Ich hab den Mann ohne Eigenschaften ziemlich zerlesen, auch viel in den Fragmenten, wo sich viel Schönes findet.


    Hallo Leibgeber,


    um die Fragmente habe ich bislang einen Bogen gemacht. Wenn sich dort, wie Du schreibst "viel Schönes findet", dann sollte ich diese Position überdenken.


    Schönes WE!


    Tom