Was lest ihr gerade?

  • Das kenne ich. Eigentlich schade, dass es nach Proust nur noch bergab gehen kann ... :heul:


    Ich gebe durchaus zu, dass A la recherche du temps perdu selbst unter der Hochgebirgsliteratur ein Achttausender im Himalaya ist, aber sogar davon gibt es mehrere: Conrad, die beiden Brüder Mann, Musil, Doderer haben einiges verfasst, dass - suum quique - den Vergleich mit Prousts Meisterwerk nicht zu scheuen hat. ;)

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus


  • Das kenne ich. Eigentlich schade, dass es nach Proust nur noch bergab gehen kann ... :heul:


    Vor ein paar Tagen habe ich im Literaturschock-Forum drüben sowas ähnliches geschrieben, nämlich dass ich ein bisschen Angst habe, nie mehr etwas anderes lesen zu können ...


    Aber Isadora und Sandhofer machen mir wieder Mut! :breitgrins: (Sandhofer noch mehr, Isadora desillusioniert mich eher ein bisschen :clown: )

    "Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of books she wants to read, who has had a library card since she was twelve."

  • Im Moment begonnen: Cees Noteboom-Rituale. Bis jetzt wieder in einer sehr schönen Sprache geschrieben. Ich werde sicher im Verlauf der Lektüre näheres berichten.


    Gruß
    Meier

    "Es gibt andere Geschichten auf einem andern Blatt Papier, doch jede ist mit der ersten verwandt" * Keimzeit

  • Und dabei musste man dir jahrelang zusetzen und dir zureden wie einer kranken Kuh, damit du endlich mal den Doderer in die Hand nimmst ;)


    Ja, Schweizer sind störrisch (vor allem Schweizer Zollbeamte, wie ich erleben durfte), aber das sanfte Zureden hat schließlich zum Erfolg geführt, und wenn wir sandhofer jetzt noch dazu bringen können, den Cèline zu lesen, wird alles gut. :bang:


    Gruß
    Anna

  • Gerade angefangen John Banville, Die See und "daneben" Samuel Pepys, Tagebücher, 1660.


    Ja, was Proust angeht, so macht ihr mich sehr neugierig, ich trau mich nur nicht.... :redface:


    Celine meint sicherlich Reise ans Ende der Nacht, interessiert an einer Leserunde, zumal ich es bereits einmal angefangen habe und so recht nicht weitergekommen bin. Arte zeigte unlängst eine Dokumentation über Celine. War ja wohl eine sehr "schillernde Persönlichkeit".


    josmar


  • Ich gebe durchaus zu, dass A la recherche du temps perdu selbst unter der Hochgebirgsliteratur ein Achttausender im Himalaya ist, aber sogar davon gibt es mehrere: Conrad, die beiden Brüder Mann, Musil, Doderer haben einiges verfasst, dass - suum quique - den Vergleich mit Prousts Meisterwerk nicht zu scheuen hat. ;)


    Oh ja, daher lese ich gerade Doderer: Die Wasserfälle von Slunj


    Großartig, wie er eine lange Reihe von Personen aufziehen lässt, alle mit ausgefeiltem Charakter und Biografie, und ich tappe im Dunkeln, wer denn nun wohl zum Protagonisten emporsteigen wird. Aber das ist ja eigentlich egal, denn es ist wirklich ein Genuß, in Doderers Welt einzutauchen. Und ja, das ist sehr gut vergleichbar mit Proust !

  • Charles Dantzig: Wozu lesen?


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    Ein Bibliomanikum mit interessanten Leseerkenntnissen eines Intellektuellen. Kurzweilig, jedoch nicht flach.


    Die Ausgabe ist wunderschön gemacht: Leinen, Klarsichtumschlag, Lesebändchen, sehr glattes, schweres Papier, geklebtes Bild auf dem Cover. Für 16 EUR äußerst edel gemacht. Ein Lob auf den Steidl Verlag.


    Gruß, Thomas

  • Ab heute "Der Friedhof in Prag" von Eco :smile:

    Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Nietzsche in "Also sprach Zarathustra"


  • hallo josmar,


    nur Mut in bezug auf Proust !


    sag mal, ist Banville empfehlenswert?


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Danke für die Mutmachung bzgl. Proust, vllt. fang ich einfach mal an? :smile:


    John Banville, ich finde schon, Die See ist mein zweiter Roman von ihm. Der erste war Das Buch der Beweise. Bei letzterem handelt es sich um die Geschichte des Mörders Freddie Montgomery, der noch in zweiten weiteren Bücher auftaucht. Sehr düster gehalten, Montgomery ein egomanischer Charakter!


    Bei Die See geht Banville von seiner vorwiegenden Außenbetrachung in seinen Romanen ab und erzählt mehr von einer inneren Seite her. Sehr gelungene Sprache und auch auf verschiedene Ebenen angelegt!


    Nette Grüße
    josmar

  • Da ich mich mal wieder nicht entscheiden konnte, was ich als Nächstes lesen soll, habe ich etwas tiefer in meinem VuB gewühlt.
    And the winner is ... Ulrich Bräker "Der Arme Mann aus dem Toggenburg" :)

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)

  • Was ist denn ein VuB? Vereinigung ungelesener Bücher?
    Oder Vorrat derselben?
    Den armen Mann im Tockenburg las ich in grauer Vorzeit, ich erinnere mich aber an gute Lesbarkeit und eine sehr eindringliche Darstellung damaliger Lebensumstände. Viel Spaß dabei!


    finsbury

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)


  • Bei Die See geht Banville von seiner vorwiegenden Außenbetrachung in seinen Romanen ab und erzählt mehr von einer inneren Seite her. Sehr gelungene Sprache und auch auf verschiedene Ebenen angelegt!


    danke für deine Einschätzung. Das Buch reizt mich :-)


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Erste Leseeindrücke von Nooteboom: Ein wirklich sehr schönes Buch. Das einzig depperte daran scheint mir bloß der Ranitzky-Kommentar auf der Rückseite zu sein, wenngleich die Erotik sicherlich auch eine tragende Rolle spielt. Irgendwie erscheint es mir manchmal wie eine Mischung aus Morgenlandfahrt und Hundeherz, wobei natürlich weitaus mehr versteckte Anspielungen darin zu finden sind. M.m.n. steht insgesamt eher die Poesie im Mittelpunkt, wie ich überhaupt in der Bewertung des Buches dem Urteil Safranskys folgen würde.


    Gruß
    Meier

    "Es gibt andere Geschichten auf einem andern Blatt Papier, doch jede ist mit der ersten verwandt" * Keimzeit