Oktober 2009 - Iwan A. Gontscharow: Oblomow


  • Meine Endanalyse kommt, sobald ich fertig bin. Ich habe es noch immer nicht geschafft das Buch zu beenden.


    Katrin


    Du willst wohl Oblomow nacheifern :breitgrins:


    Mach dich auf die Socken, ab Sonntag ziehen wir durch die Spelunken von Paris.


  • Du willst wohl Oblomow nacheifern :breitgrins:


    So ungefähr komme ich mir derzeit vor. Nach der Zeitumstellung könnte ich den ganzen Tag nur schlafen :breitgrins:




    Mach dich auf die Socken, ab Sonntag ziehen wir durch die Spelunken von Paris.


    Darauf freue ich mich schon sehr. Den Oblomow schaffe ich bis dahin schon noch. Ich werde heute noch ein wenig weiterlesen und morgen habe ich auch viel Zeit und hoffentlich auch Muse dazu.


    Katrin

  • In meinem Buch gab es noch ein aufschlussreiches Nachwort, das manche Situationen im Buch in ein etwas anderes Licht gerückt hat. Es wäre nicht schlecht gewesen, mir das vorher schon zu Gemüte zu führen, dann hätte die Geschichte teilweise ganz anders auf mich gewirkt. Vor allem Olgas Ängste, die sich in ihrer Ehe entwickeln, habe ich ganz anders gedeutet. Ich halte es durchaus für möglich, dass ich das Buch in späteren Jahren nochmals lese, dann aber unter ganz anderen Vorzeichen als jetzt. Gefallen hat es mir auf jeden Fall.


    Die Leserunde hat mir Spaß gemacht und auch Lust auf die kommende Sue-Leserunde. Für eine unbedarfte Klassikerleserin wie mich ist es immer wieder aufschlussreich, Gedanken von Lesern nachzuvollziehen, die literarisch einen fundierten Background haben und wissen, wovon sie reden.


    Grüße
    Doris


  • In meinem Buch gab es noch ein aufschlussreiches Nachwort, das manche Situationen im Buch in ein etwas anderes Licht gerückt hat. Es wäre nicht schlecht gewesen, mir das vorher schon zu Gemüte zu führen, dann hätte die Geschichte teilweise ganz anders auf mich gewirkt. Vor allem Olgas Ängste, die sich in ihrer Ehe entwickeln, habe ich ganz anders gedeutet. Ich halte es durchaus für möglich, dass ich das Buch in späteren Jahren nochmals lese, dann aber unter ganz anderen Vorzeichen als jetzt. Gefallen hat es mir auf jeden Fall.


    Romane zu denen sich eine eigene, nicht durch fremde Analysen verstellte, Sicht entwickeln lässt machen mir am meisten Freude. Oblomow lässt sich ja als individuelle Geschichte lesen, in die sich eigene oder gedachte Erfahrungen und Positionen einbringen lassen. Von einem Buch wie dem Ulyssess kann ich das nicht sagen. Also mag für solche Werke ein Vor- oder Nachwort, ein Studium des Umfelds in dem der Roman entstanden ist, gewiss einiges mehr erklären und für die Einordnung helfen, die Gechichte die sich selbst erklärt, in der sich etwas über ihre Zeit und das Leben in dieser Zeit erfahren lässt ist mir aber lieber, solange ich nicht den Anspruch eines Literaturforschers erhebe.

  • Romane zu denen sich eine eigene, nicht durch fremde Analysen verstellte, Sicht entwickeln lässt machen mir am meisten Freude.


    So geht es mir mit zeitgenössischer Literatur. Da mag ich es nicht besonders, wenn ich vorher schon in eine bestimmte Richtung geleitet werde oder gar den Ausgang der Geschichte kenne. Bei Klassikern ist das anders, weil da sehr viel Neues auf mich einströmt, vor allem, was den geschichtlichen Hintergrund anbelangt, denn hierbei mangelt es mir in jeder Hinsicht an Grundwissen. Gerade das von Dir genannte Ulysses hätte ich mit mehr Kenntnissen ganz anders gelesen und verstanden.


    Es fällt mir auch oft schwer, mich mit meiner (gemessen an Klassikern) modernen Denk- und Handlungsweise in die Protagonisten der alten Werke einzufühlen. Ich interpretiere Handlungen zu sehr nach meinem Gegenwartsempfinden und eigenen Erfahrungen und liege dann meist falsch mit meinen Gedanken. Deshalb ist es hilfreich, wenn ich einen Ansatz zur richtigen Auslegung des Inhaltes habe, weil ich ihn dann besser auf mich wirken lassen kann und nicht immer in das moderne Denkschema verfalle.


    Grüße
    Doris


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    Es fällt mich auch oft schwer, mich mit meiner (gemessen an Klassikern) modernen Denk- und Handlungsweise in die Protagonisten der alten Werke einzufühlen. Ich interpretiere Handlungen zu sehr nach meinem Gegenwartsempfinden und eigenen Erfahrungen und liege dann meist falsch mit meinen Gedanken. Deshalb ist es hilfreich, wenn ich einen Ansatz zur richtigen Auslegung des Inhaltes habe, weil ich ihn dann besser auf mich wirken lassen kann und nicht immer in das moderne


    Ich gebe zu, das gilt (galt) auch für mich und nicht nur bei Romanen, sondern auch wenn ich Bücher zur Geschichte lese.


    Allerdings habe ich mich in den letzten Jahren so mit der Geschichte des 19. Jahrhunderts beschäftigt, dass ich quasi da hinein gewachsen bin und nun eher die zeitgenössische Kultur nicht mehr nachempfinden kann :zwinker:


    Im Vorwort zu seiner Philosophiegeschichte bittet B. Russel seine Leser darum, die Gedanken und Theorien der vorgestellten Philosphen zunächst mit mildenr Sympathie aufzunehmen, bevor man die eigene kritische Position auf die Widersprüche loslässt. Mir hat diese Mahnung (als Philosphiehasser) geholfen das Buch zu genießen, und wenn ich das auf meine andere Lektüre anwende, hilft das in der Regel auch.

  • Jetzt fehlt mir nur mehr der letzte Abschnitt, dann bin ich auch fertig.


    Gerade hat Olga mit O. Schluss gemacht und ich kann sie auch verstehen. Denn ich hatte immer das Gefühl, dass sie nicht in O. verliebt ist, sondern in ein Bild von ihm, dass sie sich zusammen gebastelt hat. Sie hat O. zwar so gesehen wie er wirklich war, aber sie hatte immer die Hoffnung, dass er sich ändert. Aber man kann Männer nicht ändern, das musste nun auch Olga erfahren. :breitgrins:


    Katrin

  • Fehlen hier Beiträge, oder habe ich nur geträumt?


    Über Deine Träume weiss ich nichts; ich habe aber tatsächlich vergessen, hier zu notieren, dass ich die OT-Beiträge zu Russell [url=http://www.klassikerforum.de/index.php/topic,2497.0.html]an diesen Thread[/url] angehängt habe. Sorry.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Nein, als Nicht-Admin ist einem das Löschen von Postings in Leserunden-Ordnern komischweise verwehrt, was mich immer schon wunderte.


    Ich hab' extra nochmal in den Berechtigungen der User und in den Berechtigungen pro Board nachgeschaut: Eigene Beiträge, ausser es handelt sich um den Startbeitrag eines Threads oder der Thread bzw. das ganze Forum ist geschlossen (z.B. das Archiv), kann jeder User hier löschen. Und ich halte auch keinen davon ab ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus