Was lest ihr gerade?

  • Mittlerweile habe ich ca. 600 Seiten von "Der Turm" gelesen. Den Vergleich mit den Buddenbrooks halte ich zwar eher für einen Reflex als für einen kompetenten Gedanken und er ist auch nicht für DER Wenderoman, doch ein richtiger Schmöcker :-)
    Erstaunlich auch die Schilderung desDDR- Alltags in den Achtzigern. Mir war noch nie diese Rückständigkeit und diese totale Repression bewusst, die noch so spät dort herrschte, vorausgesetzt die Schilderungen entsprechen den Tatsachen. Wer Johnsons Jahrestage kennt, der hat mit "Der Turm" eine ebenbürdige Fortsetzung.


  • Mittlerweile habe ich ca. 600 Seiten von "Der Turm" gelesen. Den Vergleich mit den Buddenbrooks halte ich zwar eher für einen Reflex als für einen kompetenten Gedanken und er ist auch nicht für DER Wenderoman, doch ein richtiger Schmöcker :-)
    Erstaunlich auch die Schilderung desDDR- Alltags in den Achtzigern. Mir war noch nie diese Rückständigkeit und diese totale Repression bewusst, die noch so spät dort herrschte, vorausgesetzt die Schilderungen entsprechen den Tatsachen. Wer Johnsons Jahrestage kennt, der hat mit "Der Turm" eine ebenbürdige Fortsetzung.


    Soll man den Roman jetzt lesen oder nicht? Höre Ambivalentes dazu ...


    CK

  • Soll man den Roman jetzt lesen oder nicht? Höre Ambivalentes dazu ...


    CK


    Vorausgesetzt die letzten 370 Seiten bringen keine unangenehme Überraschung empfehle ich den Roman.

    Im aktuellen <a href="http://www.sf.tv/sf1/literaturclub/index.php">Literaturclub</a>, den ich gestern Nacht sah und in dem ausführlich über dieses monumentale Werk diskutiert wurde, wurde gesagt, daß <a href="http://www.litkara.de/litblog.php?id=1435">Der Turm</a> eine Weiterführung erfahren soll, die in Leipzig spielen wird. Vielleicht wird ja doch noch der große DDR-Roman / Wende-Roman daraus...


    Bei Fortsetzungen habe ich oft ein ungutes Gefühl. Die Ansprüche sind nun hoch, die Kritik lauert. Aber Winnetou II habe ich auch mehr geschätzt als Winnetou I ;-)


    Um den großen Wenderoman zu schreiben muss Uwe Tellkamp aber noch das Spektrum seiner geschilderten Personen deutlich erweitern. So denke ich als Westdeutscher wenigstens.

  • Aber Winnetou II habe ich auch mehr geschätzt als Winnetou I ;-)


    Ja? Hm ... ich nicht. Ich habe offenbar schon als junger Mensch gespürt, dass das eine Zusammenkleisterung alter Geschichten ist. Aber ich mag den Kara Ben Nemsi sowieso lieber als den Old Shatterhand. Und den Halef lieber als den Winnetou. (Das war schon vor meiner Arno-Schmidt-Lektüre so.)


    Zum Thema: Ich schleppe gerade einen 1'300-Seiter herum: Chestertons ausgewählte Werke. Ausser seinen Father-Brown-Stories kannte ich bisher nichts von ihm; und ich bin mir noch nicht sicher, ob das nicht besser so geblieben wäre ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Fürs Uni Seminar (zu "The Economy in the Contemporary (American) Novel") über die Ferien:
    - Colson Whithead: Apex Hides the Hurt
    - Richard Powers: Gain
    - Jonathan Frantzen: The Corrections.
    Whitehead und Frantzen les ich zum zweiten Mal nachm Sommer, beides sehr gute Bücher, die man getrost empfehlen kann, wenn jemand gute aktuelle US Literatur lesen will. Mit Powers kann ich dagegen nicht so viel anfangen.


    Im Zusammenhang mit der anstehenden BA These lese ich dann noch ein wenig rein in:
    Rachel Jaeggi: "Entfremdung. Zur Aktualität eines sozialphilosophischen Phänomens"


  • Zum Thema: Ich schleppe gerade einen 1'300-Seiter herum: Chestertons ausgewählte Werke. Ausser seinen Father-Brown-Stories kannte ich bisher nichts von ihm; und ich bin mir noch nicht sicher, ob das nicht besser so geblieben wäre ...


    Och, Der Mann, der Donnerstag war und ein paar andere Geschichten / Romane hab ich als ganz nett in Erinnerung. Aber das will natürlich nicht viel heißen ;-)

  • Nu ja - den "Napoleon von Notting Hill" habe ich jedenfalls im 2. Teil nur noch erst überflogen, dann durchgeblättert. Die erste Geschichte aus dem "Club of Queer Trades" allerdings war nicht übel. Wir werden sehen ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Den ersten Roman ("Schiff ohne Hafen") habe ich gerade durch. Es ist ein gut geschriebener und spannender Abenteuer-Roman, der sich sehr flüssig liest. Wer so etwas mag, dem ist es auf jeden Fall zu empfehlen.


    Danke Zola, könnte mich interessieren, nach der Jugendbuchfassung :smile:


    Hat Bligh wieder nur die Rolle des ungerechten, gausamen Kommandanten oder wird er etwas differenzierter geschildert?

  • Nun gerade seit vier Monaten in Ungarn versuche ich mich hin und wieder an ungarischen Versen, leider verstehe ich den Inhalt kaum, sodass ich die dichterische Leistung nur schwerlich würdigen kann :redface: :rollen:


    Aber ich habe vor kurzem die Abteilung deutschsprachiger Bücher in der Bibliothek durchstöbert und so in den letzten Wochen "Russendisko" (meiner Meinung nach empfehlenswert), "Die Verwandlung" und, aus einer anderen Abteilung :zwinker: "Wuthering Heights" von E. Brontë gelesen. Zur Zeit lese ich "Die neuen Leiden des jungen W.", gefällt mir bis jetzt ganz gut, allerdings finde ich die Sprache W.s auf Dauer sehr anstrengend.


    Euch allen fröhliches Lesen :nikolaus:

  • George Borrows autobiografischer nunja Roman "Lavengro" ist übrigens eine recht interessante und angenehme Lektüre, bei der stimmt, was Arno Schmidt an Wilhelm Michels schrieb (zitiert nach dem Klappentext): "Sieh Dir doch mal die Bücher des GEORGE BORROW an, 'Lavengro; Romany Rye; Wild Wales; Bible in Spain; Zincali'. Die sind sämtlich aus 3-4 Ss. langen anekdotischen Portiönchen komponiert; (und überdem gut & nützlich zu lesen)."


    Ob der Roman einen, wieder der Klappentext, "einzigartigen Einblick in die Subkultur des viktorianischen Zeitalters" bietet, möchte ich nun nicht gerade behaupten, aber lesenswert ist er allemal.

  • Ich habe vor kurzem Tender is the Night von F. Scott Fitzgerald gelesen. Ein wunderbar melancholischer Roman, der, ähnlich wie Der große Gatsby, von der inneren Leere und dem Alleinsein eines Menschen handelt, der sich alles leisten kann und immer in der aufregendsten Gesellschaft unterwegs ist.


    Zwischendurch habe ich Murder must advertise (Mord braucht Reklame) von Dorothy Sayers gelesen. Ein kurzweiliger Krimi mit interessanten Einblicken in das Büroleben in den 30er Jahren und immer noch aktuellen Seitenhieben auf die Werbebranche.


    Jetzt habe ich mit dem Zauberberg begonnen, der mir als Winter-Langzeitprojekt geeignet scheint.


    Viele Grüße
    thopas

  • Da jetzt endlich etwas Zeit ist (mit Weihnachten, Familie und dem ganzen Kram hab ich zum Glück nichts am Hut) habe ich mir
    - Bernd Mattheus, Cioran - Porträt eines radikalen Skeptikers
    und gleich auch die neu erschienene Zusammenfassung
    - Cioran, Werke (gerade mal 2000 Seiten ! :zwinker:)
    zugelegt...