Wassili Grossmann

  • Moin, Moin!


    Schon komisch, daß ich 1. als Liebhaber russischer Literatur und 2. als passionierter Leser und Beobachter schöngeistiger Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts noch nie etwas von dem monumentalen Roman <a href="http://www.perlentaucher.de/buch/27536.html">Leben und Schicksal</a> des russischen Juden <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Wassili_Semjonowitsch_Grossman">Wassili Grossmann</a> gehört habe. Ein über 1000-seitiges Buch, das den Zweiten Weltkrieg thematisiert und verarbeitet. Geht es anderen auch so; oder wißt ihr alle um dieses Opus?

  • Hallo Dostoevskij,
    dieser Roman ist wirklich ein erstaunliches Werk, besonders wenn man sich mit Leben und Schicksal des Menschen Wassilij Grossman beschäftigt. Sein Mut ist einfach nur bewundernswert. Dieses Buch gehörte zu den Lieblingsbüchern des großen Emmanuel Lévinas. Dies allein ist schon ein Ritterschlag.
    Viel Kraft bei der Lektüre, wenn du das Buch noch nicht kennst,
    wünscht dir
    die Leserin

  • Hallo sandhofer!


    Das regt mich jetzt gleich wieder auf. Warum denn verschieben? Grossmann würde ich nicht mehr zur modernen Literatur zählen. Der Roman, auf den ich mich beziehe, ist vor knapp 50 Jahren erschienen, weswegen ich, wie bei den meisten Postings, die ich schreibe, ich mir etwas gedacht habe. Und mit welcher Berechtigung dürfen dann Namen wie Arno Schmidt, Thomas Mann in dem Board bleiben - und Grossmann nicht? Verärgert. :grmpf:

  • Hallo Dostoevskij!


    Warum denn verschieben?


    Tut mir leid, wenn ich Dich verärgert habe. Ja, ich weiss, dass Du dir etwas dabei denkst, wenn Du einen Beitrag in ein bestimmtes Unterforum stellst. Ich mir auch, wenn ich einen Thread verschiebe. Die Definition eines Klassikers ist hier oft relativ large und unscharf, das gebe ich zu. Ebenso, dass man in vielem halt verschiedener Meinung sein kann. In vorliegendem Fall war die Entscheidungsgrundlage folgende: Thomas Mann ist a) tot und b) im deutschen Sprachraum zumindest Haushaltname jeden literarisch Interessierten. Bei Grossmann ist es hingegen so, dass er zwar a) ebenfalls tot ist, aber b)


    Schon komisch, daß ich 1. als Liebhaber russischer Literatur und 2. als passionierter Leser und Beobachter schöngeistiger Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts noch nie etwas von dem monumentalen Roman <a href="http://www.perlentaucher.de/buch/27536.html">Leben und Schicksal</a> des russischen Juden <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Wassili_Semjonowitsch_Grossman">Wassili Grossmann</a> gehört habe.


    Ich habe von der Existenz dieses Mannes und seines Werks auch erst durch Dich erfahren. Also 2 (davon ein Liebhaber und wohl auch Kenner der russischen Literatur), die den Namen vor 2008 nicht kannten + die Tatsache, dass hier der Zweite Weltkrieg verarbeitet wird (so findet sich auch Böll in diesem Unterforum hier ;) ... ) haben die Verschiebung bewirkt.


    Nix für Ungut!


    Grüsse


    sandhofer


    PS. Den einen Thread zu Arno Schmidt, der im eigentlichen Klassiker-Unterforum war, habe ich nun auch noch hierher verfrachtet ;).

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Moin, Moin!


    Nix für Ungut!


    Och, ich habe kein wirkliches Problem damit. Nur frage ich mich jedesmal, was damit gewonnen ist. Denn im alten Board steht jetzt ein Thread "Verschoben..." und im neuen auch einer. Trägt das nicht eher zur Unübersichtlichkeit bei. Oder löschst du regelmäßig die ganz alten "Verschoebn"-Threads, was ich sinnvoll fände?

  • Hallo,


    ich lese hier seit langem mit, und als ich gerade den Grossman-Thread entdeckte, musste ich mich einfach registrieren.


    Mir ging es ganz genauso. Seit über 20 Jahren beschäftige ich mich mit russischer Literatur und erst vor einigen Wochen "stolperte" ich über Grossman, im Rahmen einer Recherche über Ilja Ehrenburg. Beide waren Kriegsberichterstatter der roten Armee.


    Habe "Leben und Schicksal" nun beinahe beendet und hatte von Anfang an das Gefühl, ein Meisterwerk zu lesen. Es ist schwer zu beschreiben, aber der Roman erinnert frappierend an die große Zeit des russischen Realismus, nicht umsonst wird er mit Tolstois "Krieg und Frieden" verglichen. Nun, im Gegensatz zu Tostoi hat Grossman sein Sujet "live" erlebt, ohne jetzt werten zu wollen. Viel Autobiografisches ist eingearbeitet, wie bereits erwähnt wurde. Ein gewaltiges Werk, ohne Zweifel.


    Bin schon ganz traurig, dass nur noch 100 Seiten vor mir liegen. Gestern habe ich mir das Buch "Ein Schriftsteller im Krieg" besorgt, herausgegeben von dem Historiker Anthony Beevor. In dem Band sind kommentierte Notizen Grossmans enthalten, die er später für seine Kriegsreporteagen verwendete. Bin schon sehr gespannt.


    Last

  • Bin schon ganz traurig, dass nur noch 100 Seiten vor mir liegen. Gestern habe ich mir das Buch "Ein Schriftsteller im Krieg" besorgt, herausgegeben von dem Historiker Anthony Beevor. In dem Band sind kommentierte Notizen Grossmans enthalten, die er später für seine Kriegsreporteagen verwendete. Bin schon sehr gespannt.


    Last



    Hallo Last,


    wenn du "EIn Schriftsteller im Krieg" gelesen hast, schreibe doch bitte welche Reihenfolge du für die Lektüre der beiden Bände nun bevorzugen würdest.


    Beide Bücher warten bei mir im Regal und streiten sich darüber wer noch eine Gnadenfrist bekommt ;-)


    Gruß
    Lost

  • Hallo!


    so, habe "Leben und Schicksal" am Wochenende beendet. War ein sonderbares Gefühl, ihr kennt das bestimmt, wenn man ein großes Werk zuklappt. Da muss man erst mal Luft holen.
    Habe im Nachwort gelesen, dass es noch ein Vorgeschichte gibt, die bisher nur in der DDR erschienen ist. Titel ist mir gerade entfallen. Jedenfalls werden dort schon einige der Hauptpersonen eingeführt. Mach mich gleich auf die Suche.


    Lost, ich würde Dir auf jeden Fall empfehlen, mit "Leben und Schicksal" zu beginnen. "Ein Schriftsteller im Krieg" ist eben doch eher fragmentarisch, beruht auf Notizen Grossmans, die von einer russsichen Historikerin und Beevor dokumentiert und zeitlich einbebettet werden. Sehr faszinierend, aber eben kein zusammenhängendes literarisches Werk.


    Viel Freude beim Lesen und Entdecken!


    Last

  • Lost, ich würde Dir auf jeden Fall empfehlen, mit "Leben und Schicksal" zu beginnen. "Ein Schriftsteller im Krieg" ist eben doch eher fragmentarisch, beruht auf Notizen Grossmans, die von einer russsichen Historikerin und Beevor dokumentiert und zeitlich einbebettet werden. Sehr faszinierend, aber eben kein zusammenhängendes literarisches Werk.


    Viel Freude beim Lesen und Entdecken!


    Last


    Last: Danke schön ! Du bist schnell !


    Vermutlich bin ich Ende April wieder bereit für 1000 Seiten. Nach den Johnsons "Jahrestage" ja ein Heftchenroman ;-)


    Viel Spaß bzw. Anregung bei deiner nächsten Lektüre.


    Lost